Von Frostbeulen und Wasserschäden

von | 21. Januar 2011

Mittweida Ein heftiger Wintereinbruch mit Schnee und Kälte erfasste im Dezember letzten Jahres die Hochschule Mittweida. Gesperrte Gebäude und Unterrichtsausfall waren die Folge. Während des wärmeren Wetterintermezzos zu Beginn des neuen Jahres wurde schließlich das Schmelzwasser zum Problem, das sich seinen Weg ins Innere der Gebäude bahnte. Für die nächste Schnee- und Kältephase sei die Hochschule aber gut gerüstet, beruhigte die Kanzlerin der Hochschule, Sylvia Bäßler.

Schneeberge bis zu 1,50m Höhe, Blitzeis auf den Straßen und Gehwegen und große Mengen der weißen Pracht auf den Dächern der Gebäude – so lässt sich der Winter bisher an der Hochschule Mittweida wohl am besten beschreiben. Studenten und Professoren zeigten sich zu Beginn des Dezembers überrascht angesichts der hohen Niederschläge. „Seitdem ich an der Hochschule bin, hatten wir noch nie solche extremen Wetterverhältnisse“, meint Sieglinde Klimant, Dozentin für das Modul Medieninformatik in der Fakultät Medien. Am schwierigsten hatten es wohl die Medienstudenten, die an den Abenden noch für das Fernsehmagazin „Propeller“ oder auch für den Swan Lake Award, den internationalen Kurzfilmwettbewerb, arbeiten wollten: Die Hochschulleitung hatte das Medienzentrum in den Nachtstunden sperren lassen. Grund dafür waren die enormen Schneemassen, die das Dach des Gebäudes schwer belasteten. In der letzten Unterrichtswoche vor der Weihnachtspause wurden dann aufgrund weiterer Schneefälle alle Lehrveranstaltungen, die im betreffenden Gebäude stattfinden sollten, abgesagt. In allen anderen Hochschulgebäuden konnte der Unterricht aber wie geplant stattfinden.

Keine Einsturzgefahr für Haus 4

„Beim Bau des Gebäudes wurde eine Nutzungszeit von zehn Jahren angegeben. Diese Zeitspanne ist jedoch mittlerweile überschritten“, erklärt Hans-Jürgen Seja vom Dezernat Technik der Hochschule. Somit waren Maßnahmen nötig geworden, um die Sicherheit für Studenten und Professoren auch in Zukunft gewährleisten zu können. „Das Dach war leider nicht beräumbar, da es durch das Scheddach zu uneben und damit zu gefährlich gewesen wäre“, beschreibt Seja die Problematik. Aufgrund der sehr steilen Bauform des Scheddaches und zusätzlicher Verglasung sei darauf kein Halt zu finden. Es wurden jedoch regelmäßig Sicherheitsrundgänge durchgeführt, um die Lage zu kontrollieren, versichert Hans-Jürgen Seja. Ein Statiker von der Firma „Sächsisches Immobilien- und Baumanagement“ führte diese Kontrollen durch und konnte Entwarnung geben, denn die Stahlträger zwischen den einzelnen Scheddächern sorgten für genügend Stabilität, sodass zu keiner Zeit akute Einsturzgefahr bestand. Hans-Jürgen Seja meint: „Das Dach überstand den Schnee ohne Schäden, das folgende Schmelzwasser aber sorgte für Probleme.“ Im Producerbüro der Medienprojekte und im Büro von Dozentin Sieglinde Klimant sind nun die Wände nass. „Die Ursache war aber nicht etwa das Dach, sondern ein völlig zugefrorenes Fallrohr. Das Schmelzwasser vom Dach konnte so nicht ordnungsgemäß abfließen. Es hat sich einfach einen Weg gesucht“, sagt Sieglinde Klimant.

Die Schäden für die Hochschule Mittweida fielen insgesamt aber gering aus. Genaue Schätzungen, wie hoch der entstandene Sachschaden tatsächlich ist, liegen derzeit noch nicht vor. Für den nächsten Kälteeinbruch verspricht die Kanzlerin der Hochschule Mittweida, Sylvia Bäßler, aber zuversichtlich: „Wir sind gut ausgerüstet und haben keine Bedenken was die nächsten Wintermonate angeht.“

<h3>Susan Gläser</h3>

Susan Gläser