„Weltrekord des Engagements“

von | 12. Oktober 2012

Die Hochschule Mittweida verlieh am Donnerstag, den 11. Oktober, erstmalig den „Ingrid-von-Reyher-Preis“. Dieser wurde für das beste Konzept zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern vergeben. Gewinner ist das Campusbüro für […]

Die Hochschule Mittweida verlieh am Donnerstag, den 11. Oktober, erstmalig den „Ingrid-von-Reyher-Preis“. Dieser wurde für das beste Konzept zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern vergeben. Gewinner ist das Campusbüro für Familie und Chancengleichheit. 

Im Rahmen der feierlichen Eröffnung des neuen Büros für Familie und Chancengleichheit durfte sich das Team Susann Pilath, Janett Neumeister, Jutta Dinnebier und Melanie Kilger nicht nur über ihr neues Büro im „Walter-Bruch Bau“, sondern auch über die Würdigung dreijähriger harter Arbeit freuen. Das Quartett unter der Leitung der Gleichstellungsbeauftragten Dr. Ramona Kusche hat es geschafft, das Campusbüro von einer „exotischen Ergänzung“ zu einem festen Bestandteil der Hochschule zu integrieren, so Rektor Professor Dr. Ludwig Hilmer. Gemeinsam mit Kanzlerin Sylvia Bäßler übergab er den Preis an die Mitarbeiterinnen des Büros.

Preisgeld kommt studentischem Projekt zu Gute

In seiner Rede sprach Hilmer von einem „Weltrekord des Engagements“. Die Jury, die aus verschieden Gremien der Hochschule bestand, sehe das Potential dieser Abteilung, die es geschafft habe alle Zielgruppen und Fakultäten der Hochschule miteinander zu verbinden. „Die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle ist gleichstellungsprägend“, erklärte Bäßler.

Die prämierten Mitarbeiterinnen des Campusbüros gaben sich bei der Preisübergabe bescheiden. „Das war keine außergewöhnlichen Leistung, sondern ein Werk unserer täglich bezahlten Arbeit“, erläuterte Mitarbeiterin Janett Neumeister. Deswegen soll das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro einem studentischen Projekt zu Gute kommen: Die Abteilung arbeitet seit der Gründung 2009 an einem Notfond für bedürftige Studenten.

Gleichstellung steht im Vordergrund

Neben dem Campusbüro wurden insgesamt acht weitere aktuell geplante Projekte eingereicht und vorgeschlagen. Als zweitbeste Idee wurde die konzeptionelle Gestaltung des „Girlsday“ mit 1000 Euro ausgezeichnet. Den Organisatoren und Medienstudenten Erik Hilse und Andreas Hiekel gelang es mittels einem interaktiven Tag junge Frauen von technischen Berufen zu begeistern.

Platz drei und somit 500 Euro Preisgeld erhielt die Arbeitsgruppe „Gleichstellung“ der Fakultät Mathematik/Naturwissenschaft/Informatik (MNI). Unter der Leitung von Frau Professor Dr. Fischer arbeitet das Team seit 2009 für eine fachübergreifende Umsetzung der Idee von Gleichstellung und Chancengleichheit.

Vorreiterin von Anfang an

Die Namensgeberin des Preises Dr. Ingrid von Reyher ist die passende Leitfigur für die Chancengleichheit der 145-jährigen bestehenden Geschichte an der Hochschule Mittweida. Als erste weibliche Lehrkraft unterrichtete sie ab 1945 unter anderem Chemie, Physik und Werkstoffkunde. An der damaligen Ingenieurschule arbeitete sie bis 1968. Dreißig Jahre später wurde Frau von Reyher als erste Frau die Ehrenbürgerschaft der Stadt Mittweida verliehen. Rektor Hilmer, dessen ehemaliges Büro sich in der früheren Speisekammer der Vorreiterin befand, resümierte in seiner Ansprache von einer eindrucksvollen Persönlichkeit. Ihre Kraft sei repräsentativ für die Symbolik dieses Preises.

Text: Jan Böhnstedt. Bild: Jonas Haase, Bearbeitung: Jonas Haase

<h3>Victoria Blum</h3>

Victoria Blum