Die vielen Gesichter des David Bowie

von | 22. Januar 2016

  Sänger, Schauspieler, Produzent, Maler und sogar Softwareentwickler. Im Moment trauert die Musikwelt um einen einzigartigen Mann, der weit mehr als nur ein ganz normaler Künstler war. In diesem Artikel […]

 

Sänger, Schauspieler, Produzent, Maler und sogar Softwareentwickler. Im Moment trauert die Musikwelt um einen einzigartigen Mann, der weit mehr als nur ein ganz normaler Künstler war. In diesem Artikel wollen wir neben seiner Hauptberufung als Sänger auch andere Seiten des Ausnahmetalentes beleuchten und zeigen, dass dieser Mensch alles andere als gewöhnlich war.

 

Wo beginnt man bei einem Mann, der über Jahrzehnte so facettenreich war, wie kaum ein Anderer? Am besten am Anfang. Denn schon Ende der 60er Jahre landete der erst kürzlich verstorbene Sänger David Bowie (*08.01.1947- †10.01.2016) seinen ersten großen Hit „Space Oddity“ und schaffte es in die Top 5 der UK Single Charts. Schon damals konnte man deutlich das außergewöhnliche Talent von Bowie erkennen. Jedoch wusste zu dieser Zeit keiner, dass sich sein Erfolg über 40 Jahre halten würde. In dieser Zeit beeinflusste er auch durch seinen exzentrischen und außergewöhnlichen Kleidungsstil Generationen.

 

Über all die Jahre veränderte er sich immer wieder. Und das nicht nur äußerlich. Schon allein, weil Einige behaupteten, dass das er seinen Kleidungsstil so oft änderte wie seinen musikalischen Stil. Und er trug oftmals nicht irgendwelche Outfits. Kollektionen aller großen Designer-Labels von Balmain und Jean Paul Gaultier über Alexander McQueen und Givenchy bis hin zu Emilio Pucci schmückten schon seinen Leib. In den 70er-Jahren erfand David Bowie sein berühmtes Alter Ego Ziggy Stardust (Markenzeichen: aufgemalter Blitz im Gesicht) und widmete diesem sogar ein ganzes Album („The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars“). Von der Idee der zweiten Persönlichkeit lassen sich heute auch Stars wie Beyoncé aka Sasha Fierce oder Lady Gaga beeinflussen.

Gegen Ende der 70er-Jahre lebte Bowie knapp zwei Jahre lang in Berlin, wo die bekannte „Berlin Trilogie“ entstand. Dabei handelt es sich um drei Alben, die er in diesem Zeitraum produzierte. In dieser Zeit teilte er sich ein Apartment mit keinem geringeren als Iggy Pop und machte einen kalten Drogen-Entzug. Angeblich soll er in dieser Zeit Heroin konsumiert haben.

Aber auch als Schauspieler war Bowie ab den 70er Jahren aktiv. Er spielte regelmäßig in Spielfilmen und Fernsehserien mit. Seine ersten Erfahrungen als Schauspieler machte er aber schon Ende der 60er Jahre. In dem experimentellen Kurzfilm “The Image” spielte er seine erste kleine Rolle. Im Jahr 1975 wurde er dann für die Hauptrolle im Film “Der Mann der vom Himmel fiel” gecastet. Und das, obwohl er bis dahin keine größeren Schauspielerfahrungen hatte. Bis heute gilt diese Rolle als eine seiner besten schauspielerischen Leistungen. Später kritisierte er sich allerdings selbst und sagte über diese Rolle, dass er sich eigentlich nur selbst gespielt hatte. Auch 1985 hatte er eine kleine Rolle im Spielfilm “Kopfüber in die Nacht”. Der große Erfolg blieb allerdings, genau wie in noch einigen anderen unbekannteren Filmen, aus.

 

Was die meisten Menschen nicht wissen, ist, dass David Bowie auch ein hervorragender Maler war. Seine Bilder sind von wild über extrovertiert bis nachdenklich und minimalistisch. Kritiker nannten ihn sogar den „singenden Warhol“. Nicht umsonst erschuf man im Jahre 2013 im Londoner „Victoria and Albert Museum“ und 2014 in Berlin eine eigene Ausstellung für Bowie. Allerdings gab es da nicht nur Bilder, sondern auch Bühnenoutfits zu sehen. Insgesamt beherbergte die Ausstellung über 300 Exponate aus Bowies Privatarchiv.  Auf www.bowieart.com könnt ihr einige Bilder von ihm betrachten.

Für die Ausstellung und die ganz sicher abwechslungsreichen Aktivitäten des genialen Künstlers im Jenseits gilt, was David Bowie selbst einmal sagte:

„I don’t know where I’m going from here. But I promise it won’t be boring.“

 

Text: Kevin Mittenzwei. Beitragsbild: David Bowie as Aladdin Sane 1973 © kristine – no longer uploading unter CC BY-NC 2.0, Bearbeitung: Christin Sperling.

 

<h3>Kevin Mittenzwei</h3>

Kevin Mittenzwei

Redakteur bei medienMITTWEIDA