Apple kopiert sich selbst

von | 21. Oktober 2010

Apple präsentierte gestern zahlreiche Neuerungen. Auf dem Apple Campus wurde unter anderem ein neues MacBook vorgestellt, sowie ein Ausblick auf das neue Betriebssystem gegeben. Künftig gibt es Applikationen nicht nur für die mobilen Endgeräte.

Der Apple-Konzern stellte heute in Cupertino mehrere Neuheiten aus seiner Produktpalette vor. Der Höhepunkt der Veranstaltung war der Ausblick auf das neue Betriebssystem Mac OS X 10.7, welches den Beinamen „Lion“ trägt. Es soll eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgängers „Snow Leopard“ darstellen und nimmt Entwicklungen für iPad und iPhone auf, um sie für den Mac zugänglich zu machen. Die Apps erobern also auch die Großgeräte der Firma Apple. Dieser Schritt scheint logisch. Für den Konzern eröffnet sich so eine zusätzliche lukrative Einnahmequelle. 30 Prozent des Umsatzes in den App-Stores behält der Konzern für sich. „Lion“ wird wahrscheinlich im Sommer 2011 fertig gestellt. Der Store soll schon wesentlich früher freigeschaltet werden.

Produktaktualisierung beim MacBook Air

Ein anderer Schwerpunkt der als „Back to the Mac“ angekündigten Keynote, war die Vorstellung des neuen Notebooks MacBook Air. Die Überarbeitung des alten Modells besitzt nun nur noch ein 11,6 Zoll großes Display und muss weiterhin auf ein DVD-Laufwerk verzichten. Dafür erhält das Notebook mehr Anschlüsse als früher: einen Mini DisplayPort für externe Monitore, zwei USB-Anschlüsse und einen SD-Kartenleser. Im Inneren des neuen MacBook Air wird sich ein für seine Größe leistungsstarker 2,13 GHz Intel Core 2 Duo Prozessor befinden, welcher auch gegen eine 2,33 Ghz Variante ausgetauscht werden kann. Der Arbeitsspeicher soll zwei Gigabyte betragen. Das überarbeitete TrackPad gleicht jetzt in jedem Punkt dem des großen Bruders MacBook Pro, zudem befindet sich der Einschaltknopf nun am Rand der Tastatur – eine Änderung, die im Zusammenhang mit der Fähigkeit des Macbook Air steht, in kürzester Geschwindigkeit hochzufahren. Damit kopiert sich Apple quasi selbst. Die Eigenschaft soll das MacBook Air vom iPad übernehmen.

Neue Versionen altbekannter Software

Des Weiteren kündigte Apple zahlreiche neue Software an. Das Videobearbeitungsprogramm iMovie, das Bildbearbeitungsprogramm iPhoto und das einsteigerfreundliche Audioprogramm GarageBand erscheinen im kommenden Jahr in aktualisierter Version. Die Programme sind Teil des iLife Software-Pakets und sollen die älteren 09er Versionen ersetzen. iPhoto etwa erhält eine neue Facebook-Anwendung, Vollbildansichten für alle Bereiche, einfaches Mailen von Fotos – einfache Verbesserungen – aber nichts Beeindruckendes. iMovie erhält ebenso kleine Updates. So lassen sich nun zum Beispiel einfache Trailer aus Projekten erstellen. Die alten Versionen auf den neuesten Stand zu bringen, lässt sich Apple allerdings mit 49 Dollar entlöhnen.

<h3>Jörg Lehmann</h3>

Jörg Lehmann