Kulturweltrekord und „Online-Sessions“

von | 29. Dezember 2011

„Karl May – gefangene Visionen“ erregte Aufmerksamkeit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Neben dem Kulturweltrekord prägten moderne Lernmethoden die Fakultät Medien im Jahr 2011.

Vom 14. März bis zum 3. Mai 2011 saßen die Studierenden der Fakultät Medien gemeinsam hinter Gittern. Damit sorgten sie für mediale Aufmerksamkeit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Grund für den scheinbar drastischen Schritt war die Weltrekordlesung „Karl May – gefangene Visionen“, bei der die Studenten gemeinsam mit Prominenten, wie Suzanne von Borsody, Peter Sodann und Peter Escher, sowie Mittweidas Bürgern das Gesamtwerk von Karl May vorlasen. 24 Stunden am Tag, 7 Tage pro Woche.

Unter anderem berichteten der „Mitteldeutsche Rundfunk“, das „Hamburger Abendblatt“ und sogar der italienische Sender „RAI“ über den Kulturweltrekord. Die Idee zur Lesung hatte Prof. Dr. Ludwig Hilmer, als er feststellte, dass Winnetous-Schöpfer im Jahr 1870 in Mittweida sieben Wochen im Mittweidaer Bezirksgefängnis hinter Gittern verbrachte. Im selben Zeitraum, nur 141 Jahre später, organisierten dann die Studenten die bisher längste Lesung der Welt.

Bekannte Gesichter, neue Anregungen

Das „Medienforum Mittweida“ bietet Medienstudenten jährlich eine Plattform, um sich selbst zu präsentieren und Einblicke in die praktische Arbeit der Medienprofis zu bekommen. Bei Diskussionen, Vorträgen und Workshops tauschten sich Referenten aus der Branche auch 2011 mit den Studierenden aus.

Die Schirmherrschaft des größten studentischen Fachkongresses übernahm im Jahr 2011 Peter Limbourg, der Hauptnachrichtensprecher bei „Sat.1“, der gleichzeitig Informationsdirektor des Mutterkonzerns „ProSiebenSat.1“ ist. Weitere Referenten waren unter anderem die Moderatorin Nina Ruge, TV-Pfarrer Jürgen Fliege und Barbara Dickmann, die als erste Frau die „Tagesthemen“ moderierte.

medienMITTWEIDA feierte beim Medienforum nicht nur sein fünfjähriges Jubiläum bei einer Diskussion mit Barbara Dickmann und Steffen Schwarzkopf von N24, sondern interviewte auch die wichtigsten Referenten. Die Videos gibt es hier.

Fortschrittliches Studienangebot

Eine Vorlesung besuchen, ohne das Bett zu verlassen. Was für viele Studenten wie ein lang gehegter Traum klingen mag, realisiert die Hochschule Mittweida seit diesem Semester in Ansätzen. Zu den fortschrittlichen Neuerungen im Studienangebot an zählt das Pilotprojekt „Local Manager 2.0“.

Mit dem Projekt bereitet die Fakultät Medien die Studierenden auf die veränderten Anforderungen im Bereich der regionalen Rundfunkprogramme vor. Sie arbeiten zu großen Anteilen mit interaktiven Übungen und Lehrbriefen. In „Online-Sessions“ treten die Dozenten sogar über das Internet mit den Studierenden in Verbindung. Die Teilnehmer erlernen bei der Zusatzqualifizierung beispielsweise den Umgang mit Social Media in der redaktionellen Arbeit.

Innovativ ist auch der Studiengang „Medieninformatik und interaktives Entertainment“ in Kooperation mit der Fakultät MNI. Im Wintersemester wurden erstmals 60 Studenten immatrikuliert. Sie erhalten in den kommenden Jahren eine tiefgründige Ausbildung als Programmierer, sowie im Creative Content Design und schließen mit einem „Bachelor of Science“ ihr Studium ab. Anschließend können sie beispielsweise in der Entwicklung von Computerspielen eingesetzt werden.

Erfolg für „Hochschulnerds“ und Hip Hop-Combo

Die Forschungsgruppe „Gamecast“, aus der der neue Studiengang hervorgegangen ist, kam in diesem Jahr ihrem Ziel, Gameanimation und Fernsehen zu verbinden, ein weiteres Stück näher. Auf der Fachmesse „Gamescom“ in Köln erzeugte das Konzept große Aufmerksamkeit bei den Profis der Branche. Außerdem berichtete „3sat“ in der Sendung „Neues“ erstmals über das Mittweidaer Projekt.

Den 99drei Bandcontest „Sachsen rockt!“ gewann in diesem Jahr die Dresdner Hip-Hop-Gruppe „Harry Bushh!“. Sie überzeugten das Publikum mit einem sportlichen Auftritt. Als Headliner des Wettstreits, der alljärlich im Rahmen des „Campus-Festival“ ausgetragen wird, traten in diesem Jahr die Spaßrocker der Band „J.B.O.“ auf. Wie gewohnt begeisterten die erfahrenen Musiker im pinken Outfit ihr Publikum.

Würdevoller Abgang mit Oscar-Gewinner Jan A.P. Kaczmarek

Das Jahr 2011 brachte aber auch das Ende eines Medienprojekts mit sich. Zum letzten Mal wurden die „Swan Lake Video Image Movie Awards“ in Mittweida verliehen. In den Kategorien „Animationsfilm“, „Digitaler Film“ und „Interactive Movie“ wurden die Preise unter der Schirmherrschaft des polnischen Oscar-Gewinners Jan A.P. Kaczmarek vergeben. Der Sieger des Sonderpreises war Christoph Schaarschmidt, der mit seinem Film „Running Against Time“ eine bezahlte Produktion für einen Imagefilm eines Energy-Drink-Herstellers gewann.

<h3>Laura Ziegler</h3>

Laura Ziegler