Wie im letzten Jahr fand auch am vergangen Freitag der Spendenlauf „LAUFend Gutes tun“ im Rahmen des Campusfestivals Mittweida statt. Insgesamt 180 Teilnehmer erliefen Spenden für die Mittweidaer Tafel, das Freizeitzentrum und die Flutgeschädigten in Sachsen. Für die sozialen Einrichtungen in der Hochschulstadt erzielten sie so über 6.000 Euro.
In den Gängen des Hauses 2 der Fakultät Medien ertönte ein mehrstimmiges „Spendenlauf, Spendenlauf!“. Plötzlich wird die Tür aufgerissen und eine Gruppe von sieben sportlich gekleideten Studenten, darunter auch Organisatorin Elena Heymann, stürmen den Hörsaal mit frenetischer Begeisterung. Auf der Rückseite ihrer Trikots steht groß „7. Juni“ gesprayt, der Tag des Spendenlaufs. So schnell wie sie das Zimmer eroberten, sind sie auch wieder verschwunden.
Die Guerilla-Aktion beweist sich als gelungene Möglichkeit, um die Spontanität der Studenten unter Beweis zu stellen und neue Läufer zu gewinnen. Denn wie soll man besser auf sich aufmerksam machen, als mit einer Schar ekstatischer Kommilitonen die in Hörsäle der Hochschule einfallen? Am Ende des Tages zieht Organisatorin Elena eine positive Bilanz aus dem Unterfangen: „Die Aktion war sehr erfolgreich, wir hatten dadurch zehn neue Anmeldungen. Die Studenten haben geklatscht und die Profs gelächelt. Alles in allem eine schöne Aktion!“
Neue Aktionen für mehr Spenden
Die Projektleiter Elena Heymann und Quentin Wojtas sind angespannt, denn sie haben sich Großes vorgenommen: Den Spendenlauf 2013 der Hochschule Mittweida organisieren. Ihr Ziel, noch mehr Geld als 2012 zu sammeln, stellt die beiden Masterstudenten vor eine anspruchsvolle Aufgabe. Denn schon im Vorjahr konnte eine Endsumme von 3.800 Euro erlaufen und damit ein neuer Rekord in der Geschichte des Spendenlaufs aufgestellt werden. „Wir hoffen natürlich, dass es mindestens 150 Läufer werden“, wünscht sich Elena und bleibt dabei realistisch.
Für den diesjährigen Lauf, haben sie mit viel Engagement zahlreiche spannende Aktionen und Neuerungen geplant. So konnten nun auch die Kleinsten unter den Athleten am 7. Juni beweisen, was in ihnen steckt: „Erstmalig veranstalteten wir einen Bambini-Lauf, um zusätzlich Gäste und Aufmerksamkeit zu generieren. Es hatten sich 64 Kinder aus Kindergärten in Mittweida und Umgebung angemeldet“, freut sich Elena über die Beteiligung.
Wenn der Regen alle Hoffnung zerstört
„Der Weg ist das Ziel“, so soll auf dem Weg vom Mittweidaer Markt bis zum Hochschulcampus mit Kreidespray auf dem Boden Werbung gemacht werden. Elena blickt mit Zuversicht auf die bevorstehende Aktion, um auch über den Campus hinaus darauf aufmerksam zu machen. Doch ununterbrochener Regen macht ihre Hoffnung zu nichte. Nichts ist vom „Wonnemonat“ Mai zu spüren.
Aber nicht nur das Wetter macht den Organisatoren zu schaffen. Wenige Wochen vor dem Spendenlauf verlieren sie völlig unerwartet den größten Sponsor der vergangen Jahre. Ein neuer Getränkelieferant muss herangeschafft werden, um das gefährdete Projekt doch noch zu ermöglichen. Doch durch engagiertes Handeln wurde schnell ein neuer Sponsor auf den Weg gebracht. „Wir bekommen Wasser von Lichtenauer zur Verfügung gestellt“, entschärfte Elena die Situation. Der Durst der Sportler kann nun doch gelöscht werden.
Spenden von mehr als 6000 Euro!
7. Juni und bei wunderschönem Wetter herrscht eine fantastische Atmosphäre rund um den Schwanenteich am Campus der Hochschule. Nicht zuletzt liegt das wohl am neuen Bambini-Lauf, wie Elena fröhlich berichtet: „Der Lauf mit 50 Kindern war der Höhepunkt! Der Schwanenteich pulsiert und selbst ein paar Kinder rannten 31 Runden.“ Wichtig zu wissen ist hierbei, dass eine Runde zwar nur 300 Meter lang ist, die zurückgelegte Distanz der Kleinen Spendenläufer so aber beachtliche 9,3 Kilometern ergiebt.
Die diesjährige Strecke ist neu und bietet optimale Bedingungen für den Lauf, denn durch den Schatten der Bäume geraten die Läufer nicht so schnell durch die Anstrengungen ins Schwitzen. Insgesamt ziehen 180 Teilnehmer Runde für Runde – für die, die Spendenpaten je einen Euro zahlten – am Startpunkt vorbei. Manche von ihnen mit aberwitzigen Kostümen, wie die Bioinformatiker mit dem Team „Die BI.nen“, andere mühen sich sogar mit einem alten Bollerwagen im Schlepptau ab. Und das trotz der Anstrengung, mit großer Begeisterung und viel Durchhaltevermögen, die dafür sorgt, dass am Ende insgesamt eine Spendensumme von 6000 Euro zusammenkommt. So gehen mehr als 3.740 Euro von der Firma Cotesa an die Mittweidaer Tafel 1.000 Euro kommen dem Freizeitzentrum zu Gute. Außerdem helfen weitere 1.000 Euro den Flutopfern in Sachsen beim Wiederaufbau.
Einer für alle – alle für einen
Doch nicht allein die Teilnehmer sorgen für ein erfolgreiches Gelingen der Veranstaltung, es sind auch die Verantwortlichen hinter den Kulissen. Durch ihren aktiven Einsatz ermöglichten sie dem Spendenlauf diesen Triumph. „Ein großer Dank gebührt Prof. Tamara Huhle der Fakultät Medien, die aktiv mitgeholfen hat, sonst wären unsere Läufer vermutlich verdurstet“, sagt Elena mit einem Lächeln.
Die positive Resonanz über den Spendenlauf 2013 wird garantiert viele der Läufer auch nächsten Jahr wieder für den guten Zweck antreten lassen. Denn auch im nächsten Jahr wird der Spendenlauf stattfinden. Also heißt es für alle Studenten, Professoren und Bürger: Teilnehmen und Spendenlaufen! Jeder kann Gutes tun!
Text: Christian Döring. Bilder: Campusfestival Mittweida. Bearbeitung: Susann Kreßner