3D-Dozent aus der Praxis

von | 20. Dezember 2011

Alexander Marbach hat 2005 sein Medientechnik-Diplom in Mittweida bekommen. Inzwischen ist er als Dozent an die Hochschule zurückgekehrt und arbeitet in München als 3D-Grafiker.

Der Diplom-Medientechniker Alexander Marbach gibt im Modul Computergrafik seine Erfahrungen aus der Praxis an die Medienstudenten weiter. Im Moment verdient er sein Geld hauptsächlich als freiberuflicher CG-Artist. Der 32-Jährige hat in der Vergangenheit bereits Projekte für BMW und Audi umgesetzt.

Die Bezeichnung „Computergrafik-Künstler“ findet Marbach absolut zutreffend. „Die Maus ist für mich ein Werkzeug, wie der Pinsel für einen Maler“, sagt er. „In meinem Spezialgebiet, der Modellierung und Beleuchtung von 3D-Modellen, bin ich kreativ tätig.“

An konkreten Projekten wachsen

Dass sich das Studium in Mittweida seit seiner eigenen Studienzeit verändert hat, ist Marbach aufgefallen, als er 2009 erstmals als Dozent engagiert wurde. „In meiner Studentenzeit haben wir eine 3D-Visualisierung für eine Fensterbaufirma erstellt. Bei diesem Projekt haben wir viel dazugelernt“, sagt der Dozent.

Aufgrund seiner eigenen Erfahrung fordert Marbach auch, die Einbindung von Praxisprojekten in die Hochschullehre zu verstärken. Ein gewisser Druck sei notwendig, um Fortschritte zu machen. „Das Geld vom Auftraggeber war damals natürlich ein angenehmer Nebeneffekt”, sagt er.

„Tue Gutes und sprich darüber“

Alleine zu arbeiten und sich Problemlösungen zu erschließen, ist in der 3D-Branche praktisch nicht möglich. Umso wichtiger sei es, an konkreten Projekten zu arbeiten und dabei von Experten zu lernen.

Neben Teamfähigkeit sollten angehende 3D-Grafiker aber auch Vermarktungskenntnisse mitbringen. „Bei meiner Arbeit ist es besonders wichtig, intensive Selbstpromotion zu betreiben. Das bedeutet, ständig neue Kontakte zu knüpfen, diese zu pflegen und dabei die eigene Arbeit immer wieder hervorzuheben“, erklärt Marbach. Je weiter ein angehender Grafiker das betreibe, desto erfolgreicher werde er seiner Einschätzung nach sein.

Der entscheidende Faktor für Erfolg bleibe allerdings die Qualität der eigenen Arbeit. „Die 3D-Branche ist so komplex, dass man sich nur auf ein bestimmtes Teilgebiet spezialisieren kann“, erklärt Marbach. Wer auf einschlägigen Internetplattformen überzeugende Arbeiten präsentiere, könne durchaus mit Aufträgen von Agenturen rechnen.

Das Internetforum „CGTalk“ ist eine wichtige Kommunikationsplattform der 3D-Szene. Lernwillige Neulinge bekommen dort außerdem fachkundige Hilfe bei Problemen. Zu viele Aufträge sollten Einsteiger allerdings nicht annehmen. „Es ist wichtig, Grenzen zu setzen und Aufgaben, die einem über den Kopf wachsen, abzugeben. Das Privatleben leidet ansonsten zu sehr“, mahnt Marbach.

Berlin, München, Hamburg und Düsseldorf

Die wichtigen 3D-Agenturen sitzen in Berlin, München, Hamburg und Düsseldorf. „An diesen Standorten führt kein Weg vorbei, wenn man in der Branche erfolgreich arbeiten will“, erklärt Marbach.

Zurzeit pendelt der Familienvater zwischen Leipzig und München. Für die Zukunft kann er sich aber vorstellen, seine Arbeit nach Sachsen zu verlagern. „Dann könnte ich über den Preis mit anderen Anbietern konkurrieren. Die Honorare im Osten Deutschlands sind immer noch niedriger als beispielsweise in München”, sagt er.

 

<h3>Tobias Weiß</h3>

Tobias Weiß