Neues Semester, neue Studenten. Mit über 5000 Studenten an der Hochschule Mittweida gibt es auch dieses Semester einige neue Gesichter und somit auch ganz unterschiedliche Persönlichkeiten zu entdecken. Die folgende Unterteilung ist aus der Sicht eines Medienstudenten geschrieben und zeigt sieben Arten von Studenten, in denen sich sicherlich der eine oder andere wiederfindet.
Der Engagierte
Er schreibt alles mit, selbst wenn der Professor meint, es wären nur Randbemerkungen und man müsse nichts davon wissen. Gerne stellt der Engagierte auch komplexe Fragen, bei denen selbst der Professor ahnungslos ist und die für 15 weitere Minuten im viel zu stickigen Vorlesungssaal sorgen. Nach der Viertelstunde sind die Kommilitonen nicht nur schlecht gelaunt, sondern auch total verwirrt.
Der Verpeilte
Der Verpeilte kommt immer zu spät, wofür er aber natürlich nichts kann, da er nicht wusste, wohin. Als er letztendlich in der Tür steht, ist er meistens im falschen Zimmer und lässt das alle im Raum allzu gerne wissen. Seine Kommilitonen nervt er mit Fragen, die man mit einem kurzen Blick in die HS-Mittweida-App beantworten kann, und stiftet Verwirrung, wenn es um das Beantworten von einfachen Fragen geht.
Der Unsichtbare
Er ist immatrikuliert, allerdings nur einmal dagewesen. Während die anderen Studenten ihre Zeit brav in der Vorlesung absitzen, verbringt der Unsichtbare seine Zeit damit, möglichst weit von der Hochschule wegzubleiben. Die meistens denken, er hat sein Studium abgebrochen und niemand weiß zu Semesterende noch, wie er aussah. Zur Prüfungszeit wundert man sich dann plötzlich, wer nebenan sitzt. Bevor man ihn aber fragen kann, was er das ganze Semester über eigentlich getan hat, ist er schon wieder spurlos verschwunden.
Der Party-Typ
Statt Pauken gibt es Party, egal ob unter der Woche, um dem Alltagsstress zu entfliehen, oder am Wochenende, um abzuschalten. Den Party-Typen erkennt man schon von weitem, wenn er mit Augenringen im Seminar sitzt und mit dem Kopf nach unten auf seinem Tisch schläft. Wenn er nach zwei Stunden aufwacht, wundert er sich, wieso in Wirtschaftsmathe Pixel und CMYK vorkommen.
Der Dauerstudent
Wenn man ihm begegnet, denkt man, er wäre ein Professor. Meistens ist er schon Mitte 30 und versucht, möglichst viel Kontakt zu anderen Studenten zu bekommen. Die sollten sich allerdings davor hüten, ihn nach seiner Geschichte zu fragen, sonst bekommt man alle Stationen seines bisherigen Studentenlebens ausführlich erläutert. Vom BWL-Studium, das sich später als zu trocken herausstellte, bis zum Psychologie-Studium, das dann aber doch noch zu unkreativ war. So kam er auf die Idee, irgendwas mit Medien zu studieren.
Der Technik-Freak
Sitzt in der Vorlesung und ist ausgestattet mit Laptop, Tablet, Handy und Computer-Magazin. Privat immer mit Headset unterwegs, aber meistens eher zurückgezogen in seinem Zimmer, was den Anschein macht, als wäre er in einer Folge von Raumschiff Enterprise stecken geblieben. Falls man etwas für den PC braucht, sollte man ihn fragen, er hat nämlich in seinem Zimmer Teile, um alle Computer auf dem Uni-Gelände zu reparieren.
Das Luxus-Kind
Studieren als Nebenbeschäftigung. Hauptberuflich Sohn oder Tochter. Da die Eltern wollten, dass aus dem Kind mal was wird, und der einzig vorstellbare Beruf etwas mit der Öffentlichkeit zu tun hat, kam nur ein Medienstudiengang in Betracht. Dort verweilt das Kind nun, abgeschottet von der Glamourwelt, aber ausgestattet mit Louis Vuitton-Tasche und iPhone, um zu posten, wie hart das Studentenleben mit nur 2000 Euro im Monat ist.
Text: Chris Hanisch. Grafik: Nadine Dietrich.