Weltmeister studiert in Mittweida

von | 23. November 2010

Der 26-jährige Bulgare Ivaylo Belev ist seit 2009 Student an der Hochschule Mittweida und seit wenigen Wochen auch twall-Weltmeister. Die twall, eine Licht-Reaktionswand der IMM Holding GmbH, entdeckte er beim Tag der Sachsen im September 2009 für sich.

Ivaylo Belev scheint ein Genie zu sein, denn nicht nur der Weltmeistertitel für den schnellsten twall-Kandidaten, sondern auch Titel bei Matheolympiaden oder Schachmeisterschaften hat er errungen. Im Interview mit medienMITTWEIDA erzählte er: „Ich studiere drei Semester an der Hochschule Mittweida im Masterstudiengang Informatik. Eigentlich komme ich aus Bulgarien und habe Computersysteme und -technologien an der Technischen Universität Gabrovo absolviert.“

Mittweida zieht Ivaylo an

Dem 26-Jährigen ist die mittelsächsische Kleinstadt nicht fremd. „2006 war ich für drei Monate bei 99drei Radio Mittweida für ein Praktikum. Ein Jahr später habe ich dann ein Praktikum im Bereich der laserinduzierten Temperaturfelder absolviert und im Wintersemester 2008/2009 habe ich als Erasmus-Student meine Bachelorarbeit in Mittweida geschrieben. Dazu kommen noch zwei private Besuche. Meine Bekannten machen sich immer einen Spaß daraus und sagen, dass alle anderen Studenten kommen und gehen, aber ich immer in Mittweida zu finden bin“, berichtet Ivaylo schmunzelnd.

Ihm gefällt vor allem die Ruhe in Mittweida. „Sie passt sehr gut zu meinem ruhigen, von der Yoga-Philosophie geprägten Leben“, erzählt der 26-Jährige. Langweilig findet er es in Mittweida ganz und gar nicht. „Man braucht die Welt nicht zu bereisen. Es reicht aus, Mittweida zu besuchen, wo die ganze Welt hinkommt. Ich habe unglaublich viele Studenten aus allen Ecken der Welt kennen gelernt. So viele verschiedene Kulturen in so einer kleinen Stadt – das ist wirklich großartig! Niemand von uns wird die wunderschönen Momente in Mittweida vergessen“, ist Ivaylo überzeugt.

Mit Kopf und Strategie zum Erfolg

Ivaylo Belev nahm in seiner Heimat Bulgarien bereits an elf studentischen Olympiaden auf dem Gebiet der Mathematik und Physik teil und ist bereits zweimaliger bulgarischer Landesmeister in diesen Denkdisziplinen. Für ihn sei die Teilnahme viel wichtiger als das Ergebnis, erklärt Belev. Er freue sich aber, wenn daraus tolle Leistungen hervorgingen.

In Vorbereitung auf die twall-Weltmeisterschaft hätte er gern einige Wettkämpfe an der Reaktionswand absolviert, um seine Chancen gegenüber seinen Konkurrenten auszuloten. Es gab aber nur einen großen Wettkampf vor der Meisterschaft, den Data-Mining-Cup 2010, an dem sich Teilnehmer von 90 Universitäten aus 32 Ländern beteiligten. Der junge Bulgare kämpfte als Ein-Mann-Team und belegte den 17. Platz – von insgesamt 115 Mannschaften.

Gegenüber medienMITTWEIDA erklärte Ivaylo, wie er zum twall-Spielen kam: „Von der twall habe ich erstmals zum Tag der Sachsen in Mittweida gehört. Aber damals wusste ich gar nicht, dass es eine Weltmeisterschaft in diesem Bereich gibt. Leider habe ich auch erst zu spät erfahren, dass man twall-City-Champion werden konnte. Dieses Jahr, dank des Cosmopolitan Clubs, konnten die ausländischen Studenten an der twall spielen, was mich auf die Idee brachte, bei der Weltmeisterschaft anzutreten.“

Auf dem Weg zum Weltmeistertitel

Als Schachspieler weiß Ivaylo sehr gut, dass nur Spielen nicht reicht, denn der Teilnehmer muss auch nachdenken. Um seinem Ziel, dem twall-Weltmeistertitel, ein Stück näher zu kommen, führte er ausführliche Analysen der Spiele durch und entwickelte seine eigene Strategie. Er erhielt außerdem Unterstützung von seiner Freundin bei seinem weltmeisterlichen Vorhaben: „Sie hat mit Seilen eine twall in reeller Größe an meiner Wand nachgebildet. So konnte ich meinen Bewegungsablauf optimieren. Danach folgte die Verbesserung meiner taktischen Fähigkeiten – das hieß für mich üben, üben, üben. Ich ließ keine Gelegenheit aus, um twall spielen zu können, wie zum Beispiel während des Medienforums in Mittweida oder dem Tag der offenen Hochschultür. Ich habe stundenlang trainiert.“

Sein hartes Training zahlte sich schließlich aus. Am 4. November gelang es Ivaylo Belev, einen neuen Geschwindigkeitsrekord an der twall aufzustellen und damit Weltmeister in der Kategorie der Männer zu werden. „Ich war beim letzten Versuch der twall-Weltmeisterschaft nach vielen Konzentrationsübungen fast in Trance versetzt. Mein Adrenalin war sehr hoch gestiegen. Ich habe gespielt und ich habe es geschafft!“ Der 26-jährige Bulgare war mit 35,83 Sekunden der schnellste, der die Lichter an der Wand ausknipsen konnte.

medienMITTWEIDA gratuliert zum Weltmeistertitel!

<h3>Corinna Funke</h3>

Corinna Funke