Vodcast: „Iron Blogger“ – Wer nicht schreibt, muss zahlen!

von | 23. September 2013

Bloghemmung? Fast jeder Blogger kennt das, die eigene Site liegt brach, Motivation ist praktisch nicht mehr vorhanden. Um diese Blockade zu überwinden, bedarf es kleiner Tricks, die den inneren Schweinehund […]

Bloghemmung? Fast jeder Blogger kennt das, die eigene Site liegt brach, Motivation ist praktisch nicht mehr vorhanden. Um diese Blockade zu überwinden, bedarf es kleiner Tricks, die den inneren Schweinehund überlisten. Die im Internet gegründete Selbsthilfegruppe „Iron Blogger“ soll regional und in Gemeinschaften helfen, die Bloghemmung zu lösen.

Verlässliche Statistiken über die Gesamtanzahl der Blogs in Deutschland lassen sich aufgrund der fehlenden Registrierungspflicht nicht finden. Schätzungen zufolge existieren 1,5 Millionen aktive und ruhende Blogs in der Bundesrepublik. Dabei überwiegt die Anzahl der nicht beschriebenen Blogs. Im Interview mit medienMITTWEIDA erklärt Steffen Voß, Gründer der Kieler „Iron Blogger“, was sich hinter dem Prinzip der Gemeinschaft verbirgt und wie die leeren Online-Tagebücher wieder reaktiviert werden können.

„Doing things for beer is never a bad idea“

Mit dem Leitgedanken: „Because you should blog more. Because there is no better motivation than peer pressure. Because doing things for beer is never a bad idea“ gründete Benjamin Mako Hill im Jahr 2011 die erste „Iron Blogger“-Gemeinschaft in Boston. Noch im selben Jahr fand sich auch die erste Blogger-Selbsthilfegruppe in Berlin mit derzeit 66 Mitgliedern.

So funktioniert’s

Wer ein Teil der „Iron Blogger“ werden möchte, kann sich online über solche Gemeinschaften in der eigenen Stadt erkundigen oder Informationen über eine Neugründung erhalten. Mit der Mitgliedschaft wird den Teilnehmern eine gewisse Disziplin abverlangt – das „Eiserne Bloggen“. Mindestens einmal die Woche muss ein Beitrag veröffentlicht oder ein „Bußgeld“ in Höhe von 5 € in die Bierkasse der Gemeinschaft gezahlt werden. Schummeln lohnt nicht! Die Aktivitäten werden automatisch erfasst und auf einer Liste veröffentlicht. Ist die Kasse dann gefüllt, wird das Geld bei einem realen, regionalen Treffen aller „Iron Blogger“ in Bier und Wein investiert oder für einen guten Zweck gespendet.
In den finanziellen Ruin kann man durch die Teilnahme bei den „Iron Blogger“ dennoch nicht geraten. Schuldet ein Blogger der gemeinschaftlichen Bierkasse 30 €, wird er bis zum Begleichen des Betrags nicht mehr berücksichtigt und darf an den Treffen vorerst nicht mehr teilnehmen.

Und worüber wird gebloggt?

Die veröffentlichten Themeninhalte sind so unterschiedlich wie der Blogger selbst. Von Rezeptvorschlägen, dem eigenen Leben, über Politik bis hin zu medialen Trends ist alles dabei. Extreme Meinungen und rechtsradikales Gedankengut werden von der Gemeinschaft selbstverständlich nicht geduldet.

Text: Nadine Weser.

<h3>Nadine Weser</h3>

Nadine Weser