Seinen ersten Kontakt mit dem Sport hatte Sascha Hübner als Fußballer. Mit dem Radsport begann er erst auf der Sportmittelschule. „Mit der Leistung kam der Erfolg und dadurch wurde ich immer ehrgeiziger“, erklärt der Leistungssportler. Inspiriert hat ihn sein Vater Michael, der einer der erfolgreichsten deutschen Radsportler aller Zeiten ist. Allerdings stand für Sascha Hübner als kleiner Junge vorerst der Spaß an der Bewegung im Vordergrund. Seine Erfolge brachten ihn schließlich in ein professionelles Bahnradteam. Seit das „Team Erdgas 2012“, für das der gebürtige Karl-Marx-Städter startet, eine Profilizenz hat, kann sich Hübner mit dem Sport sein Leben finanzieren.
Parallel zu seiner sportlichen Karriere absolvierte Sascha Hübner das Fachabitur im Bereich Verwaltung und Wirtschaft. Als Konsequenz einer größeren Verletzung nach den Deutschen Meisterschaften im Frühjahr des letzten Jahres orientierte er sich neu. Eine Freundin nahm ihn mit nach Mittweida, wo er sich über die Möglichkeiten informierte, Sport und Studium zu verbinden. Die optimalen Bedingungen, beides verbinden zu können, sei einer der entscheidenden Gründe gewesen, ein Studium in Mittweida zu beginnen. Schließlich wollte Hübner nach der erfolgreichen Reha wieder an seine Erfolge anknüpfen, war er doch schon 2009 Deutscher Meister im Teamsprint. Des Weiteren erreichte er einen fünften und sechsten Platz im Weltcup sowie viele Podiumsplatzierungen im Jugendbereich.
Besser hätte ich es nicht treffen können“
Das Studium der Leistungssportler in Mittweida unterscheidet sich von dem, das normale Studierende kennen. Zu Beginn des Semesters werden Stundenplan und Trainingsplan aufeinander abgestimmt. „Ich lege Klaus Mehnert, dem Leiter des Hochschulsports, meine Pläne vor und wir besprechen, welche Lehrveranstaltungen ich wahrnehmen kann“, erklärt Hübner. Das Verschieben von Terminen ist unter Absprache mit den Professoren ohne Probleme möglich. „Klaus Mehnert hat einen guten Draht zu den Professoren“, sagt der Spitzensportler. Besonders lobt er die Abstimmung und Organisation: „Besser hätte ich es nicht treffen können.“
Ein wenig Verbesserungsbedarf hat der Bahnradsportler aber dennoch erkannt, wobei dieser ausschließlich im Bereich der Förderung liege. „Es wäre von Vorteil, wenn es eine Art Stipendium geben würde“, sagt Hübner. Er wünscht sich eine Lösung ähnlich der Sportf
ördergruppen der Bundeswehr. Diese beziehen einen Sold und können dadurch ihr Leben problemlos finanzieren, sind im Gegenzug aber auch zu bestimmten Diensten verplichtet.
Sport- und Lebemensch
Trotz der Doppelbelastung bleibt ab und zu Zeit für Hobbys. „Ich lege gerne zu Hause für mich auf und lass die Plattenteller drehen“, sagt Sascha Hübner. Sein großes Hobby ist die Musik und so ist er gelegentlich in verschiedenen Clubs anzutreffen. „Ich bin eben auch ein Lebemensch und es ist eine sehr gute Abwechslung zum Sport“, sagt der 23-Jährige.