Die letzten Wochen bis zum Roll-Out

von | 6. April 2011

06.04.11 08:00 Uhr | Bis der neue Bolide von TMM der Öffentlichkeit präsentiert werden kann, sind noch einige Vorbereitungen notwendig. Nach dem Roll-Out starten die ersten offiziellen Testfahrten mit den neuen Fahrern. Während mehrere andere Universitäten ihre Wagen künftig mit Elektromotoren antreiben, will TMM die Erfahrung bei Verbrennungsmotoren nutzen.

Die Mitglieder von Technikum Mittweida Motorsport (TMM) haben in ihrer Werkstatt derzeit alle Hände voll zu tun. Ein neuer Fahrersitz und Teile der Rahmenkonstruktion für den neuen Rennwagen müssen noch fertiggestellt werden. „Die konkreten Details zu technischen Veränderungen, die Farbe und der neue Name des Jet!-Nachfolgers, werden aber erst zum Roll-Out preisgegeben“, sagt die kaufmännische Leiterin des Teams, Anna Kirchner. Die Präsentation des Boliden soll am 28. April im Wasserkraftwerk mit allen Sponsoren, Unterstützern und Teammitgliedern stattfinden.

Der Start in die neue Rennsaison

Mit den Formula-Student-Wettbewerben im ungarischen Györ und im englischen Silverstone nimmt das Team dieses Jahr erstmalig an zwei Rennen innerhalb einer Saison teil. „Dies wird eine große Herausforderung für unsere Fahrer und auch für die Technik, denn wir möchten aus dieser Saison mit nennenswerten Ergebnissen hervorgehen“, sagt Anna Kirchner.

In den Rennen der vergangenen Jahre platzierte sich das Team stets im hinteren Mittelfeld. „Der Grund dafür waren immer technisch bedingte Ausfälle, die während des Rennens nicht behoben werden dürfen“, sagt die Teamleiterin. „Im Idealfall sollte die Technik im Vorfeld während der Testfahrten genauestens geprüft werden. In der Vergangenheit waren die Testphasen allerdings zeitlich bedingt zu kurz, um die stark belasteten Teile ausreichend überprüfen zu können.“ Schon bei der Konstruktion müsse sorgfältig bedacht werden, welche Teile in der Praxis besonders anfällig sein könnten. Auch hier bleibe keine Zeit für Experimente. Die Optimierung der bisher entwickelten Technik habe eine hohe Priorität gegenüber Neuerungen.

Noch kein Umstieg auf elektronischen Antrieb

Aufgrund dieser Priorität ist ein Umstieg von Verbrennungs- auf Elektromotor, wie ihn zwei andere Hochschulteams aus Sachsen schon vollzogen haben, in nächster Zeit nicht angedacht. So startet das Team der westsächsischen Hochschule Zwickau mit bereits in die zweite Saison, in der sie einen elektrisch angetriebenen Rennwagen einsetzen. „Wir streben vorerst Erfolge im Bereich der Verbrennungsmotoren an“, erklärt Anna Kirchner. Zudem gibt sie zu bedenken, dass ein Wechsel sehr kostenintensiv wäre. „Die Erfahrungen sollen erst einmal in diesem Gebiet erweitert werden“, so Anna Kirchner.

Die Vorbereitungen für die Rennsaison haben ihren Schwerpunkt in den Testphasen. So soll auch den Fahrern nach Fertigstellung des Rennwagens genügend Zeit zum Ausprobieren gegeben werden. Zu den kürzlich bei einem Test auserwählten Piloten gehört Stefanie Berndt, die vorerst als Ersatzfahrerin eingeteilt ist. Sie wird an den ersten offiziellen Testfahrten teilnehmen, welche am Wochenende vom 7. bis 8. Mai auf dem Flugplatz in Jahnsdorf bei Chemnitz durchgeführt werden. Erst danach entscheidet das Team, ob die ausgewählten Fahrer und Fahrerinnen für die Boliden überhaupt geeignet sind, denn ein Rennwagen sei nicht mit einem normalen Auto zu vergleichen.

<h3>Katja Wendrock</h3>

Katja Wendrock