Der gute Kontakt zu Professor Günther Graßau ermöglichte Volker Frank die Tätigkeit als Gastdozent in Mittweida. „Wir stellten fest, dass man sich auch in technischen Berufen stark mit theoretischen Konstrukten der BWL auseinandersetzen muss“, sagt Frank. Aufgrund seiner umfassenden praktischen Erfahrung im Medienbereich war er für die Arbeit als Dozent gut vorbereitet.
Das Interesse für die Medienbranche entdeckte Frank bereits während der Schulzeit. Er absolvierte daher ein Praktikum beim Bayerischen Rundfunk im Studio Franken und bewarb sich anschließend erfolgreich für ein Studium der Medientechnik an der Hochschule Mittweida.
Aus Mittweida bis zum MDR
Das Studium bedeutete für ihn rückblickend einen guten Start in das Arbeitsleben. „Ich hatte die Möglichkeit, viel auszuprobieren, vor allem in den letzten Semestern“, sagt Frank. Als besondere Erfahrung beschreibt er die Tätigkeit als Producer bei der zehnten Mediennacht im Jahr 2004. „Ich war schnell fasziniert von der Kombination aus technischen Abläufen und der notwendigen Organisation“, erklärt er. In dieser Zeit knüpfte er erste Kontakte zur Media Mobil GmbH (MMG), einer Tochtergesellschaft des MDR.
Nach seinem Abschluss als Diplom-Ingenieur schlug ihn ein Bekannter als ideale Besetzung für eine Stelle beim MDR vor. „Eigentlich wollte ich nie dorthin. Ich hatte, wie viele Menschen, das Bild eines verknöcherten Haufens alter Leute dort“, erzählt Frank. Aus der Testanstellung wurden dann jedoch schnell fünf Monate mit Stationen als Aufnahmeleiter im Bereich Kultur und Wissenschaft, Projektleiter für die Außenübertragung und als technischer Leiter beim „Fest der Volksmusik“. Als Festangestellter stieg er dann schnell zum Geschäftsfeldleiter der Außenübertragung auf und koordinierte die Produktionen von MDR und MMG. Vier Monate später erreichte er einen Höhepunkt seiner bisherigen beruflichen Laufbahn: Volker Frank wurde technischer Leiter der Olympischen Winterspiele in Vancouver.
Neue Grenzen setzen
Die Arbeit in Vancouver war für Volker Frank eine große Herausforderung. „Die gesamte Produktion sollte bandlos erfolgen. Zudem war bei den Winterspielen der HD-Sendestart für ARD und ZDF“, erzählt er. Seine Hauptaufgabe bestand in der Kommunikation mit den vielen Partnern vor Ort. „Dabei kam es darauf an, die Redaktion zu verstehen, ein technisches Konzept zu entwickeln und dieses zurück an die Redaktion zu vermitteln.“ Täglich wurden 36 Stunden Programm für drei Kanäle in Deutschland produziert. „Bei dieser Arbeit lernt man schnell seine Grenzen kennen und steckt sie neu. Es hat jedoch viel Spaß gemacht“, sagt er.
Inzwischen arbeitet Volker Frank als Geschäftsbereichsleiter für Technik und Produktion beim MDR. Dabei trägt er die personale Verantwortung für 150 feste und 200 freie Mitarbeiter und ist am Investitionsgeschehen und der Projektentwicklung beteiligt. „Beruflich ist bei mir alles sehr gut gelaufen. Mit 32 Jahren bin ich eigentlich noch sehr jung für diesen Job, normal wird er von 40- bis 50-Jährigen bekleidet“, erklärt Frank. Insgesamt sei er äußerst glücklich mit seiner Arbeitsstelle, auch wenn durch den zeitlichen Aufwand eine Tätigkeit als Dozent zunächst wohl nicht mehr möglich sei.