Bei Social Networks „erfüllen Nutzer als Gruppenmitglieder soziale Rollen“, so Thomas Niemand, Referent des Vortrags „Möglichkeiten und Grenzen des Marketing im Social Web“ bei den Studentischen Medientagen in Chemnitz. Referent Niemand stellte bei der Veranstaltung am 10. April das „small-world-Phänomen“ vor. Maximal sieben Kontakte sind für die Netzwerkbetreiber ausreichend, um mit 99 Prozent Wahrscheinlichkeit zwei Personen zu verbinden, die sich in einem sozialen Netzwerk suchen.
Das Social Web, auch bekannt als Web 2.0, zeichnet sich durch die Kommunikation zwischen dem Kunden und den Unternehmen aus. Schon heute ist es nicht mehr aus dem Marketing wegzudenken. Basierend auf Interaktion wird hier die Zielgruppe selbst aktiv. Ein wichtiges Entscheidungskriterium für erfolgreiches Marketing sind die Reichweite und die Nutzungsfrequenz, die mit Hilfe des Web 2.0 entscheidend umgesetzt werden kann. Es ist möglich, schnell eine große Menge an Nutzern zu erreichen. Beispiele sind ICQ, Skype, Twitter oder Facebook. Vor allem Letzteres bietet ein hohes Potenzial für die Kundengewinnung, da die Plattform in Deutschland stetig steigende Nutzerzahlen verzeichnet.
Mit Hilfe einer an der TU Dresden durchgeführten Studie wurde die „Distanzproblematik“ vorgestellt und Vorschläge für deren Lösung aufgezeigt. Demnach fühlen sich Nutzer durch Werbekampagnen nicht angesprochen, weil die Identifikation fehlt. Die Antwort ist der Erfolgsfaktor. Je erfolgreicher die Kampagne ist, umso eher bringt sich der Kunde damit in Verbindung: Der Inhalt der Kampagne muss verstärkt auf die anzusprechende Zielgruppe angepasst werden. Trotz der Anpassung muss er weiterhin unterhaltsam sein. Je typischer die Person zum Inhalt passt, umso eher wird sie wahrgenommen und umso sympathischer wirkt dies auf den Konsumenten. Außerdem muss Emotionalität und Überraschung eingebaut werden, damit der sogenannte „Aha-Effekt“ beim Kunden eintritt.
Inhalte der Konferenz
Das „praxisnahe Diskutieren“ war einer der Schwerpunkte der diesjährigen Studentischen Medientage Chemnitz, so Professor Fasbender, Dekan der Philosophischen Fakultät an der TU Chemnitz. Da Workshops den Organisatoren hierfür wie geschaffen erschienen, boten sie in diesem Jahr erstmals solche an. Außerdem integrierten sie eine Podiumsdiskussion mit professionellen Gästen aus der Medienbranche in das Programm. In weiteren Fachreferaten wurden Themen der Öffentlichkeitsarbeit angesprochen oder Ausblicke in die Zukunft der Online-PR gegeben.