#medienWOCHE: 26. September bis 2. Oktober 2015

von | 2. Oktober 2015

Tod von Hellmuth Karasek +++ Kachelmann bekommt Schmerzensgeld +++ #facebookdown Trauer um Literaturkritiker Die Medien- und Kulturwelt trauert um Hellmuth Karasek. Der Schriftsteller, Journalist und Kulturkritiker ist am Dienstag im […]

Tod von Hellmuth Karasek +++ Kachelmann bekommt Schmerzensgeld +++ #facebookdown

Trauer um Literaturkritiker

Die Medien- und Kulturwelt trauert um Hellmuth Karasek. Der Schriftsteller, Journalist und Kulturkritiker ist am Dienstag im Alter von 81 Jahren in Hamburg gestorben, wie rp-online.de berichtet. Die Todesursache ist bislang noch unklar.

Dass sich Karasek in den Medien wohlfühlte, zeigt bereits ein kurzer Blick in seinen Lebenslauf.
In den 60er Jahren war er verantwortlich für den Feuilleton-Teil der „Stuttgarter Zeitung“. Wenig später arbeitete er bereits als Theaterkritiker bei der „ZEIT“. Danach folgten über 20 Jahre „Spiegel“ – hier leitete er den Kulturteil. Karasek war desweiteren nicht nur Autor zahlreicher Bücher, sondern auch Verfasser von Theaterstücken. Dabei hat er immer unter dem Pseudonym Daniel Doppler gearbeitet.
Der endgültige, mediale Durchbruch gelang ihm am 25. März 1988 in der ersten Folge der ZDF-Sendung „Das Literarische Quartett“ an der Seite von Kritiker-Ikone Marcel Reich-Ranicki (1920 – 2013). Ganze 77 Folgen lang diskutierten die beiden mit anderen Kritikern über neue Bücher.

Doch auch nach dem Ende der Sendung im Jahr 2001 war Karasek weiter aktiv und in aller Munde. Zuletzt rezensierte der Literaturkritiker in einem Werbefilm den Möbelkatalog für IKEA Schweiz:

Nach Angaben des „Focus“ sagte Bundespräsident Joachim Gauck über Hellmuth Karasek:

„Ohne ihn wäre das literarische Leben in unserem Land sehr viel ärmer – und auch erheblich langweiliger.“

Und auch die Netzgemeinde verneigt sich vor Hellmuth Karasek und erinnert an einen einzigartigen „Paradiesvogel“:

Kachelmann siegt im Rechtsstreit gegen Springer

Am Mittwoch-Vormittag ging der Rechtsstreit zwischen dem ehemaligen ARD-Wettermoderator Jörg Kachelmann und dem Springer-Verlag in die finale Phase.

Trotz Kachelmanns Freispruch im Vergewaltigungsprozess gegen seine Freundin im Mai 2011 scheint der Ruf des einstigen Publikumslieblings ruiniert – einen großen Teil der Schuld sieht der Wettermoderator dabei vor allem beim Springer-Verlag und deren Zeitungen „BILD“ und „BILD am Sonntag“.

Der 57-jährige sah sich durch deren Berichterstattung in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt und reichte, nach Angaben von abendblatt.de, bereits Ende 2013 eine Schmerzensgeldklage gegen den Springer-Verlag beim Landgericht Köln ein. Die Höhe der Forderung: 2,25 Millionen Euro Entschädigung. Da außergerichtliche Vereinbarungen zwischen den beiden Parteien im Voraus scheiterten, wurde nun von gerichtlicher Seite aus über das Verfahren entschieden. Jörg Kachelmann erhält ein Schmerzensgeld in Höhe von 635.000 Euro.
Nach Angaben von shz.de bestätigt das Gericht, Kachelmann sei …

„[…] durch die Preisgabe von Informationen über sein Sexualleben, durch die teilweise wörtliche Veröffentlichung seines SMS- und E-Mail-Verkehrs und durch die Veröffentlichung von Fotos, die ihn zum Beispiel beim Hofgang in der Justizvollzugsanstalt zeigten, in seiner Intimsphäre, seinem informellen Selbstbestimmungsrecht und seinem Recht am eigenen Bild verletzt worden.“

Dabei gilt die Summe des Schmerzensgeldes als die höchste, die in Deutschland bei einem derartigen Prozess gezahlt wurde, wie shz.de weiter schreibt.

Kachelmann selbst verkündete nach Prozessende die Neuigkeit gleich auf Twitter.

Und der Zuspruch aus den sozialen Netzwerken ließ nicht lange auf sich warten.

Auch sein Anwalt, Ralf Höcker, äußerte sich in einem Interview mit meedia.de positiv zu dem Urteil:

„Wir sind sehr zufrieden und haben unser wichtigstes Ziel erreicht: Die höchste Geldentschädigung, zu der je ein deutsches Medium verurteilt wurde.“

Springer will sich mit dem Urteil vom Mittwoch allerdings nicht zufrieden geben und kündigte an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen, wie dwdl.de berichtet.

Facebook mal wieder offline

„Sorry, something went wrong.“ – Diese Nachricht mussten am Montagabend alle Facebook-Nutzer zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen lesen.
Laut infranken.de gingen vermehrt Störungsmeldungen der Website bei www.allestörungen.de ab 21 Uhr ein. Ab diesem Zeitpunkt waren etwa 1,5 Milliarden Nutzer 40 Minuten lang von der Facebookwelt abgeschnitten.
Sowohl die Web-Version, als auch die Facebook-App waren komplett lahmgelegt, wie focus.de berichtet. Facebook versprach seinen Usern eine schnelle Behebung des Problems mit den Worten:

„We’re working on it and we’ll get it fixed as soon as we can.“

Nach Angaben von focus.de nannte Facebook gegenüber dem US-Sender CNBC Konfigurations-Probleme als Ursache für den zwischenzeitlichen Ausfall. Bei Twitter sorgte der Ausfall des sozialen Netzwerkes unter dem Hashtag #facebookdown für Gesprächsstoff. Viele nahmen es mit Humor:

 

Text: Lisa Scharfenberger. Beitragsbild: Der deutsche Journalist, Kritiker und Autor Hellmuth Karasek am 18.03.2011 auf der Leipziger Buchmesse. ©Bambule-Webdesign.de unter Attribution 3.0 Unported (CC BY 3.0), Bearbeitung: Louisa Bandura.

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