15 Dinge, die man während eines Praktikums tun und lassen sollte

von | 2. Oktober 2013

Oder auch: So stellen sich Arbeitgeber ihre Praktikanten vor. Emily Henderson ist einer dieser Arbeitgeber, erfolgreiche Designerin, Stylistin und Bloggerin mit eigener Fernsehshow. In ihrem Blog schrieb sie auf ziemlich […]

Oder auch: So stellen sich Arbeitgeber ihre Praktikanten vor. Emily Henderson ist einer dieser Arbeitgeber, erfolgreiche Designerin, Stylistin und Bloggerin mit eigener Fernsehshow. In ihrem Blog schrieb sie auf ziemlich direkte Weise darüber, wie sich Arbeitgeber ihre Praktikanten vorstellen. medienMITTWEIDA hat sich einige ihrer 15 „Do’s and Dont’s“ mal angeschaut.

Die Hürde, ein begehrtes Praktikum zu bekommen, scheint oft unüberwindbar. Wer es als erfolgreicher Bewerber letztendlich doch in sein Traumunternehmen geschafft hat, denkt oft, das schwierigste liege bereits hinter ihm. Weit gefehlt, glaubt man US-Stylisten und Bloggerin Emily Henderson, die offenkundig viel Erfahrung mit Praktikanten machen konnte. Beispielsweise in ihrer TV-Showproduktion „Secrets from a Stylist“ in der auch regelmäßig Praktikanten die Möglichkeit haben mitzuwirken. Dass die Erfahrungen mit ihren Schützlingen nicht immer positiv waren, macht ihr Blogeintrag „15 do’s and dont’s when trying to get (and keep) a design internship or assistant position“ deutlich. Dieser fand nicht nur klare Worte, wie es sich im Praktikum zu verhalten gilt, sondern wurde auf ihrem Blog auch ausgiebig diskutiert und gar als einheitliche Richtlinie für Praktika vorgeschlagen.

Tipp oder Selbstverständlichkeit?

Doch gibt es tatsächlich so viele komplexe Dinge als Praktikant zu beachten, oder wurde hier viel heiße Luft um eigentliche Selbstverstädlichkeiten gemacht? medienMITTWEIDA hat sich einige der 15 Tipps von Henderson einmal genauer angeschaut. Vorab sei allerdings gesagt, die folgenden Punkte beziehen sich lediglich auf die Erfahrungen und Ärgernisse, welche Emily Henderson persönlich erlebt hat.

Ein schmaler Grad

Da gibt es zum Einen den kleinen, aber feinen Unterschied zwischen dem hartnäckigen und einem nervigen Praktikanten. Laut der Stylistin sollte man seinen potenziellen Arbeitgeber nicht stalken: „Schreibst du zu viele Mails und ärgerst dich, weil dir nicht , zurückgemailt‘ wurde, und sendest darauf eine Email mit ,Warum haben Sie mir nicht zurückgeschrieben‘, dann hast du gerade deinen Job verloren.“ Ein Praktikant solle doch lieber hilfreiche Nachrichten mit eigener Ideeneinbringung schicken. Denn es gäbe nichts Schlimmeres als einen Praktikanten, der zu viel Aufmerksamkeit brauche.

In einem ihrer nächsten Ratschläge geht Henderson auf die Arbeit als Laufbursche ein: „Es sollte dir bewusst sein, dass du nicht nur zum Spaß im Praktikum bist. Für eine Weile musst du auch Kaffee kochen und die Buchführung übernehmen.“ Laut der Bloggerin komme der spaßige Teil der Arbeit auf jeden Fall, doch wer ungeduldig ist, müsse lange darauf warten.

„Ich übernehme das!“

Der US-Amerikanerin Henderson ist sehr wichtig, dass die Menschen, die mit ihr arbeiten, selbstständig organisieren können. Man solle nicht darauf warten, dass die Arbeit zugewiesen wird, sondern selber nach Aufgaben suchen. „Ich übernehme das!“ sollte laut Henderson das Motto eines jeden Praktikanten sein.

