Hannes Jakobsen − YouTube-Storytelling mit Erfolg

von | 12. November 2013

YouTuber sind längst keine Einzelkämpfer mehr. Sie schließen sich in Netzwerken zusammen, um höhere Reichweiten und somit gezielt Werbeeinnahmen zu generieren. Medienforum-Referent Hannes Jakobsen arbeitet für solch ein Netzwerk – „Divimove“. […]

YouTuber sind längst keine Einzelkämpfer mehr. Sie schließen sich in Netzwerken zusammen, um höhere Reichweiten und somit gezielt Werbeeinnahmen zu generieren. Medienforum-Referent Hannes Jakobsen arbeitet für solch ein Netzwerk – „Divimove“. Im Interview mit medienMITTWEIDA verriet er, welche Inhalte und Strategien Video-Clips im Netz wirklich erfolgreich machen.

Hannes Jakobsen studierte „Film and Media Science” und absolvierte anschließend den „Master of Social Science“ (MoSoSc) in „Management of Creative Business Processes”. Bis März 2013 war Jakobsen beim Internetriesen Google insbesondere für YouTube Deutschland beschäftigt und für die Partnerbetreuung und -akquise des deutschen „YouTube Entertainment verticals“ verantwortlich. Nach seiner Position als Strategist beim Netzwerk „NextLab“ seit April diesen Jahres, ist Jakobsen nun seit diesem Herbst als „Head of Content“ für das YouTube-Netzwerk „Divimove“ tätig. Sein Job: YouTuber beim Erfolgreich werden unterstützen.

Auf welche Art und Weise unterstützt „Divimove“ seine Partner und kann ich als Student und selbst „YouTuber“ ohne Weiteres zu einem Partner werden?

Wir als Netzwerk unterstützen unsere Partner in allen Bereichen, sei es mit Lizenzen, Beratung oder Hilfe bei Problemen mit rechtlichen oder anderen Fragen. Außerdem helfen wir ihnen, über Optimierungen, Cross Promotion und kreative Beratung, ihre Kanäle noch erfolgreicher zu machen. Mit „FremantleMedia“ werden wir in Zukunft mehr und mehr hochwertige Formate auf YouTube entwickeln. Ich glaube daran, dass unter unseren Partnern die großen „Entertainment-Brands“ der Zukunft zu finden sind.

Welche Tipps kannst du vor allem YouTube-Einsteigern geben, um deutlich mehr „Klicks“ auf dem eigenen Channel für sich zu gewinnen? Mit welcher Art von Content lässt sich derzeit am meisten Profit generieren?

Ein guter erster Anlaufpunkt ist das YouTube „Playbook“, das im „Creator Hub“ von Google zu finden ist. Dort bietet YouTube seinen Partnern wichtige Tipps, Erfolgsmethoden und Strategien zur Vergrößerung des Publikums auf dem eigenen Kanal. Wem das zu viel Text ist, dem rate ich sich einfach die erfolgreichsten YouTube-Kanäle anzusehen und von ihnen zu lernen. Man findet diese beispielsweise auf dem Portal „Social Blade“.

Klassische Produktionsweise in der Film- und Fernsehbranche vs. YouTube-Videos im Netz: Was ist deiner Meinung nach die Ursache, dass weniger aufwendig produzierte Videos trotz alledem derart erfolgreich werden?

Qualität ist nicht gleich „production value“. Es werden auf YouTube echte Geschichten von echten Menschen erzählt. Es ist ein Dialog zwischen „Creator“ und „Community“: Jeder hat die Möglichkeit, teilzunehmen. Inhalte verändern sich und wir werden auf YouTube immer mehr aufwändiger produzierte Inhalte sehen. Aber das Tolle daran ist, dass du mit deiner Webcam diesen Inhalten immer noch Konkurrenz machen kannst. Unser Anspruch als Netzwerk ist es die größten Talente zu finden und zu fördern.

Mehr zum Thema „YouTube-Storytelling mit Erfolg“ am 12. November auf dem Panel „YouTube Millionaire“ des „Medienforum Mittweida“.

Unter anderem mit:
Christoph Krachten („Mediakraft Networks“), Steffen Moessner („YouTube/docm77“) & Hannes Jakobsen („Divimove“).

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Abgesehen von lustigen Katzenvideos und zahlreichen Musikvideos gibt es auf YouTube auch spannende und hilfreiche Ratgeber und „Meinungs-Channels” mit konstant hoher „Klick-Rate“: Weshalb haben solche Formate nicht auch im klassischen Fernsehen dauerhaft Bestand?

Das Fernsehen muss immer auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zielen und das führt zu langweiligen Breitenprogrammen. Auf YouTube gibt es keine Begrenzungen, jeder macht das, was ihr und dem Publikum gefällt. Deshalb finden gerade junge Leute ihre Unterhaltung − aber eben auch ihre Informationen − verstärkt auf YouTube.

Welche YouTube-Kanäle sind deine Lieblingsformate und was begeistert dich daran?

Es gibt sehr viele! Ein Kanal, den ich persönlich immer wieder besuche, ist der von „VICE“. Ich finde die Themen spannend und ihren Umgang mit dem Medium sehr inspirierend. Davon abgesehen begeistern mich aber auch interessant gestaltete und innovative „Gamingkanäle“, wie „ungespielt“, „Hip-Hop-Content“, wie von „16bars.de“ oder das unglaubliche Talent vieler kleiner Kanäle, wie zum Beispiel der YouTube-Kanal „HETHfilms“.

Entsprechend dem YouTube-Motto „Broadcast Yourself“: Möchtest du deinen eigenen YouTube-Channel zukünftig weiter ausbauen und selbst aktiv als „YouTuber“ eigene Inhalte generieren?

Ich habe einige Experimente mit eigenen Inhalten gemacht und habe auf jeden Fall noch vor, dort immer wieder neue Dinge auszuprobieren. In naher Zukunft werde ich aber mit der Co-Entwicklung und Co-Produktion von Ideen unserer Partner erst mal ganz gut ausgelastet sein.

Mehr von Hannes Jakobsen?

Kein Problem! Der YouTube-Experte ist auf dem diesjährigen „Medienforum Mittweida“ zwei Mal anzutreffen: In seinem Workshop zum Thema „Storytelling on YouTube“ erklärt Jakobsen, welche Art und Aufbereitung von Inhalten dem eigenen YouTube-Kanal eine breitere Reichweite verschaffen können. Außerdem diskutiert er im Panel „YouTube Millionaire” unter anderem mit Christoph Krachten von „Mediakraft Networks“ die künftige Erfolgschance der YouTube-Plattform von den Anfängen des Amateur-YouTubers bis zum Online-Video-Star.

Weitere spannende Diskussionen, Workshops und Vorträge, sowie alle Informationen rund um das „Medienforum Mittweida 2013“ finden Sie auf der Homepage des Medienkongresses.

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Interview: Adrian Kaesberg, Grafik: Hanna Frantz

<h3>Adrian Kaesberg</h3>

Adrian Kaesberg

Redakteur