Facebookst du noch oder twitterst du schon?

von | 8. Januar 2016

Twitter ist eine Kommunikationsplattform mit dem Potential, Mitteilungen an mehrere Hundert oder sogar tausende Empfänger zu generieren. Die Entwicklung von Twitter ist rasant, doch in Deutschland findet das soziale Netzwerk […]

Twitter ist eine Kommunikationsplattform mit dem Potential, Mitteilungen an mehrere Hundert oder sogar tausende Empfänger zu generieren. Die Entwicklung von Twitter ist rasant, doch in Deutschland findet das soziale Netzwerk noch wenig Anerkennung. medienMITTWEIDA-Redakteur Fabian Opitz erklärt euch, was Twitter ist, worin die Besonderheiten liegen und wie man die Plattform am besten nutzt.

Was ist Twitter überhaupt?

Twitter ist eine Anwendung, die das sogenannte „Mikroblogging“ ermöglicht. Das heißt, kurze Textnachrichten – die „Tweets“ – werden einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dieser Dienst ist auf dem Desktop sowie auf mobilen Endgeräten nutzbar. Dabei wird eher indirekt kommuniziert: Jeder kann den Tweet sehen, er ist nicht an eine bestimmte Person oder an ein Unternehmen gerichtet, sondern an die gesamte Community. Twitter stellt beim Verfassen genau eine Frage: „Was passiert gerade?“. Man veröffentlicht also kurze Informationen über das, was man gerade erlebt oder was einen bewegt, man lässt Freunde und andere Nutzer am eigenen Leben teilhaben.

Gegründet wurde Twitter im Jahr 2006 unter dem Namen „twittr“. Der Onlinedienst wuchs rasch, ebenso wie die Nutzerzahl. Im Jahr 2010 wurde die erste App für Smartphones und Tablets entwickelt, weitere Apps für andere Empfangsgeräte folgten. Derzeit hält sich ein hartnäckiges Gerücht: Twitter wolle die Begrenzung von 140 Zeichen pro Tweet auf einen höheren Wert erweitern. Das Unternehmen hat dazu jedoch noch keine Stellungnahme bezogen.

Warum ist Twitter in Deutschland so unpopulär?

Dem durchschnittlichen Deutschen reichen ein bis zwei soziale Netzwerke aus, wie Facebook oder YouTube, die in Deutschland am häufigsten genutzt werden. Warum sollte man noch Twitter nutzen, wenn es schon Facebook gibt? Das scheint eine verbreitete Einstellung zu sein. Man hat sich an diese Netzwerke gewöhnt. Viele sehen sich auch mit einer Anmeldung bei Twitter genötigt, permanent Tweets zu verfassen,. Andere beschäftigen sich zu wenig mit dem Konzept hinter Twitter und lassen ihren Account schnell außen vor.

„Ich vermute, viele Deutsche setzen Twitter mit dem Senden von Tweets gleich, anstatt einfach zu lesen, was passiert. Wenn ich den Deutschen also eines sagen darf: Ihr könnt Twitter auch einfach nur lesen, ihr müsst nichts schreiben.“ ~ Jack Dorsey, CEO von Twitter

Der Durchschnittsuser hat Probleme, aus dem wenig übersichtlichen Geflecht die für ihn interessanten Anbieter und Tweets herauszufischen, doch auch hier hat Twitter eine Lösung parat, mit dem sich aber nur wenige auseinandersetzen.

Der vermutlich wichtigste Punkt scheint aber die Datensicherheit zu sein, die angezweifelt wird. Tweets können sogar über Google gefunden werden. Doch man kann seine persönlichen Daten auch auf Twitter schützen.

Insgesamt wird Twitter in Deutschland einfach noch zu wenig genutzt, doch es gibt genügend Gründe, dies zu tun.

Was macht Twitter besonders?

