Leser ignorieren Feueralarm

von | 15. März 2011

In der ersten Lesenacht hatte das Team von "Karl May - gefangene Visionen" keine Probleme erwartet. Als dann aber gegen 4 Uhr der Feueralarm ausgelöst wurde und die Feuerwehr anordnete das Gebäude zu räumen, mussten die Organisatoren schnell reagieren. Die Lesung wurde im dunklen Hof des ehemaligen Gefängnisses fortgesetzt.

Schon in der letzten Woche hatten die Organisatoren sich beim Einräumen des alten Gefängnisses darüber unterhalten, wie sie im Falle eines Feueralarms reagieren könnten. Der Grund: Die im ehemaligen Stadtarchiv montierten Rauchmelder sind hochempfindlich, weil sie die historischen Akten schützen sollen. „Ich habe erstmal weitergelesen“, sagt Stefanie Walter. Die Producerin des Rekordversuchs saß gerade in der Lesezelle.

Als die Freiwillige Feuerwehr schließlich am ehemaligen Stadtarchiv eintraf und die Räumung des Gebäudes anordnete, reagierte Stefan Sturm am schnellsten. Er hatte sich den aktuellen May-Band in Buchform genommen und ging laut lesend in den Hof des Gebäudes, um den Weltrekordversuch nicht zu unterbrechen. Die Feuerwehrmänner stellten im Haus unterdessen fest, dass kein Brand ausgebrochen war. Walter: „Es wurde wohl irgendwie Staub aufgewirbelt. Wir sind aber froh, dass wir so schnell reagieren konnten und die Lesung nicht unterbrochen haben.“

Der Rekordversuch war erst um 13 Uhr unter großem Medieninteresse gestartet. Sogar Journalisten aus Italien reisten extra für einen Bericht über das Projekt der Studierenden an. Die Lesung soll noch bis zum 3. Mai weitergehen. Bis dahin sollen alle 88 Bände des Reiseschriftstellers, der in Mittweida selbst im Gefängnis saß, vorgelesen werden.

<h3>Diana Ruder</h3>

Diana Ruder