Die Wintersportsaison befindet sich in ihrer intensivsten Phase. Normalerweise wären für den Skispringer Erik Simon jetzt Wettkämpfe und tägliches, hartes Training Alltag. Doch der 24-Jährige ist seit Frühjahr 2011 verletzt. Ein Bruch im Fuß und ein Knorpelschaden zwingen den gebürtigen Marienberger aktuell zu einer „Springpause“. „Diese Saison kann ich definitiv an den Nagel hängen, aber ich versuche, mich trotzdem fit zu halten“, sagt der junge Athlet. Regelmäßige Checks beim Sportarzt und eine gezielte Physiotherapie sollen die Rehabilitation beschleunigen.
Studium kompensiert Verletzung
Durch die Verletzung muss sich Erik Simon zwar vorübergehend mit weniger Sport zufrieden geben, doch Langeweile kennt er trotzdem nicht. Seitdem er im September 2011 sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der Hochschule Mittweida begann, versucht er dies mit dem Leistungssport zu vereinbaren. „In Mittweida strömt gerade so viel Neues auf mich ein, dass ich voll ausgelastet bin. Die Verletzung wirft mich zwar zurück, aber im Studium habe ich so erstmal nichts verpasst“, schöpft der Athlet Mut. Einen Ausblick in die Zukunft wagt Erik Simon noch nicht. Zu groß wäre eine Enttäuschung, sollte die Verletzung länger andauern. „Mein primäres Ziel ist es erstmal, vollständig gesund zu werden“, erklärt der Student.
Für sein Studium suchte Simon sich gezielt die Hochschule Mittweida als Partnerhochschule des Spitzensports aus. „Es war schon immer mein Wunsch zu studieren“, sagt er. „Die Hochschule gibt sich sehr viel Mühe mich zu unterstützen und die Dozenten zeigen Verständnis“, freut sich der Erstsemestler, der aus der Erzgebirgsstadt Marienberg stammt.
Talent frühzeitig erkannt
Erik Simons Talent wurde schon früh erkannt. „In der ersten Klasse schickten mich meine Eltern zum Skispringen“, erzählt der junge Student. Seinem Vater wäre zwar lieber gewesen, dass sein Sohn Fußball spielt, trotzdem entschied Erik Simon sich für den Wintersport. Schon 1999 verließ der Nachwuchsspringer im Alter von 12 Jahren seine Heimatstadt, um das Internat in Oberwiesenthal zu besuchen.
Auf dem Sportgymnasium legte er schließlich das Abitur ab. Für den Schüler war das nicht einfach. Um an Trainingslehrgängen und Wettkämpfen teilzunehmen, ließ Simon allein in der Oberstufe an über 200 Tagen die Schule ausfallen. Den verpassten Unterrichtsstoff musste er anschließend kompensieren. Doch der junge Athlet scheute die Doppelbelastung nicht. In der Saison 2006/07 nahm er sogar an der Vierschanzentournee teil. „Jeder Sprung ist eine Herausforderung und ein neuer Adrenalinkick“, erklärt der Athlet. Im Jahr 2009 schaffte er mit 200,5 Metern in Planica seine bisher größte Weite.