„Kurz, aber intensiv“

von | 13. Januar 2010

Junge Medieninteressierte aus ganz Europa treffen auf der European Youth Media Convention in Berlin aufeinander, um sich auszutauschen, zu diskutieren und gemeinsam Beiträge zu produzieren.

Überschwänglich bezeichnet die junge Ungarin Zsuzsa Szabó ihre Bewerbung für die European Youth Media Convention 2009 als „eine der besten Entscheidungen [ihres] Lebens“ und erklärt medien-mittweida.de, dass sie „die Erfahrung mit internationalen Medien cool“ fand. Ihre Begeisterung wird auch von den anderen Teilnehmern des letzten Jahres geteilt. Der Londoner Student Daniele Fisichella beschreibt medien-mittweida.de seine Teilnahme als „kurze aber intensive Erfahrung“.

2010 bietet sich 40 Nachwuchs-Medienmachern aus ganz Europa bereits zum sechsten Mal die Chance, an der European Youth Media Convention (EYMC) teilzunehmen und ähnliche Erfahrungen wie Zsuzsa oder Daniele zu machen. Der Medienkongress findet vom 14. bis zum 17. April in Berlin statt und möchte junge Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammen bringen, die sich für die europäische Medienlandschaft interessieren und sich darüber austauschen wollen. Um auf einer gemeinsamen Basis aufbauen zu können, findet der gesamte Kongress in Englisch statt.

Organisiert wird die EYMC gemeinsam von der Jugendpresse Deutschland, der European Youth Press und der Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin. Letztere sponsert die Unterkunft in einer Jugendherberge sowie die Verpflegung. Es entstehen keine weiteren Kosten für die Teilnehmer, lediglich die An- und Abreise müssen selbst bezahlt werden.

Vielfältiges Programm

Der Schwerpunkt der viertägigen Versammlung liegt in diesem Jahr auf dem Thema Minderheiten in Europa. Alle Beteiligten können über ihre persönlichen Erfahrungen mit Themen wie Homophobie und ethnische Intoleranz berichten, einen Einblick in die Situation in ihren jeweiligen Heimatländern geben und darüber diskutieren. Unterstützt werden die Jugendlichen dabei von Medienprofis. Wer genau die sein werden, steht noch nicht fest. „Die geringe Teilnehmerzahl bietet viele Möglichkeiten, verschiedene Themen ausführlich zu diskutieren. Wenn alle schon Erfahrungen und Wissen im Medienbereich haben, werden die Treffen sehr intensiv und interessant“, erklärt der Spanier Adrián Morales, der 2009 dabei war, gegenüber medien-mittweida.de. „Ich möchte auch betonen, dass durch die gemeinsame Unterkunft eine tolle Gelegenheit entsteht, auch nach den Treffen Meinungen auszutauschen. Es ist unglaublich, was man alles von seinen Kollegen lernen kann.“ Auch Zsuzsa Szabó gefiel der informelle Teil nach dem eigentlichen Kongress besonders: „Das war das Beste, um Kontakte zu knüpfen.“

Andere angehende Medienmacher und -profis kennen zu lernen, ist einer der besonders wichtigen und nützlichen Aspekte des Kongresses. Im letzten Jahr ging es neben Themen wie Pressefreiheit und Arbeitsbedingungen für europäische Journalisten auch darum, das „Orange Magazin“, ein Festival-Magazin des Mobilfunkanbieters „Orange“, zu verbessern. Die gewonnenen Erfahrungen zahlten sich für einige Teilnehmer besonders aus, denn sie wurden nach Ende des Kongresses von „Orange“ dazu eingeladen, für deren Magazin zu berichten.

Beliebt bei den ehemaligen Teilnehmern war auch der Abschluss des Kongresses, bei dem jedes Jahr die gewonnenen Erkenntnisse und Fähigkeiten praktisch umgesetzt werden können. Am letzten Tag finden verschiedene Workshops statt, in denen eigene Beiträge in den Bereichen Print, Radio, Fernsehen und Fotographie produziert werden. Einen Einblick in die qualitativ unterschiedlichen Ergebnisse der EYMC 2009 bietet www.orangelog.eu.

Bewerbungen noch bis 31. Januar möglich

Im letzten Jahr gingen allein aus Deutschland reichlich 60 Bewerbungen für den Kongress ein. Wie Jenny Buchwald vom Bundesbüro der Jugendpresse Deutschland gegenüber medien-mittweida.de erklärte, werden die Teilnehmer von der deutschen „Projektleitung in Absprache mit der European Youth Press ausgewählt.“ Dabei sollen höchstens zehn Plätze an deutsche Teilnehmer vergeben werden. Auch wenn die Jugendpresse nicht auf der Suche nach Profis ist, sind erste Erfahrungen in den Medien unbedingt notwendig, um eine Chance auf die Teilnahme zu haben.

Noch bis zum 31. Januar können sich Interessenten mit einem Motivationsschreiben und einem Lebenslauf, der bisherige mediale Erfahrungen beinhaltet, per E-Mail bewerben. Genauere Informationen dazu finden sich auf der Website der Jugendpresse.

<h3>Annegret Hintze</h3>

Annegret Hintze