Nur zwei Prozent der Schauspieler können von ihrem Beruf leben. Im Interview spricht Frank Voß über den gestiegenen Druck, seine dreisteste Anfrage und über die harte Jobsuche.
Der Auftritt auf dem roten Teppich entschädigt nur für eine kurze Zeit. Doch Glamour ist nicht der Alltag eines Schauspielers. „Das normale ist: Ich mache meinen Job und davor und danach suche ich dringend neue Jobs“, erzählt Schauspieler Frank Voß.
Eine Branche auf Sparkurs
Seit 24 Jahren ist Frank Voß im Film- und Theatergeschäft. Früher sei es einfacher gewesen, von seinem Beruf auch zu leben. Früher hätten die Schauspieler auf Castings eine reelle Chance gehabt, die Rolle auch zu bekommen, so Voß. „Heute wird erwartet, dass ich mir selber eine Unterkunft suche und den Fahrtpreis bezahle. Und das nur für die Möglichkeit bei einem Casting dabei zu sein, denn ein Casting ist noch kein Job“, erklärt der Künstler im Interview.
Wie viel ist ein Schauspieler wert?
Es mehren sich auch dreiste Anfragen, hat Voß festgestellt. Eine Produktionsmitarbeiterin verlangte von ihm zum Beispiel, dass er sich in einem Zeitraum von sechs Wochen für einen eintägigen Dreh frei nahm – nur, weil der noch nicht genau terminiert war. Bezahlt werden dennoch nur die Drehtage. „Ich kann nicht von einem Drehtag in sechs Wochen leben“, empört sich der Schauspieler.
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Text: Pascal Schröder.