Facebook, Twitter & Co. gehören längst unserem Alltag an. Nadja Bauer, die Social Media-Strategin von „Torben, Lucie und die gelbe Gefahr“ (TLGG), spricht im Interview mit medienMITTWEIDA über den Wandel der digitalen Medien, neue Geschäftsfelder und ihren Erfahrungen aus der Social Media-Welt.
Bereits während ihrer Studienzeit interessierte sich Nadja Bauer − ehemalige Medienmanagement-Studentin der Hochschule Mittweida − für die „neuen Medien“ und deren Geschäftsfelder. Nach ihrem Studium arbeitete sie im Bereich PR und Kommunikation. Heute beschäftigt sie sich hauptsächlich mit digitaler Transformation, neuen digitalen Geschäftsmodellen und Veränderungsprozessen innerhalb von Unternehmen, die unsere digitale Welt stetig verändern. Zudem gibt sie Seminare zum Thema „Social Media Marketing“ an der Hochschule Mittweida und der HTW Berlin.
Frau Bauer, war die Fachrichtung „Social Media“ nach Ihrem Studium die erste Wahl oder sind Sie erst über Umwege zu Ihrer jetzigen Arbeit gekommen?
Ich habe mich schon während meines Studiums mit „Social Media“ beschäftigt, da mich neue Medien und der damit verbundene Wandel der Medien- und Kommunikationslandschaft schon immer sehr interessierte. 2007 habe ich beispielsweise das damalige „Medienforum“ an der Hochschule Mittweida mitproduziert, welches „Mediamorphose – Kommunikation im Wandel“ zum Thema hatte und sich eben genau damit beschäftigte.
Apropos Studium: Welche Erfahrungen aus Ihrer Zeit in Mittweida helfen Ihnen noch heute bei Ihrer täglichen Arbeit?
Es sind vor allem die Praxiserfahrungen während des Studiums, die mir schnell in meine Aufgaben hinein geholfen und die psychologischen Hemmschwelle verhindert haben. Zudem konnte ich mich schon während meines Studiums gut vernetzen. Ein wichtiger Punkt, wenn es darum geht, sich auszutauschen, Hilfe anzufordern oder selbst bei Aufträgen aus zu helfen.
Sie haben nun schon einiges an Berufserfahrung sammeln können. Was macht in Ihren Augen eine erfolgreiche „Social Media-Werbestrategie“ aus?
Interessanterweise hat sich mein Arbeitsfeld „Social Media“ und Werbung in den letzten Jahren bereits stark erweitert und verändert. Wir sprechen heute nicht mehr von Werbestrategien und Social Media.
Aber zurück zu ihrer Frage: Eine erfolgreiche „Social Media-Kommunikationsstrategie“ drückt sich vor allem in einer klaren, erkennbaren Richtung und Rolle aus. Im Gegensatz zum traditionellen Marketing kann diese jedoch nicht nur behauptet, sondern muss auch bewiesen werden. Ein tolles Beispiel ist für mich in diesem Zusammenhang zum Beispiel „Nike+“.
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In der jungen Agentur „TLGG“ haben Sie täglich mit den unterschiedlichsten Kunden zu tun – welche Strategie wenden Sie an, um diese für sich zu gewinnen? Hat sich ein Vorgehen besonders bewährt?
Dafür habe ich keine Strategie, sondern agiere eher nach meinen Bauchgefühl. Wichtig ist nicht, ein reiner Dienstleister zu sein, sondern den Kunden tatsächlich zuzuhören, ihren Wunsch zu verstehen und darauf aufbauend eine adäquate, strategische Beratung zu liefern. Dabei ist es vor allem wichtig, die Vorstellungen des Kunden mit den Ansprüchen an Ziel und Zweck optimal zu verbinden.
Vom „Studi“ zur freien Dozentin: Wie fühlt es sich an, nun plötzlich auch als Referentin für das „Medienforum Mittweida“ an die Hochschule zurück zu kehren, an der Sie selbst studiert haben?
Ich muss zugeben, dass ich schon ein wenig aufgeregt bin, mich aber auch sehr auf diese neue Aufgabe freue. Bei mir ist es ja noch gar nicht so lange her, dass ich „die Seiten gewechselt“ habe. Ich kann mich also noch sehr gut in die Studierenden einfühlen und verstehe Ihre Erwartungen und Wünsche. Da ich schon ein Seminar in Mittweida gehalten habe und auch an der HTW Berlin unterrichte, ist mir die Arbeit „auf der anderen Seite“ nicht ganz neu. Es macht mir viel Spaß, mit den Studenten zu arbeiten.
Mehr zu Nadja Bauer?
Interesse geweckt? Am 11. und 12. November gibt es die Möglichkeit, neben vielen weiteren interessanten Gästen auch Nadja Bauer zu treffen. In ihrem Vortrag „Back to the Future“ spricht sie zusammen mit Jana Wichmann über die Zukunftsperspektiven der Medienentwicklung. Insbesondere wird dabei die Verdrängung traditioneller Technologien, Medien und Geschäftsmodelle durch innovative digitale Technologien näher beleuchtet. Wer also mehr über die Auswirkungen diesen Wandels erfahren oder an weiteren spannenden Workshops, Diskussionen und Vorträgen teilnehmen möchte, sollte sich diese beiden Tage in seinem Terminkalender freihalten.
Interview: Franziska Boron, Foto: Nadja Bauer, Grafik: Hanna Frantz