Auf den Spuren der Formel 1

von | 27. Juli 2010

Das Team vom Technikum Mittweida Motorsport fuhr nach Silverstone in England, um dort mit ihrem neuen Rennwagen "JET!" auf der berühmten Rennstrecke gegen 77 andere, internationale Teams der Formula Student anzutreten.

Ein Jahr lang werkelte das Team aus Mittweidaer Studenten verschiedener Fakultäten an dem neuen Rennauto. Während angehende Ingenieure sich der Konstruktion widmeten, kümmerten sich Medienmanager um die Vermarktung. Auf der legendären Rennstrecke in Silverstone konnten sie nun beweisen, wie gut sie gearbeitet haben.

Nach der Ankunft in England hatte das Team drei Tage lang Zeit, um das Auto für die verschiedenen Rennen am vergangenen Wochenende vorzubereiten. So fand ein Beschleunigungsrennen, ein Autoparcours und Slalom, sowie ein Ausdauer-Rennen von 22 Kilometern Länge statt. Von früh bis spät waren die Ingenieure in der Boxengasse dabei, „JET!“ zu warten und kleinere Mängel zu beheben, die bei den technischen Abnahmen angemahnt wurden. Natürlich blieb dem Team neben den Vorbereitungen auch Zeit, sich in den Boxengassen umzusehen und mit der Konkurrenz auszutauschen. Selbst Berühmtheiten wie Ross Brawn, Teamchef beim Formel 1 Rennstall der Mercedes GP, schauten sich in den Boxen um.

Der lange Weg zur Strecke

Neben den „dynamischen Events“, also jenen, bei denen das Auto fuhr, gab es auch „statische Events“. Hier mussten die Studenten einen Wirtschaftsplan, eine Kostenanalyse und einen Design Report vor einer Jury von internationalen Wirtschaftsvertretern in englischer Sprache präsentieren. Dabei stellte die Jury beispielsweise eine Investmentbank dar, die es zu überzeugen galt, dem Hersteller des Wagens einen Kredit zu gewähren. Für diesen Teil wird das Team von Wirtschaftsingenieuren begleitet. Die erreichten Punkte bei den „statischen Events“ flossen mit insgesamt 40 Prozent in die Gesamtwertung ein.

Bevor das Team an den „dynamischen Events“ teilnehmen konnte, musste der Rennwagen noch verschiedene Tests bestehen. So wurde das Auto um 60 Grad gekippt, ohne dass Treibstoff oder andere Flüssigkeiten austreten durften. Eine Panne beim Bremstest warf das Team zeitlich zurück. Das linke Vorderrad blockierte nicht, sodass das Auto nicht rechtzeitig zum stehen kam. Nach vielen Stunden konnte das Team den Fehler schließlich beheben. Allerdings nicht rechtzeitig. Die drei ersten Rennen am Samstag mussten ohne das Team der Hochschule Mittweida stattfinden.

Erfolgreiches Rennen

Beim Ausdauer-Rennen am Sonntag fuhr Teamleiter Stefan Lischke dann mit „JET!“ die ersten Runden auf jener Rennstrecke, auf der nur eine Woche zuvor der Grand Prix der Formel 1 stattgefunden hatte. Das Rennen ist bekannt für die großen Belastungen, die es für Mensch und Maschine hervorruft. So stieg etwa die Hälfte aller angetretenen Autos vorzeitig aus. Auch „JET!“ hielt das Rennen nicht bis zum Schluss durch: Die Kette sprang beim Schalten vom Zahnrad. Aller Zwischenfälle zum Trotz konnte sich das Team um Stefan Lischke in der Gesamtwertung gegenüber dem vergangenen Jahr verbessern. medienMITTWEIDA hat das junge Team bei diesem Ereignis begleitet.

<h3>Jonas Engel</h3>

Jonas Engel