Neben Deutsch, Mathe und Geschichte soll künftig auch „Medienkunde“ in den Stundenplan aufgenommen werden. Die stellvertretende CSU-Generalsekretärin Dorothee Bär fordert, das neue Schulfach einzuführen, seitdem sie vor neun Jahren in den Deutschen Bundestag gewählt wurde. „In dieser ganzen Zeit hat sich noch niemand dagegen geäußert. Wenn hier Konsens herrscht, müssen wir endlich mit der Umsetzung beginnen“, beharrt die 33-jährige Politikerin.
Das neue Fach soll die Schülerinnen und Schüler für den Umgang mit den neuen Medien fit machen. „Niedersachsen hat als erstes Bundesland angekündigt ‚Medienkunde‘ konkret auf den Stundenplan zu setzen“, berichtet Bär medienMITTWEIDA. Das reiche aber nicht. Aktuell setzt sie sich dafür ein, dass auch Bayern bald nachzieht.
Vor allem wichtige Kompetenzen im Umgang mit dem Internet sollen vermittelt werden. „Ich halte es für wichtig, die Schüler zu informierten Nutzern des Webs zu machen. Denn Wissen ist der beste Schutz“, erklärt Bär. Nur durch gezielte Schulung seien Kinder im Internet sicher. „Jeder soll in Freiheit und Fairness das Internet nutzen können“, fordert die stellvertretende Generalsekretärin.
Konkretes Konzept fehlt
Welche Themen und Schwerpunkte das neue Fach genau beinhalten soll, sei noch nicht klar. „Zunächst einmal muss das Fach überhaupt in den Lehrplan aufgenommen werden. Danach müssen wir uns an die Ausgestaltung der Unterrichtseinheiten in den verschiedenen Jahrgängen und Schulformen machen“, präzisiert die Diplom-Politologin und ehemalige Journalistin Dorothee Bär. „Ich möchte, dass diejenigen, die diese Einheiten absolvieren, am Ende das Internet richtig ‚benutzen‘ können“. Die Schüler sollen also lernen, welche Chancen sich ihnen bieten, aber auch, wo die Gefahren lauern und wie man ihnen vorbeugt. Das gilt vor allem für den Schutz der eigenen Daten.
Keine neuen geschulten Lehrer
Der allgemeine Lehrermangel an deutschen Schulen sei für das neue Fach kein Problem, sagt Bär: „Wenn ich das Schulfach Medienkunde fordere, setzt das natürlich voraus, dass es auch Lehrer gibt, die es unterrichten können.“ Denkbar sei auch ein Modell, bei dem erfahrenere Schüler die Jüngeren unterrichten. „Darüber hinaus könnten auch externe Experten ihr Fachwissen einbringen“, erläutert Bär.
Zudem fordert die Politikerin auch mehr Eigeninitiative auf Seiten der Eltern. Diese sollten sich mehr für die Freizeitaktivitäten ihrer Kinder interessieren. „Reflexhaftes Ablehnen ist hier nicht die Lösung. Denn das Internet und die sozialen Netzwerke sind keine Modeerscheinung und werden nicht verschwinden“, erklärt Bär.
In einem Kommentar hat sich auch Bianka Bilz des Themas „Medienkunde“ angenommen.