„One day, we will connect the world“

von | 13. März 2015

„Eines Tages wollen wir alle miteinander verbinden“, so schreibt es Mark Zuckerberg auf seiner Facebook-Seite. Wie möchte Facebook rund sieben Milliarden Menschen auf der Erde miteinander verbinden und welche wichtigen […]

„Eines Tages wollen wir alle miteinander verbinden“, so schreibt es Mark Zuckerberg auf seiner Facebook-Seite. Wie möchte Facebook rund sieben Milliarden Menschen auf der Erde miteinander verbinden und welche wichtigen Schritte sind sie schon gegangen?

Mit seinem neusten Dienst internet.org strebt Facebook weiter eine komplette Vernetzung der Welt an. Mit einem System aus Ballons und Drohnen schafft es das Unternehmen, Menschen in abgelegenen Ländern eine Verbindung mit dem Internet zu ermöglichen. Eine komplette Vernetzung durch das Internet bedeutet für Mark Zuckerberg auch wieder neue Nutzer. „Facebook schafft es jetzt, auch an die Orte hinzukommen, die vorher nicht bedienbar waren.“, so Ibrahim Evsan, Social Media-Experte und Gründer von Social Trademarks. Evsan sagt weiter:

Gründer von Social Trademarks und Social Media Experte Ibrahim Evsan

Ibrahim Evsan, Gründer Social Trademarks

„Am Ende des Tages hat Facebook ein großes Ziel – immer mehr User in das System einzubeziehen. Die Leute die das System internet.org also nutzen wollen, müssen dann auch automatisch ein Kunde bei Facebook werden, anders geht es ja nicht.“

Mehr als sechs Millionen Menschen konnten in Ländern wie Afrika oder Zentralamerika durch dieses System mit dem Internet verbunden werden. Vor Kurzem startete Facebook seine Erneuerung auch in einigen Gebieten in Indien, die über keinen Zugang zum Internet verfügen. Philipp Roth, Gründer von allfacebook.de, dem größten Facebook-Blog in Deutschland, weiß warum Facebook diese Länder anstrebt:

Social Media Experte Philipp Roth

Philipp Roth, Gründer allfacebook.de

„Facebook wird und will einen immer stärkeren Teil in der Kommunikation einnehmen und so mehr Menschen vernetzen. In neuen Märkten sieht man dies besonders gut. Glaubt man Umfragen bei den Nutzern, geben in diesen Ländern mehr Menschen an, dass sie Facebook nutzen, als Menschen die das „Internet“ nutzen. Für uns klingt dies etwas verrückt, weil für uns Facebook ein Teil des Internets ist, an manchen Orten aber eben nicht.“

Aggressiv Investieren

Facebook ist nicht mehr nur ein Internet-Portal zur Bildung und Unterhaltung von eigenen Sozialen Netzwerken. Das Unternehmen könnte sich in Zukunft durch technische Weiterentwicklungen auf andere Branchen auszuweiten. Handys von Facebook werde es sicherlich bald geben, meint Ibrahim Evsan. Dass bedeute auch, Firmen und Start-Ups aufzukaufen. Nach der Meinung von Evsan ist die Investition in andere Firmen auch dringend notwendig, denn alles, was groß wird, müssen sie aufkaufen, um selbst das größte Soziale Netzwerk zu bleiben. Doch Facebook gehe es nicht darum, die Konkurrenz aufzukaufen. Social Media-Experte Roth stimmt dem zu:

„Dies ist nur ein Aspekt. Wenn man WhatsApp außen vor lässt, ist der Großteil der gekauften Unternehmen keine Konkurrenz zu Facebook. Facebook investiert in der Vergangenheit auch viel in Technologie um seine Produkte in Zukunft weiter voran zu bringen.“

Kein zweites Facebook

Ehemals beliebte Soziale Netzwerke wie MySpace oder studiVZ, die Online Community für Studenten, gehören der Vergangenheit an. Netzwerke wie LinkedIn oder Xing konnten sich neben Facebook behaupten und bieten eine Alternative an, um private oder geschäftliche Kontakte knüpfen zu können. Nutzer wenden sich aber auch ab von Facebook. Ein Grund dafür könnten die fehlenden Einstellungen sein, was die Privatsphäre angeht. Die Änderungen der privaten Einstellungen sind aufwändig und müssen bei den nächsten Richtlinien- oder Systemänderungen wieder neu eingestellt werden. Doch Ibrahim Evsan ist sich trotz wiederkehrender Probleme bei Facebook sicher:

„Facebook will eine komplette Vernetzung und das schaffen die auch. Da bin ich fest von überzeugt. Es wird auch kein zweites Facebook so einfach mehr geben, die Zeit ist vorbei.“

„Alle Menschen miteinander zu verbinden“, so sieht Mark Zuckerberg die Zukunft von Facebook. Dass alle Menschen auf der Welt miteinander kommunizieren können. Das Facebook der Zukunft wird mit der Plattform, wie wir sie heute kennen, nichts mehr zu tun haben, so die Meinung von Philipp Roth. Ob und in welche Branchen Facebook später noch einsteigen wird, ist noch nicht vorhersehbar. Roth widerspricht allerdings dem Gedanken, dass es mal ein Facebook-Handy oder ein Facebook-Auto geben werde:

„Facebook sieht sich aktuell als Netzwerkpartner, der die Menschen vernetzt. Ein Facebook-Auto oder ein Facebook-Fernseher ist bisher genauso unwahrscheinlich wie das Facebook-Handy. Facebook breitet sich derzeit vor allem auf den vorhandenen Endgeräten der Nutzer aus, mit der App, dem Messenger, WhatsApp und anderen, gehört schon jetzt ein großer Teil des Smartphones Facebook, ohne das Facebook ein eigenes Smartphone bauen muss.“

Abschließend sagt er: „Die weitere Entwicklung von Facebook bleibt spannend. Vor allem im Wettrennen mit Google.“

Text: Tom Sipply. Beitragsbild: Screenshot internet.org. Bild1: Amanda Berens. Bild2: Philipp Roth. Bearbeitung: Christine Wolf.

<h3>Tom Sipply</h3>

Tom Sipply