Elf Monate lang arbeiteten die Medienstudenten gemeinsam mit den jeweiligen Projektpartnern an ihren crossmedialen Kampagnen. In unserem zweiten Teil stellen wir euch weitere vier Projekte vor und präsentieren den „neuen“ Crossmedia-Teams einige Tipps und Hinweise.
„Crossmedia ist kein alter Wein in neuen Schläuchen“, sagte Professor Dr. Tamara Huhle und spielte dabei darauf an, welche Rolle crossmediale Kampagnen heutzutage spielen und wie diese sich, insbesondere durch den Bereich Online, immer weiterentwickeln. Entscheidend für eine professionelle Crossmedia-Kampagne ist für Huhle, eine gute Struktur und ein hervorragendes Projektmanagement.
Sich zu strukturieren und zielgerichtet zu arbeiten, gehöre, so erklärte die Professorin im medienMITTWEIDA-Interview, zu den Vorteilen, die sich durch die Projektarbeit ergeben. Gut strukturiert zeigten sich auch die vier weiteren Teams bei der Vorstellung ihrer Crossmedia-Kampagnen am 16. Januar 2015.
werde mehr
Unter dem Claim „werde mehr“ wird sich das „Leonardo-Büro Sachsen“ nun präsentieren können. Die Medienstudenten stellten ihre Kampagnenbestandteile vor, um die „Auslandsvermittler“ entsprechend zu bewerben. So wurde zum Beispiel eine komplett neue Website aufbereitet, die aktuell noch nicht online präsentiert wird, jedoch an der Umsetzung gearbeitet wird. Auch dieses Team startete eine Guerilla-Aktion bei der Stoffbeutel mit dem neuen Claim verteilt wurden. Außerdem bauten sie einen Messestand im neuen Corporate Design. Highlight der Präsentation war, den Reaktionen im Publikum nach zu urteilen, der neue Kampagnenfilm mit Kampagnengesicht Marcus Klein, der den Film selbst anmoderierte.
Wir bewegen Mittweida
Mit einer sportlichen Erwärmung und dem neuen Claim präsentierte sich das Crossmedia-Team um den „TSV Fortschritt Mittweida„. Besonderheit der Kampagne – das eigene Maskottchen, ein Luchs, namens Forti Fortschritt. Nach Besuchen in Kindergärten und Grundschulen wurde eigens ein Song produziert und durch die Kinder eingesungen. Um Kinder für Sport zu begeistern, entschied sich das Team den Bereich Event zu seinem Hauptkanal der Kampagne zu machen. So wurden die Bambini-Festspiele veranstaltet und in einem passenden Aftermovie festgehalten.
Warum fliegst du noch nicht?
Mit dieser Frage, die gleichzeitig als Kampagnen-Claim gewählt wurde, entwickelten die Medienstudenten eine crossmediale Kampagne für den „Fliegerklub Carl Zeiss Jena e.V.„. Eine Guerilla-Aktion mit beschrifteten Regenschirmen wurde gestartet, um Aufmerksamkeit zu generieren. Außerdem wurden im Bereich Print Flyer und Postkarten gestaltet. Während einer passenden Flyeraktion konnten Passanten mit etwas Glück einen Freiflug gewinnen. Auch die Website wurde überarbeitet. Hauptkanal und in der Umsetzung sicherlich Highlight der Kampagne sind die Bewegtbild-Produktionen: Neben einer Clip-Reihe von Werbespots wurde ein Kampagnenfilm und dieser Abschlussfilm produziert.
Eure Legenden – Unser Sound
Mit diesem Claim und unter diesem Motto wird künftig die Band „Almost Dead“ die Bühnen „rocken“. Das Crossmedia-Team arbeitete im Rahmen seiner Kampagne am Auftreten der Band – so sind die Bandmitglieder ab sofort in Kostümierung nach ihren Idolen aus der Rock-Szene zu sehen. Im Bereich Corporate Design wurde ein neues Logo entwickelt. Außerdem wurden die Social Media-Kanäle überarbeitet sowie eine neue Website entworfen. Auch Visitenkarten, City Cards und eine Bandvorstellungsmappe wurden ausgearbeitet. Als Videos entstanden Interviews mit den Bandmitgliedern, ein Teaser-Film und Live-Mitschnitte von Konzerten.
Der Auftritt der Band zum Abschluss der beiden Präsentationstage sollte ein Highlight werden, sorgte jedoch leider nicht für die wahrscheinlich erwartete Stimmung unter den Gästen im Fernsehstudio des Zentrum für Medien und Soziale Arbeit. Technische Probleme beim Ton bemängelte Professor Horst Exner, Bandmitglied und Professor für physikalische Technik und Laseranwendung an der Hochschule Mittweida, wiederholt in den Song-Zwischenpausen.
Nach den Crossmedia-Projekten ist vor den Crossmedia-Projekten
„Jedem Ende wohnt ein Anfang inne“ – was Hermann Hesse schon festhielt, gilt auch für die Medienstudenten in Mittweida. Nach acht professionellen Kampagnen heißt es für die Fünftsemestler „ab ins Praktikum“, nun sollen sich die neuen Crossmedia-Gruppen für das vierte Semester bilden. Im Interview mit medienMITTWEIDA verriert Prof. Dr. Tamara Huhle, was wichtig ist.
Die größte Herausforderung und zeitgleich wichtigste Voraussetzung für eine gute Projektarbeit liegt ihrer Meinung im „kontinuierlichen Sprechen mit dem Partner“ und der persönlichen Kommunikation. Immer wieder kommt es im Rahmen der Crossmedia-Projekte zu Unstimmigkeiten – da hilft nur eins: Reden. Außerdem sei es für die Studenten schwierig, dass die Wünsche der Projektpartner angenommen werden müssen ohne sich dabei selbst aufzugeben. Ihr Rat: Wenn die Studenten von ihrer Idee wirklich überzeugt sind, sollten sie auch ihr Bestes geben, um diese umzusetzen.
Wer sich aktuell für die Position des Projektleiter/in interessieren sollte, der sollte nach der Professorin Mut, Herz und eine enorme Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Zudem sollte er/sie in der Lage sein „klare Ansagen zu machen, ohne dabei andere zu überfahren“.
Als ihren wichtigsten Tipp, gab Tamara Huhle an: „Seid mutiger“. Auch Verantwortung für sich und das restliche Team zu übernehmen, rät sie den neuen Teams. Für sie entscheidend sei außerdem Herz und Persönlichkeit zu zeigen, um das Team und sich in der Projektarbeit zu verwirklichen.
Text: Nina Förster. Bilder: Helmut Hammer.