Durch die langjährige Erfahrung von Henderson, ist es für sie offensichtlich, dass immer etwas zu erledigen sei. Ihrer Meinung nach solle ein neuer Praktikant – als jemand Neues –  immer hilfsbereit sein: Wer länger bliebe, wenn es nötig ist, falle positiv auf. Pünktlichkeit sei genauso wichtig – vor allem, da ein Stau keine Entschuldigung sei.

Ein weiterer bedeutender Punkt für Emily Henderson ist die Bezahlung: „Mache niemals einen Kommentar darüber, wie pleite du bist.“ Schließlich sei die finanzielle Lage eines Praktikanten nicht das Problem des Chefs und außerdem wüsste dieser im Vorfeld doch worauf er sich finanziell eingelassen habe, schreibt die Stylisten und weißt darauf hin, das auch Sie einmal klein angefangen hat.

Best Friends mit dem Chef – Nein, danke

Emily Henderson macht in ihrem Blog deutlich, dass man als Praktikant nicht glauben solle, dass der Chef zum besten Freund werde: „Leider bist du dort, um zu arbeiten und nicht um rumzuhängen und Freundschaftsarmbändchen zu basteln.“ Natürlich könne es sein, dass sich Freundschaften ergeben, aber das müsse nicht passieren.

Schnelles Arbeiten setzt die Stylistin voraus. Denn auch die Leistungsfähigkeit ist für den Arbeitgeber von Bedeutung, wenn er einen neuen Praktikanten einstellt. Multitaskingfähigkeit sei sehr wichtig, laut Henderson könnten Praktikanten die Telefonate im Auto erledigen und die nächste Besorgung bereits gegoogelt werden, wenn er an der Kasse anstünde.

Negatives Feedback unerwünscht

In einer der letzten Zeilen des Blogeintrages geht es Bloggerin Emily darum, dass ungebetenes negatives Feedback unerwünscht wäre. Äußere ein Praktikant negatives Feedback, zeige es den Arbeitgebern nicht, dass der „Neue“ eine eigene Meinung habe oder klug sei. Henderson zeigt dies nur, dass ein Praktikant den Klang der eigenen Stimme mag. Neue Praktikanten sollten beobachten und lernen. Sie müssen sich schließlich erst beweisen.

Das ist gut für euch

Bestimmt ist es nicht für jeden ersichtlich, ob Emily Henderson nun wirklich Tipps oder reine Selbstverständlichkeiten beschreibt. Normalerweise unterstütze Sie es nicht, ihren Ärger im Blog Luft zu machen, aber sie fühle sich so, als gäbe es sehr viele Menschen da draußen, die all diese Dinge wissen sollten. Ansonsten wären sie nicht in der Lage, einen Job zu bekommen oder zu behalten.

Wertvolle Erfahrungen sammeln

Der Artikel von Henderson wurde stark kritisiert – positiv, wie negativ. Mitteilen wollte sie dabei nur folgendes: Arbeitgeber sollen den Praktikanten Informationen vermitteln, die sie gerne selbst bei ihrem Start ins Berufsleben gehabt hätte. Für Praktikanten bedeutet dies, aktiv zu sein, hart zu arbeiten und so viel zu fragen wie möglich, um etwas zu lernen. Im Gegenzug läge es am Arbeitgeber, seinen Praktikanten zu helfen, sich weiterzubilden. Beide sind gefragt, wenn es darum geht, an einer guten Beziehung zu arbeiten und auch ein unbezahltes Praktikum in einem kleinen Unternehmen sei viel wertvoller, als ein bezahltes in einem großen. „Wenn du beweist, dass du unentbehrlich bist, dann wirst du eingestellt“, so Henderson.

Den gesamten Blogeintrag inklusive aller „Do’s and Dont’s“ kann in Hendersons bissigen Blogbeitrag nachgelesen werden. Vielleicht sollte sich der eine oder andere die Ratschläge der Amerikanerin etwas genauer zu Herzen nehmen. Einem erfolgreichen Praktikum stünde laut Henderson somit nichts mehr im Wege!

Text: Jana Bartels. Grafik: Hanna Frantz.

<h3>Jana Bartels</h3>

Jana Bartels

Ressortleiterin medienFAKULTÄT