Als Wissen Gemeinschaftssache wurde

von | 25. März 2011

Seit 16 Jahren greifen User auf Informationen aus Wikis zurück. Sechs Jahre nach dem ersten freien Internet-Lexikon kam Wikipedia dazu, für viele Schüler oder Studenten mittlerweile scheinbar lebenswichtig. Doch gibt es abseits der bekannten Online-Plattform viele unbekannte Wikis. Ihren namentlichen Ursprung hatten die Wissensseiten übrigens in einem hawaiianischen Bus.

Vor genau 16 Jahren wurde das erste Mal ein Wiki über das Internet der Öffentlichkeit bereitgestellt. Es handelte sich dabei um das „WikiWikiWeb“ von Ward Cunningham, in dem hauptsächlich objektorientierte Programmierung thematisiert wurde. Die für das Internet-Wiki nötige Software entwickelte der Programmierer bereits ein Jahr zuvor unter dem Namen „WardsWiki“. Seinen Namen erhielt es von einem Terminal-Transferbus auf dem Flughafen von Honolulu auf Hawaii. Den lernte Cunningham auf einer Reise unter dem Namen „Wiki Wiki Shuttle“ kennen. Heute arbeitet er als technischer Leiter für AboutUs.org, welches ein wikibasiertes, aber kostenpflichtiges Verzeichnis von Webseiten enthält.

Zu jedem Thema ein Wiki

Unter einem Wiki versteht sich eine Internetplattform, auf der die Besucher Wissen zu einem bestimmten Thema lesen oder hinzufügen können. In den letzten 16 Jahren entstanden über 300 solcher Wikis mit jeweils mehr als 19.000 Artikeln. Viele davon sind auf sehr abgegrenzte Themengebiete spezialisiert. Die größten davon sind das LyricWiki mit fast zwei Millionen Songtexten und das Fan-History-Wiki. In diesem finden sich über eine Million Artikel zur Geschichte des Fan-Daseins und über große Fangemeinden. Inzwischen gibt es wohl für fast alles ein Wiki. Dabei reicht die Palette von nützlichem, wie Wikis zu Heilpflanzen, bis zu fragwürdigen Varianten, wie dem SpongeBob-Schwammkopf-Wiki. Für Letzteres hätte sicher auch der normale Eintrag bei Wikipedia gereicht.

Erfolgswiki hat mit Autorenschwund und Serverkosten zu kämpfen

Erfolgreichstes und bekanntestes Wiki ist aber die vor zehn Jahren gegründete wikipedia.org mit über 18 Millionen Artikeln. Diese sind in über 269 Sprachen verfasst und erreichten bislang 365 Millionen Leser, was immerhin fünf Prozent der gesamten Menschheit ausmacht. Allein in der englischen Ausgabe sind über 3,5 Millionen Artikel vorhanden. Im Vergleich dazu hatte die letzte Ausgabe des Brockhaus aus dem Jahr 2005 nur Informationen zu 300.000 Stichwörtern parat. Zur Zeit kämpft Wikipedia gegen eine stetig abnehmende Anzahl Autoren und gegen die enorm gewachsenen Serverkosten, die auf die hohe und wachsende Beliebtheit der Internetplattform zurückzuführen sind.

<h3>Elias Hlady</h3>

Elias Hlady