Vom Desktop auf das Smartphone

von | 12. September 2012

Durch die Optimierung von Internetseiten für Smartphone oder Tablet wird die Bedienung von unterwegs wesentlich bequemer. Die mobile Website wird quasi zum App-Ersatz.

Durch die Optimierung von Internetseiten für Smartphone oder Tablet wird die Bedienung von unterwegs wesentlich bequemer. Die mobile Website wird quasi zum App-Ersatz. 

Für immer mehr Unternehmen ist eine Präsenz im mobilen Sektor Pflicht. Viele Firmen lassen sich dafür eine App programmieren. Doch häufig erweisen sich diese Mini-Programme im Nachhinein als überflüssig – ein teurer Spaß für die Betriebe. Dabei gibt es eine günstige Alternative: Mobile Websites. Prinzipiell muss für Mobiltelefone eine eigenständige Version der Seite erstellt werden: Die Bedienung, das Lesen und die Navigation auf der Website müssen so einfach wie möglich gehalten werden. Um den Datenverkehr zu minimieren werden nur die wichtigsten Inhalte auf der mobilen Seite aufgenommen – weniger ist hier mehr.

Manuel Jenne ist Geschäftsführer von „Die Agentur GmbH“, für ihn gehört das Konzeptionieren mobiler Websites zum Tagesgeschäft. Diese mediengerechte Umsetzung biete dem Nutzer eine optimierte Usability, sagt Jenne. „Das erreicht man durch relativ große Schriften, die gut lesbar sind, Bildelemente, die für das jeweilige Endgerät optimiert sind und vor allem durch an den Touchscreen angepasste Navigationselemente.“

Vorteil: Keine Installation notwendig

Für das Programmieren und Optimieren solcher Internetauftritte nutzen die Experten Auszeichnungssprachen wie „HTML5“ oder „jQuerymobile“, das auf Javascript-Bibliotheken basiert. „In der Regel haben mobile Webseiten fast denselben Funktionsumfang wie native Apps“, erzählt Jenne. „Allerdings ist keine Installation notwendig, der Aufwand ist wesentlich geringer und man hat keine Umstände mehr mit dem Suchen und Finden der richtigen App“, so der Geschäftsführer.

Bei der Programmierung ist die Browser-Kompatibilität ein zentrales Thema. Denn auch auf unterschiedlichen Betriebssystemen muss die Seite immer optimal funktionieren, egal ob via „iOS“ oder „Android“. Dazu wird die mobile Website so programmiert, dass sie automatisch das Endgerät erkennt und die dafür angepasste Website anzeigt. Denn obwohl jedes Gerät eine andere Auflösung hat: Die Website muss sich jeder Displaygröße anpassen.

Die Optik entscheidet

Der Fokus liegt bei den mobilen Websites auf den Hauptinhalten der Homepage. Manuel Jenne erklärt: „Die Menüs müssen einfach umgesetzt sein und die Navigation geschieht im besten Fall über ausklappbare Leisten, die sich nahtlos in die Webseite einfügen.“

Gerade das Aussehen werde zu oft vernachlässigt – mit drastischen Konsequenzen für die Betreiber. „Ich habe meine Informationen zum Beispiel jahrelang über ‚Spiegel Online‘ bezogen. Doch mit dem Umstieg auf das ‚iPad‘ musste ich feststellen, dass ‚Spiegel‘ keine optimierte Webseite für mein Tablet anbietet“, erinnert er sich. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mich wegen der Optik für eine andere Nachrichten-Homepage entscheide. Doch die Navigation, die Bedienung und die einfache Lesbarkeit haben mich überzeugt“, sagt Jenne. Es komme eben oft mehr auf die Kompatibilität an, als der Nutzer zugeben mag.

Text: Stefan Huberth; Bild: flickr.com, sxc.hu, bild.de, ebay.de, faz.net, Fotograf: Yutaka Tsutano, Ambrozjo, Bearbeitung: Nathalie Gersch

<h3>Stefan Huberth</h3>

Stefan Huberth