Google entwickelt Betriebssystem

von | 24. November 2009

Ende nächsten Jahres möchte Google ein hausgemachtes System anbieten, welches den Computer in seiner bisherigen Anwendungsform verändert.

Google könnte bald Microsoft Konkurrenz machen. Der Konzern möchte ein eigenes Betriebssystem veröffentlichen. Google Chrome OS (OS: Operating System) heißt die neue Entwicklung und wird anders als Windows über das Internet bedient. Die Software wird von Google als Plattform für Webanwendungen verstanden. Millionen Menschen surfen täglich im Internet und nutzen verschiedenste Dienste.

E-Mails verschicken, mit ICQ chatten, über Skype telefonieren oder auf YouTube Videos schauen, sind nur einige Möglichkeiten, die via Internet für viele Nutzer zum Alltag werden. Statt eines fest installierten Betriebssystems, welches Festplatten verwalten muss, stellt Google Chrome OS eine reine Schnittstelle zum World Wide Web dar, über die Daten abgerufen werden können. Schnelle Hochfahrzeiten und vereinfachte Handhabung sollen die Arbeit angenehmer gestalten. Eine Beta-Version für Laptops kommt frühestens Ende 2010 heraus. Allerdings können sich Interessierte dank des Open Source Quellcodes bereits jetzt ein Image kostenlos herunterladen. Zur Anmeldung wird ein Google-Account benötigt.

Schnell durch Optimierung

Technisch basiert Chrome OS auf dem Linux-System. Anwendungen wie Google Mail werden nicht installiert, sondern stehen als Applikationen bereit und werden per Browser aufgerufen. Updates sollen wegfallen. Dadurch ist auch eine gewisse Sicherheit gegenüber Viren vorhanden und auch der Verlust von Daten spielt letztlich keine Rolle mehr. Um höhere Rechengeschwindigkeiten zu erzielen sind alle Google Apps auf das Betriebssystem abgestimmt. Optisch ist Chrome OS an den gleichnamigen Webbrowser angelehnt. Eine Art Startmenü wird durch kleine Tabs bedient, während Internetseiten über die normalen Tabs gewohnt aufgerufen werden. Es gibt außerdem mehrere virtuelle Desktops, durch die nach Belieben gewechselt werden kann

Google Chrome OS – eine Konkurrenz?

Ist die Software erfolgreich, könnten auch Computerhersteller ernsthafte Absatzprobleme bekommen. PCs bräuchten durch Google Apps keine hohen Leistungen mehr erbringen und auch Software-Hersteller würden bei erhöhter Chrome OS-Nutzung Anteile verlieren. Des Weiteren könnte Google durch kostenlose Internetanwendungen wie dem Browser Chrome, E-Mail-Konten oder eigenem Textverarbeitungsprogramm den Herstellern am Markt Paroli bieten. Unternehmen sehen in den Entwicklungen der Webdienste die Zukunft. Das Betriebssystem für den Heimcomputer wird überflüssig. Die Nutzer loggen sich nur noch ins Netz ein und erledigen ihre Arbeit über webbasierende Software.

<h3>Andreas Uerlings</h3>

Andreas Uerlings