Aus dem „Hinterwonderland“ nach Mittweida

von | 26. Oktober 2012

Die Band „Waste“ spielte schon auf bekannten Events wie dem „Taubertal Festival“, dem „Sziget Festival“ in Budapest oder dem „RedBull Tourbus“. Am Dienstag, den 30. Oktober, rocken sie nun die […]

Die Band Waste

Sie zeigen Kreativität und bezeichnen sich als Do-It-Yourself-Band: „Waste“ aus Bayreuth.

Die Band „Waste“ spielte schon auf bekannten Events wie dem „Taubertal Festival“, dem „Sziget Festival“ in Budapest oder dem „RedBull Tourbus“. Am Dienstag, den 30. Oktober, rocken sie nun die Aftershow-Party des Medienforums in Mittweida.

Frontmann Steffen, Gitarrist Horny, Bassist Landi und Drummer Benni können auf eine mehrjährige Live-Act-Karriere zurückblicken. Im Interview mit medienMITTWEIDA spricht Bandmitglied Horny über das neue Album „Hinterwonderland“. Außerdem verrät er, worauf er sich zur Aftershow-Party in Mittweida jetzt schon freut, und was das Motto des diesjährigen Medienforums mit ihrem aktuellen Musikvideo gemeinsam hat.

Wie würdet ihr euren Musikstil beschreiben?

Das ist eine wichtige und zugleich schwierige Frage. Wir beschreiben das, was wir so machen, als dreckigen Pop und tanzbaren Rock. Das ist jetzt nicht sonderlich konkret, aber uns selbst fällt eine detailliertere Beschreibung recht schwer.

Anfang November erscheint euer neues Album „Hinterwonderland“. Was ist neu im Vergleich zum Vorgänger „Short Arms, No Cookies“?

Neu ist, dass wir bei der Instrumentalisierung viel mehr in die Tiefe gegangen sind: Neue Instrumente, Percussions, Overdubs, Samples und so weiter. „Hinterwonderland“ bringt wahnsinnig viele Einflüsse unter einen Hut, ist trotzdem sehr stimmig und klingt reif. Was das Album insgesamt interessant macht, ist so eine skurrile Komponente, die jedem Song auf unterschiedliche Art und Weise innewohnt und dem Ganzen einen besonderen Touch verleiht.

Eingefleischten Fans können wir aber versichern, dass das, was auf „Hinterwonderland“ drauf ist, auf jeden Fall noch „Waste“ ist. Wir sind und bleiben uns treu.

Was erwartet ihr von der Aftershow-Party des Medienforums?

Erstens wirkt es auf mich super organisiert, was leider wirklich bei den wenigsten Uni-Veranstaltungen der Fall ist, und zweitens wird wohl auch viel los sein. Unser Bassist Landi war vor ein paar Tagen schon mal in Mittweida auf der „Semesterauftakt-Party“ und hat die Feiertauglichkeit der Studenten dort gründlich getestet.

Ich finde total klasse, dass Micaela Schäfer dort auflegt. Die ist echt eine coole Socke und vor allem hat sie auch was in der Birne. Sie wird ständig von allen Menschen mit geschliffenen Messern empfangen und ist aber so locker drauf. Ich teile auch viel von ihrer Meinung zum Thema Nacktheit. Das ist was ganz Natürliches. Man muss sich nicht dauernd aufregen, wenn sie zeigt, was sie hat.

Was werdet ihr in Mittweida spielen: Songs aus vorherigen Alben oder überwiegend Songs von eurem neuen Silberling?

Beides. Der Fokus liegt aber natürlich auf der Promotion von „Hinterwonderland“. Das heißt, dass wir so viel wie möglich davon spielen werden.

Schon länger im Programm haben wir auch einige Lieder, die weder auf „Short Arms, No Cookies“, noch auf „Hinterwonderland“ zu finden sind und die wohl auch nicht mehr auf eine Platte kommen werden. Um die zu hören, muss man dann schon auf die Live-Konzerte kommen.

„eintauchen statt mitschwimmen“ lautet das Motto des diesjährigen Medienforums. Mitschwimmer seid ihr definitiv nicht, wie das außergewöhnliche Musikvideo „Mindtrick“ beweist. Wie ist es entstanden?

Wir sind eine Do-It-Yourself-Band und deswegen haben wir auch das Drehbuch zum Video selbst geschrieben. Das Grundkonzept stammt von mir. Wir sind mit dem Ergebnis auf jeden Fall super zufrieden. „eintauchen statt mitschwimmen“ passt auch wirklich auf das Video, weil ein klassisches Musikvideo ist es auch nicht. Schließlich haben wir das Video als Frauen verkleidet in einem Travestieschuppen gedreht.

Euch gibt es mittlerweile seit 2004. Welche war die verrückteste Show, an die ihr euch erinnert?

Highlight dieses Jahr war definitiv das „Rambazamba in Pampa“, eigentlich ein recht kleines Festival bei uns in der Region. Wir haben so um 21 Uhr gespielt und die letzten Sonnenstrahlen abbekommen. Mit unserem letzten Ton ist der absolute Gewitterschauer losgegangen und der Sturm des Jahrhunderts ausgebrochen. Wir haben dann alle Biermarken und Pizzagutscheine eingelöst und noch richtig lange in unserem Tourbus gefeiert und die abgespacetesten Blitze angeschaut. Auf der Heimfahrt mussten wir dann noch ein paar Umwege in Kauf nehmen, weil wegen umgefallenen Bäumen sämtliche Straßen gesperrt waren.

Was möchtet ihr bis zu eurem Bandjubiläum in zwei Jahren erreichen?

Wir werden da auf jeden Fall noch aktiv sein und das machen, was wir jetzt auch machen: Musik und Spaß dabei haben. Die Zeiten, in denen wir uns auflösen können, sind vorbei. Inzwischen sind wir viel zu stark miteinander verwurzelt.

Natürlich hoffen wir mit dem neuen Album „Hinterwonderland“ einen gewaltigen Schritt nach vorne zu machen. Da die Band inzwischen viel mehr als nur ein Hobby ist, wäre es schön, irgendwann mal davon leben zu können. Vielleicht klappt das ja bis dahin.

Das Interview führte Stefanie Reich. Foto: Hanna Heider, Bearbeitung: Christian Kandels

<h3>Stefanie Reich</h3>

Stefanie Reich