Fernsehlizenz berechtigt, Massen zu manipulieren

von | 29. September 2011

Als Programmdirektor, Multimillionär und berühmt-berüchtigtes Gesicht des jetzigen Live-Streams "Kanal Telemedial" ist Thomas G. Hornauer eine viel diskutierte Persönlichkeit. Im Webcam-Interview erklärt er, wie Lebensenergie über das Internet verbreitet werden kann und warum er am liebsten gleich die Kontonummer seiner "telemedialen Freunde" hat.

Unter dem Motto „Kanal Telemedial ist nicht nur Fernsehen, sondern Einsehen“ setzt Thomas G. Hornauer mit seinem esoterischen Livestream auf Echtzeitkommunikation. Der Zuschauer solle nicht einseitig manipuliert werden, sondern sich durch Kommunikation seine eigene Meinung bilden können, denkt der Programmdirektor. Er stieg 2003 mit der Übernahme des insolventen baden-württembergischen Regionalsenders „B.TV“ ins Fernsehgeschäft ein. Schnell erlangte „Kanal Telemedial“ mit seinen esoterischen Inhalten Kultstatus. Durch die umstrittenen 0190-Nummern für Wahrsager, Kartenleger und andere „Lebensberater“ geriet Hornauer aber ins Kreuzfeuer der kritischen Medienberichterstattung.

Als der TV-Sender Mitte 2008 die Rundfunklizenz verlor, wich Hornauer mit dem Programm ins Internet aus. Damit die durch das Anschauen gewonnene Energie auch „abgerechnet“ werden kann, blendet der Sender zum Beispiel Kontonummern ein. Wie Hornauer im Webcam-Interview berichtet, ist ihm das lieber als neuere Bezahldienste wie „Flattr“ zwischenzuschalten, da bei diesen auch Dritte mitverdienen. Positiv seien dagegen Social Networks, mit denen er ein „mündiges Publikum“ für seinen Kanal finde. Seit Anfang 2010 ist Hornauer übrigens Prinz. Den Titel ließ er sich von einem afrikanischen Stammeskönig der Yoruba verleihen und nennt sich seitdem Prinz Thomas oder einfach königliche Hoheit Hornauer.

<h3>Stephanie Knobus</h3>

Stephanie Knobus