CDJ-900 Nexus: Das Turntable der nächsten DJ-Generation?

von | 13. Februar 2014

Kürzlich ist der „Pioneer CDJ-900 Nexus” auf dem Markt erschienen. Dieser professionelle DJ-CD Spieler soll seinen Vorgänger, den „CDJ-900“, ablösen. Wir haben uns direkt von Pioneer einen dieser CD-Spieler schicken […]

Kürzlich ist der „Pioneer CDJ-900 Nexus” auf dem Markt erschienen. Dieser professionelle DJ-CD Spieler soll seinen Vorgänger, den „CDJ-900“, ablösen. Wir haben uns direkt von Pioneer einen dieser CD-Spieler schicken lassen und untersucht, ob in dem Gerät wirklich etwas Neues steckt. Der Produkttest: Ist der „CDJ-900 Nexus“ eine wirkliche Innovation?

Die „Pioneer CDJ“ gehören mit zu den ersten DJ-tauglichen CD-Spielern. Sie ermöglichen dem DJ das Abspielen von digitalen Inhalten mit der von Plattenspielern bekannten analogen Bedienung. Aufgrund der steigenden Anzahl an DJs, die mit CDs beziehungsweise digitaler Technik spielen wollten, haben die CDJs, speziell die von „Pioneer“, im Clubleben besondere Aufmerksamkeit genossen. Die Gründe finden sich vor allem in der soliden Verarbeitung und der sehr eingängigen und logisch durchstrukturierten Bedienung.

Die digitale Historie

Lange Zeit galt der „Pioneer CDJ-1000“ als der Club-Player und hatte sich weltweit als Standard definiert.  Allerdings war nur das Abspielen von CDs auf diesem Player möglich. Ende 2009 kam die „Next-Generation CDJ-Serie“ heraus, und zwar der „CDJ-2000“ und der „CDJ-900“, die weitesgehend den professionellen Standard des „CDJ-1000“ sich als Anspruch nahmen. Neu war unter anderem ein hochauflösendes Display, Multimedialität (USB/SD/DVD) und die Möglichkeit, die Spieler untereinander über LAN zu vernetzen. Nachdem „Pioneer“ der „CDJ-2000“ Serie letztes Jahr mit dem „CDJ-2000 Nexus“ ein neues Upgrade verpasst hatte, haben sie dies nun auch mit dem „Pioneer CDJ-900“ getan.

„CDJ-2000 Nexus“ vs. „CDJ-900 Nexus“

Schon direkt nach dem Einschalten des neuen Gerätes fällt uns das neue vielfarbige, hochauflösende LCD auf. Bei dem Vorgängermodell hat es sich hierbei lediglich um ein „Dot Matrix Display“ gehandelt. Im Vergleich haben wir festgestellt, dass das neue Display die Bedienung und Orientierung deutlich vereinfacht. Während sich die Navigation durch das Menü bei dem „CDJ-900“ als recht kniffelig erwiesen hatte, ist sie nun bei dem neuen „CDJ-900 Nexus“ intuitiv und leicht verständlich.

Auch die neu eingeführte Wellenformanzeige der „CDJ-900 Nexus“ Serie ist ein großer Pluspunkt, da sie dem DJ eine bessere Übersicht über den laufenden Track vermittelt. Ein weiteres Upgrade zum Vorgänger stellt die „BPM Anzeige“ − beats per minute − mit einer neu hinzugekommen Kommastelle dar. Diese ermöglicht es schnell und relativ sicher das Tempo des abgespielten Songs korrekt einzustellen. Das Integrieren der Menü-Funktionstasten in das Display, und nicht wie zuvor als hintergrundbeleuchtete und in sich selbst beschriftete Tasten, empfinden wir als etwas irritierend.

Auch neu hinzugekommen ist die neue „Loopfunktion“ auf dem „CDJ-900 Nexus“. Auf der linken oberen Hälfte sind nun fünf verschiedene „Looptasten“ angelegt, die je nach Aktivierung von „Slip“ eine unterschiedliche Funktion haben. Bei nicht aktivierter „Slip“ Taste ist es möglich einen Effekt zu aktivieren, der den laufenden Moment des Titels zerteilt und im angegebenen Tastenwert wiederholt. Ist die „Slip“ Taste aktiviert erstellt der Player solang die Taste gedrückt bleibt einen „Loop“. Bei Letzterer Funktion läuft die Platte im Hintergrund normal weiter, sobald jedoch die „Loopwert“-Taste losgelassen wird, spielt der Player an der Stelle weiter, an der der Player im Hintergrund weiter lief. Wir finden vor allem diese Neuerung sehr spannend, da sie dem neuen Player ein neuwertiges Gefühl verleiht. Nicht zu vergessen ist die neue Synchronisationsfunktion, die es ermöglicht die Titel automatisch auf dasselbe Tempo zu bringen.

Fazit: Die große Pioneer-Innovation?

Im Vorfeld des Testes haben wir erwartet, dass „Pioneer“ das Rad neu erfinden will und wie schon bereits beim Upgrade vom „CDJ-2000“ zum „CDJ-2000 Nexus“ nur wenig Neues in die Player bringt, um letztendlich einfach nur neue Player auf den Markt zu werfen.

Doch im Großen und Ganzen waren wir doch sehr überrascht, wie gelungen der neue Player ist. Auch wenn die wesentlichsten Neuerungen sich auf das neue LCD und die neue „Loop“-Spielerei beziehen, finden wir, dass „Pioneer“ wirklich da angesetzt hat, wo es dem alten Player mangelte. Die neue Handhabung des Menüs und die optische Präsentation der angezeigten und benötigten Informationen sind die gewichtigsten Upgrades auf dem neuen „CDJ-900 Nexus“. Dadurch schmälert sich um so mehr der Unterschied zum Spitzenmodell, dem „CDJ-2000 Nexus“. Somit scheut sich „Pioneer“ nicht, die zwei Modelle von der Wertigkeit näher aneinander zu führen, da das Display der wesentlichste Unterschied zum Spitzenmodell war.

Text: Thomas Davies, Grafik: Philipp List, Videos: Sebastian Wirsching.

<h3>Thomas Davies</h3>

Thomas Davies

Redakteur