Alles bleibt kostenfrei

von | 11. Mai 2010

Neben Spiel, Spaß und Spannung kann eine ausgeglichene Beschäftigung mit PC-Spielen das Gedächtnis und die Intelligenz fördern. Für den finanziellen Erfolg braucht es jedoch mehr.

Dr. Siegfried Lehrl, Vorsitzender der Gesellschaft für Gehirntraining, fand heraus, dass sowohl die Reaktionsschnelligkeit als auch das räumliche Orientierungsvermögen beim Spielen verbessert werden. In verschiedenen Genres werden gezielt strategische Planung, logisches Denken und die mentale Fitness trainiert.

Probleme bei der Refinanzierung

Jedoch gibt es immer häufiger Probleme mit den Einnahmen bei Computerspielen.Paul Wedgwood, Chefentwickler „Splash Damage“, erklärte, dass sich reine PC-Spiele nicht mehr rentieren. Ohne eine Veröffentlichung von einem Spiel auf mehreren Plattformen, also Computern und Konsolen, seien gewisse Aspekte wie Soundtracks und Sprachaufnahmen finanziell kaum realisierbar.

Zudem werden Computerspiele immer mehr zum Objekt der Begierde von Raubkopierern weltweit. Computerspiele mit hohem Budget lassen sich somit nicht mehr refinanzieren, die Entwicklung anspruchsvoller Spiele bleibt auf der Strecke. Außerdem fehlt das Geld für die Qualitätssicherung, was eine Qualitätsminderung der veröffentlichten Spiele zur Folge hat.

Neugierde muss geweckt werden

Es muss von großer Bedeutung sein, dass der Spieler zum Kauf angeregt wird. Dies kann durch die richtige Werbung und kostenlose Spiele-Demos gefördert werden. Jüngst kursierten in den Medien Meldungen, dass „Electronic Arts“ darüber nachdenkt, Spiele-Demos in Zukunft nur noch gegen eine Gebühr von zehn bis 15 Dollar zur Verfügung zu stellen. Im Interview mit medienMITTWEIDA dementiert Martin Lorber, PR-Director von EA: „Da ist überhaupt nichts an diesen Meldungen, die Spiele-Demos, die wir früher kostenfrei zur Verfügung gestellt haben, werden wir auch in Zukunft kostenfrei zur Verfügung stellen.“

Förderung guter Computerspiele

Um diesem Problem entgegen zu wirken und gute Computerspiele zu fördern, wurde in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal der „Deutsche Computerspielpreis“ verliehen. Mit 50.000 Euro ist es der höchstdotierte Preis für Unterhaltungsmedien. In insgesamt neun Kategorien zeichnete Kulturstaatsminister Bernd Neumann bei den „Deutschen Gamestagen“ in Berlin herausragende Spieleproduktionen aus.

In seiner Rede legte Bernd Naumann besonderen Wert darauf, dass die Zielsetzung des Preises nicht darin liegt, ein „Umsatzverstärker für Spiele aller Art“ zu sein. Es soll Spielemacher dazu animieren und auffordern kulturell, wie auch pädagogisch wertvolle und qualitativ hochwertige Spiele zu produzieren. Weiter sagte Naumann er sei davon „überzeugt, dass Politik und Spielewirtschaft gemeinsam durch den Computerspielpreis, auch den Nutzern ein Stück Orientierung geben und den Blick für qualitativ hochwertige und zugleich spannende Spiele zu schärfen.“

<h3>Christina Walther</h3>

Christina Walther