„Arte“ will multimedialer werden

von | 9. Dezember 2011

„Arte“ wird 2012 sein Programmschema ändern und multimedialer werden. Mit der Internetplattform „Arte Creative“ startet der Sender ein Netzwerk für Künstler und Kulturproduzenten.

„Arte“ testet aktuell ein neues Multimedia-Konzept: Dazu zählt, dass der Sender mit dem Relaunch des interaktiven Netzwerks „Arte Creative“ Anfang 2012 Kunstschaffende bei ihrer Präsentation im Internet mehr unterstützen möchte. Die besten Ergebnisse sollen auch im TV ausgestrahlt werden. Auf der Web-Plattform können sich Künstler selbst und ihre Arbeit mit einem persönlichen Portfolio präsentieren. Neben unbekannten Amateurkünstlern, die mit dem Netzwerk auch finanziell gefördert und gestärkt werden sollen, sind auch bekannte Szene-Größen wie die Aktionskünstler Roman Signer und Aram Bartholl vertreten.

Einmal pro Woche werden die besten Werke in der zugehörigen TV-Sendung „Arte Creative“ zu sehen sein und ein noch breiteres Publikum erreichen. „Die multimediale Präsentation im Internet dient als praktischer Multiplikator. Sie ermöglicht Künstlern, Publikum und Ausstellungsmacher zu erreichen, die nicht vor Ort eine Arbeit erleben konnten“, sagt die Klang- und Medienkünstlerin Anke Eckardt. „‚Arte Creative‘  ermöglicht einen Zugang zu Informationen für alle Interessierte und ist somit eine entscheidende Schnittstelle“, erklärt Eckardt weiter.

Gebündelte Kreativität

„Wir planen Kolumnen und zahlreiche weitere Serien, unter anderem mit Niels Ruf, der zum Künstler mutiert“, beschreibt „Arte Creative“-Projektleiter Alain Bieber die Pläne des Senders. Geplant sei außerdem ein neues Popkultur-Format mit Johnny Haeusler von „Spreeblick“ und eine interaktive Weboper. Durch bessere technische Features und noch stärkere Integration des Users soll die Plattform zu einem der Hauptanlaufpunkte für Künstler werden. „So wie man heute auf ‚Spiegel Online‘ geht um seine tägliche Dosis Nachrichten zu bekommen, wird man in drei Jahren auf ‚ARTE Creative‘ gehen um seinen täglichen Kick Kreativität zu bekommen“, prophezeit Bieber.

Multimedia und klare Linien

Neben dem Netzwerk gibt es auch noch andere Projekte des Senders um Fernsehen und Netzkultur zusammenzuführen. Die Zukunft von „Arte“ werde multimedialer, sagt Alain Bieber: „Zudem gibt es immer mehr crossmediale Projekte mit dem TV-Sender ‚Arte‘“. Wettbewerbe wie „Rail RMX“, TV-Dokumentationen mit User-Beteiligung und ein großes TV-Format zum Nachwuchskünstler-Casting seien in der Planung.

Zusätzlich soll das Programmschema ab dem 7. Januar 2012 komplett umgestellt werden, wie „Arte“ Mitte November mitteilte. Das Programm soll tagesspezifischer werden und dem Zuschauer somit eine klare Linie vorgeben. So laufen etwa am Montag Kinofilme, Donnerstag werden Serien gezeigt. „Arte Live Web Pop“ und besondere Arbeiten von „Arte Creative“ werden jeden Samstag zu sehen sein.

<h3>Benjamin Reinicke</h3>

Benjamin Reinicke