Tarantinos Canaletto-Blick

von | 23. Juli 2010

In Dresden erwartet Filmliebhaber und Kulturfans in diesen Tagen ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Angenehme Temperaturen, ein entspanntes Ambiente im Freien und der Charme der historischen Altstadt Dresdens, machen die 20. Filmnächte am Elbufer zu einem einzigartigen Sommerkino.

Mit einem bunten Film-, Konzert- und Partyprogramm wollen die Filmnächte Dresden vom 15. Juli bis 12. September ihrem Ruf, eines der schönsten Open-Air-Kino- und Filmfestivals Europas zu sein, erneut gerecht werden. medienMITTWEIDA war zur Eröffnung der 20. Filmnächte in Dresden vor Ort und hält die faszinierendsten Momente des Tages auf Video fest.

Kino einmal anders: Unter freiem Himmel und mit Blick auf die historische Altstadt von Dresden bekommt das gewohnte Kinoflair eine vollkommen neue Bedeutung. „Das Einzigartige an den Filmnächten am Elbufer sind die atemberaubende Kulisse, die entspannte Atmosphäre, sowie der Mix aus filmischen Kassenschlagern, cineastischen Perlen und unterschiedlichsten Konzerten“, beschreibt Eva-Maria Kugler von der Eventagentur Zastrow + Zastrow GmbH die Veranstaltung am Königsufer in Dresden.

Abwechslungsreiches Programm

Als „Location des Jahres 2009“ mit dem Live Entertainment Preis PRG LEA ausgezeichnet, stellen die Filmnächte das größte Event dieser Art in Deutschland dar. 63 Filmveranstaltungen, neun Konzerte und vier Partys haben die Veranstalter zusammengestellt. Zum Auftakt des Spektakels wird Quentin Tarantinos Klassiker „Pulp Fiction“ auf der Leinwand präsentiert. In diesem Jahr gilt laut Veranstalter Jörg Polenz das Motto: „Klasse vor Masse“. So ist die Anzahl vorhandener Sitzplätze während Filmvorführungen auf 3.300 beschränkt, Konzerte sind für 12.000 Besucher ausgelegt. Auf diese Art soll den Besuchern mehr Service und Komfort geboten werden.

Zu den Höhepunkten gehören die Filmpremieren „Das Leben ist zu lang“ von Dany Levy am 25. Juli und „Hunters‘ Bride/Der Freischütz“ am 4. September. Letzterer wird im Rahmen der ersten „Dresdner Nacht der Oper“ präsentiert. Hierbei ist geplant, die Rückseite der Leinwand so zu nutzen, dass auch interessierte Zuschauer auf der gegenüberliegenden Uferseite die Vorführung ansehen können.

Ursprünglich kam die Idee für das Filmfest von Jörg Polenz, dem jetzigen Hauptveranstalter. Er organisierte 1989 mit Gleichgesinnten die erste Veranstaltung. Nachts wurden Filme gezeigt, die die Zensur der DDR abgelehnt hatte. Nach der Wende entstand daraus die Filminitiative, die nach der Generalprobe im Dresdner Alaunpark ein Jahr später das Elbufer eroberte – noch ohne Genehmigung. „Der Erfolg gab den Veranstaltern Recht. 6.000 Besucher kamen zur Premiere, 1995 waren es bereits 60.000 und im bisherigen Rekordjahr 2008 170.000“, beschreibt Kugler den wachsenden Erfolg.

<h3>Vincent Rüdiger</h3>

Vincent Rüdiger