Klischeekampf am „Girls and Boys Day“

von | 27. April 2012

Beim "Girls and Boys Day" konnten Schüler Studiengänge kennenlernen, die sonst eher vom anderen Geschlecht besucht werden. An der Hochschule Mittweida warteten spannende Workshops.

Am gestrigen 26. April fand zum insgesamt 12. Mal der „Girls Day“ und parallel zum zweiten Mal der „Boys Day“ statt. Dieser soll Mädchen zur Wahl von vor allem technischen Studiengängen animieren und Jungen eine Ausbildung im sozialen Bereich näher bringen.

An der Hochschule Mittweida wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach einer kurzen Einführung durch das Prorektorat für Marketing und Internationale Beziehungen direkt zu ihren verschiedenen Workshops begleitet. Für die mussten sich die Kinder und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren bereits im Vorfeld anmelden. Zur Auswahl standen „Faszination Technik“, „Von großen Maschinen und kleinen Helfern“, „Spannende Naturwissenschaft“ und „Medien erleben“.

Von Technik begeistert

Die Schülerinnen und Schüler durften sich in dem Workshop „Faszination Technik“ überraschen lassen, wie viel Technik sich in ihrem Alltag verbirgt. Die  Teilnehmer eines anderen Workshops haben zuerst am PC ein eigenes Bauteil entworfen und sich dann in einem Virtual-Reality-System ein Produkt angeschaut und bewertet. Das fertige Objekt konnten sie dort mit 3D-Brillen begutachten. Wie der Eisfisch sich an seine Umwelt angepasst hat,  ergründeten die Schüler unter anderem im Workshop „Spannende Naturwissenschaft“. Sie beschäftigten sich in einem Bioinformatik-Schnupperpraktikum mit der Erbgut-Analyse des Fisches. In einem weiteren kleinen Praktikum erhielten die Jugendlichen Einblicke in die Lasertechnik.

Selbst Fernsehen machen

Sehr gefragt war der Workshop „Medien erleben“, den Studenten der Fakultät Medien betreuten. In dem wurde eine fiktive Folge „Propeller TV“ aufgezeichnet: Mit den Schülerinnen und Schülern als Moderatoren, Kameramännern und -frauen, Tontechnikern sowie Bildmischern. Medientechnik-Student Sebastian Goetze erklärt: „Wir wollen zeigen, dass die Medienproduktion kein Hexenwerk ist. Die Jungen und Mädchen sollen die Praxis erleben, da ist Teamwork gefragt“.

Die 14-jährige Schülerin Johanna war sofort vom Fernsehstudio der Hochschule begeistert: „Ich habe mich am meisten gefreut, dass ich so viel praktisch machen konnte“, erzählt sie. „Außerdem ist es wirklich interessant, mal hinter die Kamera zu schauen!“ Auch für ihre Klassenkameradin Luisa hat sich der Tag im Mittweidaer Medienzentrum gelohnt: „Ich wollte schon immer wissen, wie das alles funktioniert. Im Fernsehen sieht man ja nur das fertige Bild.“ Die Arbeit als Kamerafrau hat beiden viel Spaß gemacht. Sie können sich gut vorstellen, später in Mittweida „etwas mit Medien“ zu studieren.

Gerade der Beruf des Kameramanns wird noch als typischer Männerberuf gesehen. „Ob gute Arbeit geleistet wird, liegt aber letztendlich an den Fähigkeiten der jeweiligen Person und nicht am Geschlecht“, erklärt Medienstudent Felix Nast, der das Kamerateam des kommenden Medienforum Mittweida leitet. Die Schülerin Luisa lässt sich ohnehin nicht von Klischees beeindrucken: „Wenn mir etwas gefällt, dann mach ich es auch, egal ob es als Männer- oder Frauenberuf gilt.“

<h3>Victoria Blum</h3>

Victoria Blum