Zu Besuch im Land aus Feuer und Eis

von | 1. März 2011

Akureyri/Island In Island ist der Name Programm: Kälte und Eis stehen auf der Tagesordnung. Auch Schneestürme sind keine Seltenheit. Doch trotz des Wetters bietet Island eine interessante Landschaft, nette Menschen und moderne Hochschulen. Diese Erfahrung machte auch Medienmanagement-Studentin Annett Bors. Sie studierte im Frühjahr 2010 für vier Monate an der Hochschule von Akureyri

Annett Bors nutzte ihre Chance ins Ausland zu gehen und studierte an der Hochschule Akureyris von Februar bis Mai 2010. Die beschauliche Stadt mit rund 17.000 Einwohnern liegt im Norden der skandinavischen Insel und trägt den Beinamen „Hauptstadt Nordislands“. Die Medienmanagement-Studentin konnte dort aus einer Vielzahl von interessanten Modulen wählen. Da sie sich bereits im Vorfeld für das Themengebiet Recht interessierte, belegte sie in Island Fächer wie „Human Rights Law“ und „Introduction to Criminal Law and Property Law“. Aber auch das Interesse am Land selbst kam nicht zu kurz. So konnte sie im Fach „Icelandic Culture“ einiges über Kultur und Landsleute lernen. „Als Austauschstudent ist man glücklicherweise an keine Fakultät gebunden und kann frei wählen“, erklärte Annett Bors ihre für Medienstudenten ungewöhnliche Fächerkombination.

Studieren auf Isländisch

An der „University of Akureyri“ studieren derzeit etwa 1.500 isländische Studentinnen und Studenten. Zudem hat die Hochschule in jedem Jahr zwischen 50 bis 60 ausländische Studierende. „Die meisten der Austauschstudenten kommen aus Europa, aber hin und wieder kommen auch Leute aus den USA, China, Russland oder Kanada“, sagte Rúnar Gunnarsson, Mitarbeiter der Hochschule in Akureyri. Natürlich wird vor Ort auch für die Neuankömmlinge gesorgt. „Allerdings gab es im Gegensatz zu Mittweida, wo jeder ausländische Student einen inländischen Tutor zugeteilt bekommt, dort die Variante, dass eine Isländerin sich um alle gekümmert hat. Das hat sie auch wirklich gut gemacht, aber mit fast 25 Studenten waren es einfach zu viele“, gesteht Annett Bors.

Ähnlich wie in Mittweida gibt es auch an der nordisländischen Hochschule Studentenwohnheime mit kompletter Wohnausstattung. Der Unterricht verläuft dort allerdings etwas anders als an deutschen Universitäten, meint Annett: „Das ist ein viel kleinerer Kreis von Studierenden und daher auch sehr viel angenehmer. Kurse bestehen dort aus 20 bis 30 Personen“. Ein weiterer Unterschied besteht im Altersdurchschnitt der Studierenden. „Es ist dort nicht ungewöhnlich mit 30 bis 40 Jährigen im Kurs zu sitzen.“

Heiße Quellen als Faszinosum

Für ausländische Studierende ist es dennoch nicht leicht, Kontakte zu knüpfen, da für viele Studenten der Weg nur zum Lernen an die Hochschule führt. „Die Isländer selbst sind sehr nette und hilfsbereite Menschen, aber auch sehr schüchtern“, beschreibt Annett die skandinavische Mentalität. Um dennoch die Kultur und Menschen des Landes kennenzulernen, wurden Gruppenausflüge organisiert. So ging es zum Beispiel im Rahmen des Faches „Icelandic Culture“ in die Landeshauptstadt Reykjavik auf Erkundungstour. Aber auch außerhalb des Unterrichts gab es genug Zeit, um Ausflüge zu planen. Besonders beliebt unter Island-Besuchern sind die durch vulkanische Aktivitäten entstandenen heißen Quellen, Geysire und Geothermalbäder. So können Gäste, auch wenn die Lufttemperatur bereits im Minusbereich liegt, bei angenehmen 38 Grad Wassertemperatur ein Bad im Freien genießen. Wer sich jedoch lieber in den Schnee begibt, hat die Möglichkeit sein Können im nahegelegenen Skigebiet Akureyris unter Beweis zu stellen.

Annetts Fazit zu ihrer Studienreise fällt positiv aus. Auch sie blieb nicht unbeeindruckt vom isländischen Charme: „Ich glaube, ich habe selten ein Land gesehen, was mich so fasziniert hat. Es ist diese Weite, in die man blickt, das tolle Zusammenspiel der Naturgewalten Feuer und Eis und eine unglaubliche Ruhe, die das Land ausstrahlt.“

<h3>Susan Gläser</h3>

Susan Gläser