Gelungene Umstellung des Zulassungsverfahrens

von | 29. April 2011

Mit den Matrikeln des Jahrgangs 2010 wendete die Fakultät Medien erstmalig ein neues Zulassungsverfahren für den Studiengang Medienmanagement an. Für wen das Verfahren auch in diesem Jahr in Frage kommt und ob es sich bewährt hat, beantwortet Studienberater Helmut Hammer im Interview.

Seit April laufen die Bewerbungsfristen für ein Studium zum Wintersemester 2011. Herr Hammer, mit welchem Bewerbungsaufkommen für die Medienstudiengänge rechnen Sie in Mittweida?

Noch gibt es wenige Bewerbungen für den Studienstart 2011, was aber völlig normal ist. Die meisten bewerben sich erst im Juni oder Juli, nachdem die Abiturprüfungen vorbei sind oder die Berufsausbildung abgeschlossen ist. Ich rechne mit ähnlichen Zahlen wie im vergangenen Jahr. Für den Studiengang Medienmanagement sind damals 343 Bewerbungen eingegangen. Von diesen wurden weniger als ein Drittel zugelassen, wovon wiederum nur 63 den Studienplatz annahmen. Für den Studiengang Medientechnik hingegen gingen die Unterlagen von 161 Bewerberinnen und Bewerbern ein. 110 von ihnen wurden schließlich immatrikuliert. Es gibt allerdings keine zuverlässigen Indikatoren, die eine genaue Vorhersage für dieses Jahr möglich machen.

Welche Auswirkungen hat das neue Verfahren auf die Bewerberzahlen?

Im letzten Jahr führte die Umstellung des Auswahlverfahrens zunächst zu einem schleppenden Eingang von Bewerbungen im Studiengang Medientechnik. Deshalb wurde die Anwendung des Auswahlverfahrens ausgesetzt. Die erleichterten Bedingungen für die Zulassung haben dann zu einem großen Anstieg der Bewerberzahl geführt, die fast das Vorjahresniveau erreichte.

Wird das Verfahren für die Medientechniker in diesem Jahr wieder angewendet oder wird es Änderungen geben?

Generell ja. Die letztlich ausreichenden Bewerberzahlen aus dem vergangen Jahr sprechen dafür. Ein Aussetzen des Verfahrens kommt nur dann in Frage, wenn hinreichend Gründe dafür gegeben sind. Zum Beispiel, wenn zu wenig Bewerbungen eingehen. Da das Verfahren vorerst nur für die Medienmanager angewendet wurde, beziehen sich die Erfahrungen nur auf diesen Studiengang. Ich sehe jedoch die ideale Bestätigung des Verfahrens in der Qualität des Medienmanagement-Matrikels 2010. Ich kann hier nach anderthalb Semestern nur Gutes feststellen und schließe daraus, dass sich das Auswahlverfahren bewährt hat. Daher gibt es keinen Grund für Änderungen.

Welche Vor- und Nachteile sehen Sie in dem neuen Verfahren im Vergleich zum alten?

Aus Sicht der Bewerberinnen und Bewerber liegt eine viel zu große Gewichtung auf der generellen Hochschulzugangsberechtigung. Vor allem Abiturienten mit einem Durchschnitt ab 3,3 schätzen ihre Chancen geringer ein als vorher. Doch auch im alten Verfahren erhielten nur wenige dieser Bewerber einen Studienplatz. Nur wenige konnten über die „Rangliste 1“, in der Vorerfahrungen und eine Zugangsaufgabe nachgewiesen werden mussten, zugelassen werden. Noch weniger schafften es über den Eignungstest. Gerade dieser hatte mit abnehmenden Bewerberzahlen an Aussagekraft eingebüßt und war im Verhältnis dazu viel zu aufwendig. Als großen Vorteil sehen wir nach wie vor, dass die Auswahl nicht allein über die Noten getroffen wird. Mit dem neuen Verfahren können wir gerade bei den eingereichten Unterlagen, die Vorerfahrungen und Arbeitsproben beziehungsweise die Eigenpräsentation enthalten, aussagekräftigere Kriterien heranziehen.

Wie schwer oder leicht fällt Ihnen die Auswahl der Bewerber, die sich mit selbst erstellten Arbeiten bewerben?

Die Auswahl oder besser die Punktevergabe macht der Zulassungskommission immer so viel Arbeit wie die Bewerberinnen und Bewerber sich Arbeit mit ihrer Bewerbung machen. Es gibt jedes Jahr herausragende Eigenpräsentationen und Arbeitsproben. Für den Fall, dass die Zulassungskommission nicht zu einem eindeutigen Urteil kommt, kann der Bewerber zu einem Auswahlgespräch eingeladen werden. Im vergangenen Jahr konnten wir allerdings auf dieses Instrument verzichten.

Welche Tipps können Sie den diesjährigen Bewerbern mitgeben?

Für uns als Zulassungskommission zählt bei eigenen Arbeiten nicht nur die Qualität der Umsetzung, sondern Einfallsreichtum und Vielfalt. Daher sollte sich keiner durch ein Auswahlverfahren, das die aussagekräftige Zusammenstellung von Unterlagen verlangt, von einer Bewerbung abhalten lassen.

<h3>Katja Wendrock</h3>

Katja Wendrock