Die Jugendsprache befindet sich im stetigen Wandel. Viele Wörter, die es jedes Jahr auf die Liste der Top-15-Jugendwörter schaffen, klingen originell und witzig, werden aber selbst von Teenagern im täglichen Sprachgebrauch kaum verwendet. Derzeit lassen sich drei wesentliche sprachliche Merkmale ausmachen.
Auslassung von Wörtern als Trend
Wörter werden beispielsweise gerne weggelassen. Der Satz wird zwar auf das Minimum verkürzt, der Inhalt jedoch bleibt erhalten. Fragt ein Jugendlicher „Was los?“, weiß das Gegenüber, dass sich die Fragestellung auf sein Befinden bezieht.
Gelegentlich werden auch überflüssige Wörter an abgeschlossene Sätze angehängt, um das vorher Ausgesprochene zu bekräftigen. Ein Beispiel: „Ich habe recht, ohne Mist“. Immer mehr prägt sich zudem die Verwendung von Anglizismen aus. Nicht nur junge Leute „mailen“, „daten“ oder „chillen“. Auch Erwachsene adoptieren zunehmend den Gebrauch von Wörtern dieser Art.
Wortneuschöpfungen setzen sich nicht durch
Die wenigsten Wortschöpfungen, die sich auf der seit 2008 jährlich veröffentlichten Langenscheidt-Liste der fünfzehn meistgewählten Jugendwörter befanden, haben es bis heute in den täglichen Sprachgebrauch geschafft. Nach kurzer Verweildauer in einigen ausgewählten Schulkassen, finden sie die Rettung vorm Aussterben im Langenscheidt-Jugendlexikon. Welcher Jugendliche weiß denn noch, dass der Besucher einer „Klappkaribik“ unter der Sonnenbank liegt und sich Patienten einer „Änderungsfleischerei“ umoperieren lassen.