Anders als beispielsweise Facebook-Posts mit unbegrenzt vielen Zeichen vollgestopft werden, ist bei Twitter eine Begrenzung von 140 Zeichen in den Tweets festgesetzt, wobei diese mit Bildern und Links ergänzt werden können. Twitter agiert in Echtzeit, weshalb es vor allem von großen Nachrichtendiensten als Liveticker verwendet wird. Dadurch erreicht man schnell die eigenen Follower und kann sie mittels Links auf die eigene Internetseite umleiten. Jeder entscheidet selbst, wem er folgen möchte, von wem er also Mitteilungen erhält. Die Nutzer sind immer auf dem neusten Stand der Weltpolitik, sie wissen sofort, was ihr Star gerade macht und wo er ist. Twitter ist sozusagen ein Onlinetagebuch für die Öffentlichkeit mit enormer Reichweite.

Die Twitter-Hashtags erlauben eine Verschlagwortung von Tweets durch bestimmte Worte mit einer vorangestellten Raute (#). Sinn des Ganzen ist es, zu sehen, was andere Nutzer über diese Schlagwörter twittern. Auch kann man so auf den eigenen Tweet aufmerksam machen, denn er ist mit Hashtag leichter auffindbar.

Eine weitere Besonderheit ist der Suchsyntax auf Twitter, der ähnlich wie bei Google funktioniert. Dadurch lassen sich die Neuigkeiten, die man sucht, leichter finden.

Und noch ein erwähnenswertes Extra gibt es, das in etwa mit der „Teilen“-Funktion auf Facebook vergleichbar ist: Bei einem „Retweet“ handelt es sich um eine Weiterverarbeitung von bereits abgesendeten Tweets. Dadurch verbreitet sich der ursprüngliche Tweet schneller und der Autor des Tweets sieht, dass seine Nachricht gelesen wurde.

Erste Schritte auf Twitter

Zu Beginn wird ein eigener Account mit Benutzername, Profilbild und einer kurzen, auf 140 Zeichen begrenzten sogenannten „Bio“ angelegt. Dieser Text sollte neben einer kurzen Vorstellung der eigenen Person beinhalten, über was man twittern möchte, damit potentielle Follower wissen, ob sie deinen Account abonnieren sollten oder nicht.

Der nächste Schritt ist es, die ersten Tweets abzusetzen, zu retweeten oder auf Tweets anderer Nutzer mittels des Kürzels „@Benutzername“ einzugehen. Ebenfalls kann man anderen Twitternutzern, Unternehmen oder Institutionen folgen, je nachdem, welche Themen und Personen einen interessieren. Ziel ist es, sich sein eigenes kleines Informationsnetzwerk aufzubauen.

Über die Direktnachricht-Funktion wird privat mit anderen Twitternutzern kommuniziert, diese Nachrichten empfängt nur der jeweilige Adressat unter Ausschluss der großen Twittercommunity.

Umso mehr Personen, Unternehmen oder Institutionen man folgt, desto mehr Tweets erscheinen täglich auf der Startseite. Damit der Überblick nicht verloren geht, hat sich Twitter zwei Lösungen ausgedacht, um Ordnung in das Chaos zu bringen. Auf der einen Seite gibt es die Suchfunktion, in der nach Schlagworten, Namen und Institutionen gesucht werden kann. Außerdem ermöglicht Twitter die Erstellung von Listen, mit denen  man  Struktur in sein Netzwerk bringt. Dabei erstellt man einfach eine Liste und benennt sie mit einem Oberbegriff, beispielsweise „Medien“. Dann fügt man alle themenrelevanten Accounts zu dieser Liste hinzu.

Falls ihr also jetzt Lust bekommen habt, selbst Teil dieses Netzwerkes zu werden, schaut einfach dort vorbei und nutzt die Vielfalt, die euch geboten wird.

Text: Fabian Opitz. Beitragsbild: Deutschlandkarte © Tim Reckmann unter CC BY-NC-SA 2.0 | Emerging Media – Twitter Bird © mkhmarketing unter CC BY 2.0, Bearbeitung: Constance Tausch.

<h3>Fabian Opitz</h3>

Fabian Opitz