Ob mit Fernsehen, Werbung, sozialen Netzwerken oder Radio – Kinder wachsen mit den Medien. Sie werden nicht nur von ihnen geprägt, sondern auch weitreichend beeinflusst. Den sicheren Umgang vor allem mit den digitalen Medien müssen Kinder und Jugendlichen trotz ihrer Affinität allerdings erst lernen.
Mit dauergrinsenden Bilderbuchcharakteren, schlichtem Singsang und zuckersüßen Comic-Maskottchen werden in der Werbung bei Kindern und Jugendlichen Wünsche angeregt. Unter den kleinen „Kaufzombies“ haben meistens die Eltern zu leiden. Dabei gilt besonders das Fernsehen als zentrales Medium bei den 6- bis 13-Jährigen.
Weit weniger Angebote gibt es für die Kleinen im Radio. Die schwierige Refinanzierung über Werbung ist ein Grund für die geringe Anzahl von Hörfunkprogrammen für Kinder in Deutschland. Dabei kann über das Medium Radio viel Medienkompetenz vermittelt werden.
Es ist von enormer Wichtigkeit, Kindern und Jugendlichen zu erklären, wie sie vorhandene Medien und deren Inhalte eigenen Bedürfnissen entsprechend nutzen können. „Es verlangt eine Sensibilisierung durch Eltern, Lehrer und Pädagogen“, so Susann Riedel, Studioleiterin des „SAEK Chemnitz“. Denn Kinder kommen schon sehr früh mit Medien in Kontakt. Sich blind berieseln zu lassen, ohne die Motive der Medienmacher zu hinterfragen, kann für Kinder und Jugendliche besonders gefährlich sein. Der Schutz vor jugendgefährdenden Inhalten und Aufklärung ist deshalb ein von Politik und Medienpädagogik gleichermaßen ernanntes Ziel.
Text: Isabel Günther.
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