Aprilscherze kommen in den Medien an zweiter Stelle

von | 31. März 2011

Am morgigen 1. April werden wieder einige Falschaussagen in Umlauf gebracht. Nicht aber im Großteil der Medien. Die beschäftigen sich nach eigener Aussage lieber mit ernsteren Themen und planen höchstens kurzfristig einen Witz ein. Die Medienmacher haben kein Interesse daran, ihre Konsumenten mit Aprilscherzen zu verunsichern. Jedoch kann sich nicht jedes Medium einen Aprilscherz verkneifen.

Ein Übermaß an Aprilscherzen in den Medien hat morgen keiner zu befürchten. So kann jeder sicher sein, dass er auf die Aussagen der Medien vertrauen kann. Gerade die öffentlich-rechtlichen Radiosender, wie die des Mitteldeutschen Rundfunks, wollen auf Anfrage nichts davon wissen. Auch am 1. April möchten sie auf ihre Hörer seriös wirken und einen guten Nachrichtendienst leisten.

Richtiges Gleichgewicht gesucht

Einige TV-Stationen haben noch keine konkreten Aprilscherze geplant. „Natürlich stehen unsere normalen Beiträge im Vordergrund“, sagte Torsten Gronwaldt von Sachsen-Fernsehen. So ganz wollen die Lokalfernsehmacher dann aber doch nicht darauf verzichten. „Wir wollen schon ein paar Leute an der Nase herumführen. Natürlich aber so, dass auch die Hereingelegten darüber lachen können“, erklärte Gronwaldt.

Außerdem benötige ein solcher Scherz ein besonderes Thema. „Wir planen da etwas Skurriles in der sportlichen Richtung, sind uns aber noch nicht ganz sicher. Das Ganze ist eben noch nicht richtig durchdacht“, sagte Gronwaldt weiter. Es sei wichtig, gerade bei diesem Thema das richtige Maß zu finden. „Es ist schon ein Spagat zwischen einem gut ausgebauten Scherz und guter, normaler Recherchearbeit. Da muss man aufpassen, das richtige Gleichgewicht zu finden“, betont Gronwaldt.

Glaubwürdigkeit gefragt

In größeren Zeitungen wie der Freien Presse beschäftigen sich die Redakteure kaum mit Aprilscherzen. „Solche kommen nur nebenbei vor und auch nur wenn es einen wirklich richtig guten Scherz gibt“, sagte der Chefredakteur der Freien Presse, Torsten Kleditzsch. Dies sei sehr von den jeweiligen Lokalteilen abhängig, wobei im Mantelteil der Zeitung dagegen kaum Aprilscherze zu erwarten seien. An diesem Tag sollen weiterhin die seriösen Meldungen im Mittelpunkt stehen.

Im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen Medien sind die Privaten also schon eher gewillt, sich etwas für den 1. April einfallen zu lassen. Wie jedes Jahr möchte auch die Bild, die letztes Jahr einige Aprilscherze in den Medien gesammelt hat, daran teilhaben. Was genau das Boulevard-Blatt dieses Jahr plant, wollten die Mitarbeiter jedoch noch nicht verraten.

<h3>Stephanie Knobus</h3>

Stephanie Knobus