Schon seit 13 Jahren rappt der talentierte Stuttgarter Marcel Nagler unter seinem Künstlernamen „Samadhi Flash“ über das Leben in der Großstadt, seine Gefühle und seinen Blick auf die Gesellschaft. medienMITTWEIDA hat er verraten, wie er zur Musik gekommen ist und wie groß die Chancen des Social Webs für junge Musiker sind.
Die Fakultät Medien in Mittweida hatte es dem 28-jährigen Baden-Württemberger Marcel aka „Samadhi Flash“ angetan, seit einem Jahr studiert er nun hier. Marcel bewarb sich 2012 bei vielen Hochschulen, doch ein Kriterium war für ihn bei der großen Auswahl entscheidend: „Es war die praktische Ausrichtung. Ich bin ein Macher und muss Hand anlegen, etwas bewegen, Projekte erleben, mitgestalten und entwickeln. Ich habe in Foren und von Erzählungen viel Gutes über die Hochschule gehört.“ Trotz zahlreicher Zusagen von anderen Hochschulen sei er aber froh, hier her gekommen zu sein. Denn das Studium in Mittweida gefalle ihm sehr gut.
Studienplatz durch Musik
Mit dem Song „Feelings, Flash, Flows“ und dem dazugehörigen Videoclip sicherte er sich seinen Studienplatz an der Hochschule. „Außerdem schickte ich eine entsprechende Projektbeschreibung und eine Auflistung meiner sozial engagierten Projekte nach Mittweida“, ergänzt Marcel.
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Social Media ist für junge Musiker unabdingbar
Für junge Künstler sei es heute ohne Social Media undenkbar, ihre eigene Musik zu verbreiten, meint Marcel. „Heute ist es teilweise die einzige Möglichkeit, überhaupt in der Musikwelt stattzufinden. Ohne die Vermarktung über solche Plattformen, hätten viele junge Künstler schlichtweg keine Chance“, erzählt Marcel und spricht da aus eigenen Erfahrungen. Jetzt zu Beginn seiner Musikerlaufbahn steht die Promotion über sein Facebook-Profil und Soundcloud im Vordergrund. „Später werden andere Kanäle wichtig, wie Print, TV oder Radio. Ohne eine Fanbase im Netz hat man da aber keine Möglichkeit heranzukommen“, weiß der 28-Jährige. Social Media erleichtere das Verbreiten der eigenen Musik ungemein.
„Ich nehm‘ das Mic und ihr wisst Bescheid!“
Der junge Rapper mit deutschen Texten entdeckte seine Passion für Hip-Hop in den frühen 2000er Jahren: „Ich habe früher immer auf Partys Musik aufgelegt. Mit dem Hip-Hop kamen auch die ‘Freestyle-Sessions‘“, erklärt Marcel. Dabei wird ein gleichbleibender Beat abgespielt, auf dem der Musiker einen improvisierten Text rappt. „Ich hatte viel zu erzählen und merkte, dass mir die Leute gerne zuhören und sich darin wiederfinden konnten“, beschreibt „Samadhi“ seine Beweggründe. Von da an ließ ihn der Sprechgesang nicht mehr los.
Voller Vorfreude schaut er in die Zukunft: „Gerade arbeite ich mit Hochdruck an meinem Album ‘Alles & Mehr‘. Es erscheint am 6. September 2013“, freut sich Marcel. „Samadhi“ hat dafür Produzent Tommy W. gewinnen können, der bereits bekannte Größen wie Gentleman oder Massive Töne produzierte. Die erste Singleauskopplung aus dem Album trägt den Titel „Was“ und ist ab 5. Juli als Download erhältlich. „Wir drehen dazu gerade ein Video. Es macht mächtig Spaß!“, verrät er begeistert.
Der Rapper als Berichterstatter
Marcels Künstlernamen kommt aus der Spiritualität und beschreibt den Blick auf Seine Musik. „‘Samadhi‘ ist der höchste meditative Zustand aus dem Buddhismus, den man erreichen kann. Die Seele verlässt den Körper um aus der Vogelperspektive über die Geschehnisse auf der Erde zu berichten. Das fand ich sehr passend für einen Menschen, der in seiner Musik Geschehnisse aus dem Leben aufgreift“, findet Marcel.
Auch in Mittweida ist der gebürtige Stuttgarter aktiv, beim Campusfestival moderierte er den erstmals stattgefundenen Graffiti-Wettbewerb. Wer „Samadhi“ als Rapper aber live erleben möchte, kann dies beispielweise im Oktober. „Da gehe ich nämlich auf eine Live-Tour. Außerdem wird es eine Radiotour geben“, erklärt der ambitionierte Musiker abschließend.
Text: Christian Döring. Bild: Marcel Nagler. Bearbeitung: Hanna Frantz.