Vom Schlager- zum Gründer-Duo

von | 15. Februar 2012

Das Online-Magazin „Schlagr.de“ soll die wichtigste Anlaufstelle für Schlagerfans werden. Dabei könnte dem Nischen-Portal die vergangene Musikkarriere ihrer Geschäftsführer helfen.

Mit dem Start-Up „Schlagr.de“ beanspruchen die Gründer Thorsten Kolsch und Axel Fischer ein absolutes Nischenprodukt für sich, das auch junge Fans deutschsprachiger Musik als Zielgruppe hat. „Unsere Absicht war es, einen Bedarf zu decken, der bisher eben noch nicht bedient wurde“, erklärt Kolsch. Die Idee: ein Online-Boulevard-Magazin, das sich nur dieser Musikgattung und ihren Stars widmet.

Aktuelle News nur für Schlagerfans

Die Chancen, sich gegen etablierte Newsportale wie „RTL“, „Bild“ oder „Gala“ zu behaupten, schätzen die Gründer gut ein. Kolsch: „Bei anderen Portalen findet man aber eben doch eher ein Sammelsurium an Magazin-Themen, die wir bewusst nicht abdecken. Wir wollen ausschließlich für die Schlager-Zielgruppe da sein.“ Wichtig sei vor allem, dass das eigene Medium gut ist, eine breite Vernetzung aufweist und Gesprächswert liefert.

Aktualität schließt gute Recherche nicht aus

Die sechsköpfige Redaktion von „Schlagr.de“ will den Lesern aktuelle News, Eventberichterstattung, Videos und die Schlager-Charts bieten. „Das fängt an bei eigener Recherche, über andere Medien und Medien-Diensten, bis hin zu Insider-Wissen und persönliche Gespräche mit Menschen aus der Branche“, so Kolsch.

Eine möglichst schnelle Berichterstattung ist für das Schlagerportal enorm wichtig. Dennoch soll die ausführliche Recherche nicht darunter leiden. „Der Wahrheitsgehalt steht immer an oberster Stelle. Bei einer Eilmeldung muss zwar nicht ein umfangreich produzierter Artikel vorliegen, dennoch muss der Artikel wahr und stimmig sein“, betont Kolsch. Die Nachbereitung und die Ergänzungen um weitere Inhalte erfolgen dann im direkten Anschluss.

Vom reißerischen Stil anderer Boulevard-Medien nimmt die Redaktion Abstand. „Wir  schreiben niemals wertend oder diffamierend über Personen, sondern immer mit dem nötigen Respekt und der nötigen Distanz“, sagt Kolsch über die Ansprüche des Magazins.

Aufbau der Reichweite hat Priorität

„Schlagr.de“ ist erst seit dem 1. Februar 2012 online. Das primäre Ziel der Geschäftsführung ist es, zunächst möglichst viele Leser zu gewinnen. „Es geht uns erst einmal um den stetigen Aufbau unserer Reichweite“, erklärt Geschäftsführer Thorsten Kolsch. Dies soll durch verschiedene Kooperationen und schnelle Berichterstattungen vor allem im „Facebook“-Umfeld gelingen. Weitere Veränderungen sind noch unklar: „Wir werden erst in ungefähr zwei Monaten entscheiden, welche Rubriken, Kategorien und Funktionalitäten unwichtig sind oder weiter ausgebaut werden müssen.“

Die Gründer sind überzeugt: Der Schlager ist nicht tot. Er sei bisher nur zu leise. „Tatsächlich wird derzeit im Monat knapp über 500.000 mal in ‚Google‘ nach dem Begriff ‘Schlager‘ gesucht. Das ist ein enormes Potential, welches die beiden Initiatoren abdecken werden“, verdeutlicht Michael Freitag die Chancen des neuen Online-Boulevard-Magazins. Der Blogger hat auf seiner Seite „Critch.de“, das junge Start-Up-Unternehmen vorgestellt.

Vom Schlagersänger zum Geschäftsführer

Das Gründer-Duo hat schon vor dem Start des eigenen Schlager-News-Portals vielseitige Erfahrungen in der Musikbranche gesammelt. Kolsch war früher als Download-Shop-Manager bei „AOL“ und „Nokia“ tätig. „Ich durfte alle drei wichtigen Stationen im Produktionsablauf einer CD-Veröffentlichung selbst miterleben. Dies bringt viele Vorteile und vor allem ein gutes Netzwerk“, erklärt er.

Im Sommer 2007 gründete er mit seinem langjährigen Freund Axel Fischer gemeinsam das Schlager-Duo „Neue Zeiten“. Kolsch sieht darin Vorteile für „Schlagr.de“: „Ich bin der Meinung, dass durch die verschiedenen Sichtweisen und Erlebnisse eine objektive Berichterstattung erst möglich ist.“ Mitbegründer Fischer ist heute noch als Schlagersänger tätig. „Er ist ein guter ‚Door-Opener‘ für viele Themen und hat generell ein gutes Gespür für Branchentrends“, erläutert Kolsch.

<h3>Steve Martin</h3>

Steve Martin