Ab 14. Mai will Richard Gutjahr in seiner neuen „Rundshow“ Online- und Offline-Welt miteinander verbinden. medienMITTWEIDA hat mit ihm über die Zukunft des Journalismus gesprochen.
Der Journalismus befindet sich bekanntlich noch immer im Umbruch. Moderator, Journalist und Blogger Richard Gutjahr vergleicht die heutigen Aufgaben seines Berufsstandes mit dem Seefahrer Christoph Kolumbus: „Ich versuche mir die Zeit, in der wir leben, mit der Entdeckung Amerikas zu erklären. Im Jahre 2012 befindet sich die Erforschung des Internet immer noch an der Küste“, sagt er.
Mehr Transparenz und Ehrlichkeit
Nicht nur das Internet fordere und überfordere Journalisten, auch der Umgang mit den Rezipienten sei verbesserungsfähig. „Wir als Journalisten sollten bereit sein, Fehler zuzugeben, in die Bürger mehr Vertrauen setzen und Gespräche in Communitys anregen und managen“, erklärt Gutjahr. Auf Kommentare dürfe seine Zunft nicht mehr herabblicken. Ebenso müssten sich Redakteure in den kommenden Jahren immer neu positionieren: „Das Gelernte kann nicht bis in alle Ewigkeiten Bestand haben“, ist er überzeugt.
Interview mit Richard Gutjahr zum Thema Journalismus der Zukunft.
„Occupy Bayerischer Rundfunk”
Richard Gutjahr fand als Absolvent der „Deutschen Journalistenschule“ durch Praktika in Frankreich und den USA seinen Weg zum „Bayerischen Rundfunk”. In seiner neuen Sendung „Rundshow” ist der jetzige freie Mitarbeiter der „BR“-Chefredaktion nicht nur als Moderator zu sehen, er entwickelte das „Web-Experiment“ auch mit. Ab dem 14. Mai soll das Hybrid-Format für vier Wochen jeweils von Montag bis Donnertag ausgestrahlt werden – Zukunft offen.
Text: Julia Schwalbe, Bild: flickr, Richard Gutjahr, medienforum Mittweida, Fotograf: Werbeplanung.at, Marcus Schuler, Bearbeitung: Nicole Schaum, Audio: Sebastian Goetze, Sprecher: Julia Schwalbe, Weitere Redakeure: Tonbearbeitung: Michel Espig, Vivian Hänel
