Online-Akademie für Medienstudenten

von | 14. Mai 2012

Die „European Virtual Academy“ bietet aktuelle und relevante Module für Medienstudenten. „EVA“ ist ein Projekt von fünf Hochschulen aus ganz Europa - Mittweida mittendrin.

Die virtuelle Medienakademie „EVA“ bietet Vorlesungen und Unterrichtsmaterialien für Medienstudenten. „Es ist die Abbildung einer Universität“, erklärt Professor Robert Wierzbicki, der an der Hochschule Mittweida für den Online-Bereich der Fakultät Medien zuständig ist und auch dieses Projekt betreut. Die „European Virtual Academy“ ist eine Plattform, an der Module von Professoren der Partnerhochschulen in Rumänien, Finnland und Italien angeboten werden. Wierzbicki: „Die Plattform ist speziell für Medienstudenten eingerichtet, um ihnen aktuelle Themen und Probleme der Medienwelt näher zu bringen.“

Studenten als Referenten

„Wir bilden Studenten aus, damit sie besser sind, als wir Professoren selbst. Die Studenten ihrerseits bilden einmal ihre Nachfolger aus“, erklärt Prof. Wierzbicki die Ziele des Online-Projekts. Die Idee zu einer Internet-Medienakademie gibt es seit 2003. Das von der EU geförderte „EVA“ gibt es aber erst seit dem Sommersemester 2011. Für die Kurse können sich die Studenten direkt auf der Seite einschreiben. „Die Vorlesungen und Konferenzen werden aufgrund der besseren Kommunikation auf Englisch abgehalten“, erklärt Wierzbicki. Arbeitsmaterialien gibt es auch in anderen Sprachen.

Dass nicht nur Professoren, sondern auch frisch ausgelernte Studenten den Unterricht übernehmen, soll laut Wierzbicki die Aktualität der Themen sichern: „Wir dürfen den Studenten nicht inhaltlich hinterhergehen, sondern müssen mit ihnen nebeneinander gehen, um die jetzt interessanten Themen zu besprechen.“ Die klassische Unterrichtsweise sei nicht aktuell genug und bediene lediglich die Theorie.

Zusatzleistung für das Studium

Grundsätzlich kann sich jeder Student einer der fünf beteiligten Hochschulen vor dem Semesterbeginn für die Kurse mit medienwissenschaftlichem Fokus einschreiben. Die Themen reichen von „Film and Music“ zu „Special effects“. Die Hochschule Mittweida hat zum Beispiel den Kurs „Storytelling“ entwickelt. Dieses Angebot vermittelt vor allem für die Spieleentwicklung wichtiges Know-How. Nach Abschluss erhalten die Studenten die üblichen Credits. Andere Fächer des Studiengangs können mit dem Modul jedoch nicht ersetzt werden. „EVA“ ist also eine Zusatzleistung für das eigene Studium.

Aktuelle Themen

Auf der Plattform werden konstant neue Inhalte eingestellt. Für das nächste Semester arbeitet Professor Wierzbicki schon an einem neuen Modul: „Es soll eine Mischung aus Philosophie, Psychologie und Gamedesign werden.“ Es behandelt Medieneffekte und soll die Verantwortung der Medien gegenüber der Gesellschaft herausstellen. „Medien haben auch einen erzieherischen Effekt“, erklärt Wierzbicki. „Sie verdrehen aber oft die Realität.“

Aktuell sind noch keine Fördermittel vorhanden, um das Projekt auch für die nächsten Semester zu finanzieren. Zuversichtlich ist Professor Wierzbicki dennoch, das Projekt könne weitergeführt werden. Die Zukunft von „EVA“ wird auch vom 31. Mai bis zum 1. Juni in Mittweida besprochen. An diesen zwei Tagen treffen sich beteiligte Professoren aller Partnerhochschulen in der sächsischen Hochschulstadt.

<h3>Vanessa Rose</h3>

Vanessa Rose