Mehr Platz zum Wohnen

von | 29. Oktober 2010

Das Studentenwerk Freiberg feierte mit Baubeteiligten und Bewohnern die Fertigstellung von Wohnheim IV. Entstanden ist eine moderne Immobilie, in der nichts mehr an karge Dreibettzimmer aus DDR-Zeiten erinnert.

Mit dem Umbau von Wohnheim IV „Am Schwanenteich“ in Mittweida verfügt das Studentenwerk Freiberg nun über ein komplett saniertes Mietangebot. Am Donnerstag wurde die Fertigstellung mit Baubeteiligten und den Bewohnern gefeiert. Nach über einjähriger Bauphase bietet das Haus Unterkunft für 80 Studenten in Einzelapartments – mit eigener Küche und Badezimmer.

Neues Wohngefühl in Grün

Mit der Sanierung reagierte das Studentenwerk auf die aktuellen Ansprüche der jungen Bewohner. Zufriedenheitsumfragen in den letzten Jahren ergaben laut dem Geschäftsführer des Studentenwerkes Freiberg, Dr. Stephan Fischer, einen gestiegenen Bedarf an Einzelapartments. Das Wohnheim IV setze diesen Wunsch konsequent um und bestehe als erste Immobilie des Studentenwerkes ausschließlich aus separaten Wohneinheiten.
Besonders auffallend am Gebäude sei die mutige Farbgebung, so Fischer weiter. Durch die Wahl des auffälligen Grüntones soll es sich in den Farbraum der Umgebung integrieren. Der Geschäftsführer bedauerte die Verzögerungen im Bauablauf. Aufgrund der Insolvenz einer baubeteiligten Firma verzögerte sich die Fertigstellung um sechs Wochen. Einige der zukünftigen Bewohner mussten daher zum Studienbeginn zunächst angemietete, externe Unterkünfte beziehen.

Das Wohnheim IV wurde zusammen mit den drei anderen Gebäuden „Am Schwanenteich“ von 1957 bis 1961 erbaut. Es beherbergte zu DDR-Zeiten 140 Studenten, welche sich jeweils Zwei- bis Dreibettzimmer teilten. Sanitäranlagen und Küche befanden sich auf den Fluren und wurden gemeinsam genutzt. Bereits nach der Wende wurde die Anzahl der Bewohner auf 71 reduziert. Die zunehmenden Mängel und das Alter des Gebäudes machten eine Sanierung schließlich notwendig.

Ein finanzieller „Glücksfall“

Die Frage nach der Finanzierung des Bauvorhabens konnte durch eine Zuwendung von zwei Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II von Bund und Land beantwortet werden. Lediglich den Rest der Gesamtkosten von insgesamt 3,2 Millionen Euro musste das Studentenwerk Freiberg selbst aufbringen.

Nach Auszug der letzten Studenten im August 2009 begannen die Modernisierungsarbeiten. Vom ursprünglichen Bau des Wohnheimes blieben nur die Innen- und Außenmauern stehen. Mittels Wanddurchbrüchen wurde eine komplett neue Zimmeranordnung geschaffen. Zusätzlicher Raumgewinn entstand durch den Ausbau des Dachgeschosses sowie den Anbau von Balkonen.

Für Dr. Fischer besticht das Wohnheim IV durch seine campusnahe Lage und die sehr guten Wohnbedingungen. Da die Mieten unterhalb des BAföG-Bedarfssatzes liegen, seien die Apartments für jeden erschwinglich. Die Resonanz der Studenten bestätigt den Erfolg des Bauvorhabens: Das Wohnheim ist bereits zu 100 Prozent ausgelastet.

<h3>Ole Reiss</h3>

Ole Reiss