Interview

„Die Basics habe ich in Mittweida gelernt“

von | 10. Januar 2025

Was Medienmanagement-Absolventen nach ihrer Zeit in Mittweida beruflich machen.

Miriam Uhlig hat Medienmanagement in Mittweida studiert. Heute arbeitet sie erfolgreich im Bereich Marketing und leitet dort mediale Projekte. Zusätzlich ist sie als selbstständige Wedding-Planerin tätig. Im Interview mit MedienMITTWEIDA gibt sie Einblicke in ihre Studienzeit und erzählt, welche wertvollen Erfahrungen sie daraus für ihren beruflichen Weg mitgenommen hat. 

Quelle: Privat

Wo hast du dein Praktikum gemacht und wie ging es dann weiter?

Mein Pflichtpraktikum habe ich mitten in der Corona-Zeit gemacht – genau zu der Zeit, als die Pandemie richtig losging. Ursprünglich wollte ich mein Praktikum bei der Origo GmbH, einer Marketingagentur in Leipzig, machen. Aber ich war dort nur ein paar Tage, bis wir wegen des Lockdowns alles auf Eis legen mussten. Nach ein, zwei Monaten wurde das Praktikum schließlich aufgrund der unsicheren Situation abgebrochen. Ich habe dann durch eine Bekanntschaft einen regionalen Platz gefunden und bin so bei der Firma Vrendex gelandet. Dort arbeitete ich ein halbes Jahr – überwiegend im Homeoffice – an verschiedenen Projekten und schrieb auch meine Bachelorarbeit in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. Und das Beste: Ich wurde übernommen. So bin ich direkt nach dem Studium fest im Job gelandet.

Was ist dein momentaner Job?

Ich arbeite im Marketingbereich eines Unternehmens, das sich auf VR, 360-Grad-Medien, Videoproduktion und Drohnenaufnahmen spezialisiert hat. Mein Schwerpunkt liegt im Bereich Videoschnitt, aber generell bin ich für mediale Projekte verantwortlich. Ich begleite Projekte von Anfang bis Ende – egal ob es um ein Videoprojekt geht oder um den Aufbau und die Gestaltung einer virtuellen Messe. Nebenbei übernehme ich auch viel im Bereich Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Social Media. Oft bin ich der kreative Kopf hinter vielen Ideen und genau das macht meine Arbeit so spannend. Neben meinem Hauptjob bin ich auch selbstständig im Bereich Hochzeitsplanung, was ich während meines Studiums gegründet habe. Seitdem hat sich mein Geschäft Jahr für Jahr weiterentwickelt und es ist eine tolle Ergänzung zu meinem Hauptjob. Es bietet mir die Möglichkeit, meine kreative Seite auch physisch auszuleben, weil ich beim Dekorieren und Planen wirklich anpacken muss. In meinem Hauptberuf sitze ich überwiegend am Schreibtisch, außer an Drehtagen oder wenn ich mit Kunden unterwegs bin, aber sonst arbeite ich viel am PC.

Hat dich dein Studium zur Selbstständigkeit inspiriert?

Mein Studium hat mich zwar nicht direkt dazu inspiriert, aber es hat mir extrem geholfen, vor allem in den Bereichen Marketing, Social Media und Grafik-Gestaltung. Ich kann jetzt selbst Videos, Reels, Fotos und auch Designs erstellen – und das ist unglaublich hilfreich, da viele das nicht gleichzeitig tun können. Auch das Thema Projekt- und Eventmanagement, das im Studium ein großer Bestandteil war, hat mir sehr gefallen und ist heute ein wesentlicher Teil meines Jobs. Eventmanagement war immer ein Bereich, in dem ich mir vorstellen konnte, zu arbeiten – und Wedding Planning ist im Prinzip auch eine Form von Eventmanagement.

Wie hat dir dein Studium in Mittweida konkret in deinem Job geholfen?

Gerade meine Vertiefung im Journalismus hat mir unglaublich geholfen, gut zu texten – sei es für Social-Media-Captions, LinkedIn-Posts oder Beiträge für andere Plattformen. Texten ist definitiv eine Stärke, die ich aus dem Studium mitgenommen habe. Außerdem haben mir die Grundlagen in Videoschnitt, Bildbearbeitung und den Adobe-Programmen, die wir im Studium erlernt haben, enorm geholfen. Klar, im Job habe ich das alles noch weiter ausgebaut und bin darin jetzt richtig sicher, aber die Basics habe ich in Mittweida gelernt.

Wie realitätsnah fandest du das Studium in Mittweida?

Das Studium war für mich realitätsnah, gerade weil es viel um Management ging – Projektmanagement, Eventmanagement und so weiter. Diese Skills waren für meinen Job total wichtig: Wie organisiere ich Projekte? Wie behalte ich den Überblick? Ein weiterer Punkt war die soziale Kompetenz. Im Studium habe ich durch die vielen Projekte mit ganz unterschiedlichen Menschen zusammengearbeitet und diese Erfahrung, kreativ im Team zu arbeiten, war sehr wertvoll. Das brauche ich auch heute noch oft, weil ich im Job immer wieder mit verschiedenen Menschen kreativ zusammenkomme. Diese Verbindung zwischen Theorie und Praxis fand ich im Studium echt stark.

Warum hast du dich für die Vertiefung Journalismus entschieden?

Das hatte einen klaren Grund, an den ich mich bis heute erinnere Ich habe mir die Vertiefungen angeschaut und mich letztlich für die entschieden, bei der ich dachte,dass bei ihr meine Schwächen liegen. Genau da wollte ich rein, dazulernen und besser werden. Deshalb habe ich mich für Journalismus entschieden. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es eine der besten Entscheidungen war. Der Kurs hat mir wirklich Spaß gemacht und ich habe unglaublich viel dabei gelernt.

Was würdest du deinem jüngeren Ich sagen?

Ich würde sagen, es ist super wichtig, im Studium alles mitzunehmen, was einem angeboten wird und sich auszuprobieren. Gerade in Mittweida gibt es so viele coole Möglichkeiten, wie zum Beispiel beim Medienforum oder bei großen TV-Shows wie der Mittnight-Show, die von den Studierenden selbst organisiert werden. Teil davon zu sein, ist eine unglaublich wertvolle Erfahrung. Rückblickend würde ich sagen, ich hätte noch mehr davon mitnehmen sollen – lieber einmal mehr ausprobieren und die Erfahrungen sammeln, die man später ins Berufsleben einbringen kann. Auch, sich zu trauen, Dinge anzugehen, bei denen man vielleicht denkt, dass man sie nicht so gut kann. Das kenne ich aus meiner Vertiefung und meinem Job: Man nimmt Projekte oder Aufgaben an, bei denen man sich denkt: „Das ist eigentlich nicht meine Stärke.“ Aber genau das ist der Moment, in dem man sich weiterentwickelt. Man wächst durch solche Herausforderungen, entwickelt neue Skills und wird am Ende viel stärker. Nach ein paar Jahren wird man dann zurückblicken und denken: „Wow, ich kann das jetzt, weil ich immer wieder Ja gesagt und es versucht habe.“ Im kreativen Bereich ist das oft so – „learning by doing“. Genau das habe ich erlebt und es hat sich bei mir definitiv bestätigt.

Text: Vanessa Willmann, Bild: Vanessa Willmann

<h3>Vanessa Willmann</h3>

Vanessa Willmann

ist 27 Jahre alt und studiert derzeit im 5. Semester Medienmanagement an der Hochschule Mittweida. Bei medienMITTWEIDA engagiert sie sich als Social Media Leitung.