Zwei Fakultäten wachsen zusammen

von | 21. August 2014

Nach der Eröffnung des Zentrums für Medien und Soziale Arbeit (ZMS) am Freitag werden zwei Fakultäten in ein Haus zusammenziehen. Passt medial auch zu sozial oder sind die Bereiche zu unterschiedlich? […]

Nach der Eröffnung des Zentrums für Medien und Soziale Arbeit (ZMS) am Freitag werden zwei Fakultäten in ein Haus zusammenziehen. Passt medial auch zu sozial oder sind die Bereiche zu unterschiedlich? Dekane und Studenten äußern ihre Vorstellungen über die baldige Zusammenarbeit und das neue, endlich fertige Gebäude.

Modebewusst, sportlich und aufgeschlossen – so sehen Saskia und Robin, beide Studenten der Fakultät Soziale Arbeit, die Medienstudenten der Hochschule Mittweida. Schon in früheren Artikeln sprach medienMITTWEIDA bereits mit Studenten der Hochschulmedien und Professoren der Fakultät Medien über ihre Wünsche und Anforderungen an das neue Gebäude. Nun geht es um die Studenten beider Fakultäten. Ein Markenzeichen, das sich bei vielen Medienstudenten feststellen lässt: Ständige Kommentare zu Kameraeinstellungen und Schnittfehlern beim gemütlichen Filmabend. Das stellt vor allem Robin fest. Die Studenten der Sozialen Arbeit selbst seien nett, zuvorkommend und fürsorglich, meinen die Medienstudenten Hendrik und Lisa. Doch die Professoren wollen ihre Studenten nicht einfach in eine Schublade stecken. Die Studierenden der Medien bilden nach Aussage des Dekans der Fakultät Medien, Professor Dr. Michael Hösel, „keine homogene Gruppe“. Professor Dr. Wolfgang Faust, Prodekan der Fakultät Soziale Arbeit, sieht seine Studenten auch eher vielseitig. Es gebe immer unterschiedliche Studierende an jeder Fakultät, meint er.

Der Umzug ins ZMS heißt nicht nur Zusammenarbeit, sondern auch Abschied: „Mit dem Umzug der Sozialen Arbeit nach Mittweida wird ein Provisorium beendet, das immerhin 21 Jahre Bestand hatte“, schaut Prof. Hösel auf die Zeit der Fakultät an ihrem Standort in Roßwein zurück. „Die Soziale Arbeit kann sich jetzt viel stärker in das Hochschulleben integrieren als das bisher möglich war.“ Prof. Faust sieht dem Umzug mit gemischten Gefühlen entgegen. Für ihn „überwiegt die Neugier, und zwar weniger auf das neue Gebäude, sondern vielmehr auf die neuen Gesichter, auf die Erfahrungen und Perspektiven der (noch) fremden Kolleginnen und Kollegen, Studentinnen und Studenten“.

Gab es bereits Zusammenarbeit in der Vergangenheit?

Durch den Umzug ist es viel einfacher für die beiden Fakultäten, an gemeinsamen Projekten zu arbeiten. Prof. Faust erinnert sich an die Feier anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Fakultät Soziale Arbeit Ende Mai dieses Jahres. „An beiden Tagen hat uns die Fakultät Medien technische Unterstützung geleistet.“ Wenn es nach Prof. Hösel geht, sollte sich die Zusammenarbeit aber nicht nur darauf beschränken, „als medialer Dienstleister“ aufzutreten. Er denkt, dass Kooperationen oder gemeinsame Forschungsvorhaben auf verschiedenen Gebieten möglich sind, beispielsweise in der Medienpädagogik. Auch Prof. Faust sieht gemeinsamen Forschungsprojekten, insbesondere im Bereich Medienpädagogik, positiv entgegen. „Durch diesen Austausch, durch diesen Diskurs kann (und wird) eine umfassendere Sicht auf die Dinge eingenommen. Auf diese Ergebnisse darf man gespannt sein.“

Nicht alle Neuerungen treffen auf Zuspruch

Studenten der Fakultät Medien stehen dem Umzug ins neue Zentrum für Medien und Soziale Arbeit wegen der neuen technischen Möglichkeiten überwiegend positiv gegenüber. Besonders das Fernsehstudio und das neue Radio dürften bei den Studierenden für Begeisterung sorgen. Bei der Fakultät Soziale Arbeit gibt es dagegen sehr unterschiedliche Meinungen zum Umzug. Saskia begeistert das neue Gebäude eher weniger, da es ihr von außen durch die massive dunkle Bauform nicht zusagt. Dafür freut sie sich auf die neue Umgebung: „Endlich eine gute Bibliothek und ordentliches Mensa-Essen.“ Robin begründet den Nachteil am ZMS mit dem „Familiären in Roßwein“, das den Studenten dort gefiel. Besonders toll findet er es dafür, durch den Umzug endlich mehr mit anderen Fakultäten in Kontakt treten zu können. Seiner Meinung nach wurde die Fakultät in Roßwein von Außenstehenden nie als Teil der Hochschule Mittweida gesehen. Das kann sich jetzt ändern.

Von der Ausstattung und den neuen möglichen Kontakten her verbessert sich für beide Seiten viel. Der künftigen Zusammenarbeit sollte somit nichts mehr im Wege stehen. Wie gut die beiden Fakultäten die gemeinsame Eröffnung am Freitag gemeistert bekommen, seht ihr hier. Über die feierliche Übergabe des Zentrums für Medien und Soziale Arbeit wird medienMITTWEIDA am Freitag und nach dem Wochenende ausführlich mit Bild- und Tonmaterial berichten. Wer sich das ZMS lieber selbst ansehen möchte, hat am Samstag, dem 23. August 2014 zum Studieninformationstag die Möglichkeit dazu.

Text: Christin Sperling. Bild: Vanessa Schwaar.

<h3>Christin Sperling</h3>

Christin Sperling