Per Schulbus zur Aufmerksamkeit

von | 21. März 2011

Das Onlineportal erlesen.tv porträtiert unbekannte Autoren. Vielen Lesern sind die Persönlichkeiten der einzelnen Autoren schließlich noch vollkommen unbekannt. Doch nicht nur Nachwuchsschriftsteller erhalten bei der Website eine Chance - auch Günter Grass las schon aus einem seiner Bücher.

Das Onlineportal erlesen.tv war am vergangenen Wochenende einer der 2.150 Aussteller auf der Leipziger Buchmesse, die insgesamt 163.000 Besucher begrüßten. Seit drei Jahren ist erlesen.tv mittlerweile aktiv und porträtiert unbekannte Autoren und deren Bücher. Vielen Lesern sind nämlich die Schreiber-Persönlichkeiten vollkommen unbekannt. Kinder- und Jugendliteratur ist besonders wichtig für das Webangebot. „Deswegen haben wir auch den amerikanischen Schulbus als Messestand. Er kommt bei Kindern gut an. Außerdem hat jeder einen gewöhnlichen Stand und wir fallen mit unserem Bus auf jeden Fall auf“, erzählt Alexander Kaiser, der Gründer der Website.

Literaturgrößen vor der Kamera

Kaiser produziert zusammen mit Hayo Lewerentz und fünf Mitarbeitern monatlich zwei Videos. Literaturgrößen wie Günter Grass und Cornelia Funke haben für die Webseite gelesen. Teilweise wenden sich unbekanntere Autoren direkt an das Portal und bitten um einen Auftritt. Bei Prominenten wie Nobelpreisträger Grass oder Bestsellerautorin Cornelia Funke verhält es sich natürlich anders herum – da fragen die Macher von erlesen.tv schon mehrmals nach. Die Sendungen sind gleich: Die Autoren werden ihren potenziellen Lesern in kurzen Videos vorgestellt und können für einige Minuten aus ihren Werken lesen.

Doch sind es nicht immer Jungautoren, die gefördert werden. Auch erfahreneren Schreibern wird eine ganz neue Aufmerksamkeit zuteil. „Es sind mehr die jungen Autoren, die das Internet auch schon längst für sich nutzen, während die älteren eher weniger mit dem Internet arbeiten“, erzählt Kaiser. Jüngere Autoren sind dadurch der Internetcommunity schon bekannt und können über erlesen.tv wiederum auf die älteren Kollegen hinweisen. Egal wer für wen das Interesse weckt, geht es doch auch immer darum, die Schriftsteller für den Leser erlebbar zu machen.

Literatur ist vielseitig

Bei der Auswahl der Autoren für die Online-Lesungen werde auf ein breites Spektrum geachtet. Es soll facettenreich sein, vom Krimi bis zum Sachbuch. Dabei spielen nicht immer nur sachliche Argumente eine Rolle. „Es fließt immer auch die persönliche Ansicht mit ein“, erklärt Kaiser die Auswahl der Schriftsteller.

<h3>Stephanie Knobus</h3>

Stephanie Knobus